Jan, atme ich leise aus. Seine Haare liegen ihm auf der Stirn, seine Augen sehen müde aus. Ich hätte nicht gedacht, dich zu treffen. Hier unten.
Wow, antwortet er mir unbeeindruckt, Ist ja auch eine Seltenheit, mich hier zu treffen.
Irgendwie schon, ja..., gebe ich dennoch lachend zu.
Seine Gesichtszüge legen sich in ein Grübeln. Die blauen Augen scannen mich auf und ab, bevor er sich an seinem leichten Bart kratzt. Er lächelt mich kurz verschmitzt an, dann verschwindet dieses sympathische Lächeln jedoch wieder. Just in dem Moment, in dem ich es genoss, dass er mich mal wieder anlächelt.
Was tust du hier unten?, fragt er dann neugierig. Seine Hände befinden sich in seinen Hosentaschen, verweilen dort.
Ich? Oh...ich uhm...ich war mit Susie und Troy im Gemeinschaftsraum., erzähle ich ihm, gehe langsam an ihm vorbei zu den Treppen.
Und weshalb?, fragt er jedoch weiter.
Wir...wir haben geredet. Ich hatte vorhin eine Sitzung und, na ja, ich werde bald wahrscheinlich entlassen., mein Atem steckt mir im Hals fest bei meinen eigenen Worten.
Ich werde entlassen.
Ich werde wahrscheinlich entlassen.Seine Augen weiten sich auf meine Worte. Seine Finger kommen zum Vorschein, als er seine Hände aus seinen Hosentaschen holt. Er ist zu mir gedreht, hat eine offene Körperhaltung und steht da, als hätte jemand gesagt, dass er entlassen werden würde. Doch etwas in seinem Gesicht spricht eine andere Sprache. Etwas sagt mir, dass er nicht wirklich will, dass ich entlassen werde.
Da ist Schmerz in seinem Gesicht.
Tiefer Schmerz.
Und ein bisschen Wut.Oh, kommt von seinen Lippen. Ganz langsam und vorsichtig. Du wirst entlassen...
Sieht wohl so aus, setze ich fort, ich will zwar nicht weg, aber-
Wieso willst du nicht weg?, schneidet er mir meine Worte ziemlich schnell ab. Sein Körper wandert langsam auf meinen zu, schließt die Meter, die bis eben noch zwischen uns lagen.
Wieso will ich nicht weg?
Weil ich mich sonst alleine fühle?
Weil ich so verzweifelt bin, dass ich glaube, ich kann in dieser Welt nicht alleine herum laufen?
Weil ich quasi an diese Anstalt gebunden bin?Ich..., beginne ich langsam. Doch ich stoppe, starre ihn an. Spitze meine Lippen. Kaue dann auf der unteren. Und ich weiß nicht, wie ich ihm diese Frage am besten beantworten kann.
Du musst mir die Frage nicht beantworten. Ich kann nur nicht verstehen, wieso jemand freiwillig weiter in dieser Klapse bleiben möchte., lacht er mich an.
Das ist keine Klapse, bestreite ich wieder.
Oh doch, hör auf das zu leugnen. Dieser Ort hat diesen kranken Vibe.
Und seine strahlenden Augen haben diesen Effekt auf mich, dass ich alles von Sekunde zu Sekunde vergesse. Als würde er damit meine Gedanken auslöschen.
Hey, du bist freiwillig hier., reiße ich mich dann selber zurück in die Realität. Raus aus der Strömung, die mich jedes Mal mitreißt, wenn er mich durch seine Augen ansieht. Ich mich frage, was er wohl denkt. Und ob er mich mag.
Ich bin hier, weil ich weiß, dass mir das hilft. Aus freien Zügen, aber nicht aus komplett freien Zügen, verstehst du?, ein schiefes Lächeln hängt in seinem Mundwinkel.
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Pact with the devil | Andre [COMPLETED]
FanfictionEr ist der Teufel, sie das einsame Mädchen. Er sucht sie auf, sie klebt an ihrer Vergangenheit. Er macht mit ihr einen Deal, sie ahnt nicht, dass dieser sie in ein neues Leben reißt. Doch selbst der Pakt mit dem Teufel hält manchmal nicht das ein, w...