Kapitel 28

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Anderson Devil sieht mich mit dem Blick in seinen Augen an, den ich nicht deuten kann. Jan sieht mich mit der Intensität an, die ich nicht deuten kann. Und ich stehe zwischen dem Drang, zu rennen, und dem Wunsch, alles vergessen zu können.
Ich bin einfach hin und her gerissen.

Du hast die ganze Zeit Spielchen gespielt. Du warst nie so echt, wie ich dachte...

Stimmt, ich war nie echt. Und ebenso wenig war es Andre. Du hast dir erhofft, eine Zukunft mit ihm zu haben? Er ist nur eine Gestalt die du sehen kannst, da du glaubst! Da du an uns glaubst!, das ist Jan's Antwort.

Ich habe mir nie eine Zukunft mit Andre erhofft, da ich wusste, dass es keine geben würde. Da ich dachte, es wäre eh schon alles vorbei und gescheitert. Er hat mich mein Leben nochmal leben lassen, doch verließ mich am Ende. Verließ mich, als ich dachte, für eine kleine Sekunde und einen winzigen Moment, dass er bleiben würde. Und deshalb mache ich mir keine Hoffnungen mehr. Alle Menschen, die bleiben sollen, verlassen dich wieder.

Menschen, die du für deine Freunde hältst.
Menschen, die du liebst.
Menschen, die du kaum kennst.
Und Gestalten, die eigentlich nicht da sind.

Du nimmst mich mit, zurück in die Hölle., sage ich zu Andre und realisiere immer wieder von neu, dass er da ist.

Ich nehme dich mit in deine persönliche Hölle., sagt er ernst und ignoriert Jan völlig.

Meine persönliche Hölle könnte alles sein. Meine persönliche Hölle könnte die Zeit ohne ihn sein. Was ein Quatsch. Anderson Devil beeinflusste mein Leben seit dem Tod meiner Eltern. Er änderte alles. Er hätte mich sterben lassen sollen. Er sollte doch tot sein...

Warum lebst du noch? Du hättest sterben müssen, da du mich gerettet hast...

Andre hier hat anscheinend noch nicht genug vom süßen Geschmack des Lebens., grinst Jan uns beide an.

Und du hast anscheinend zu viel davon, Bruder., gibt Andre zurück mit einem gequetschten Lächeln.

Brüder..., atme ich aus.

Ja, sieh es so wie gut und böse, Pech und Schwefel, und so weiter. Gut und Böse findet immer zusammen, Gott und Lucifer dachten sich, dass sie uns beide zu Brüdern erklären. Andre wurde von Lucifer geholt, ich von Gott. Bam, Brüder. Und hier sind wir nun, der Böse verliebt sich in ein Mädchen aus seiner Kindheit als Mensch.

Der Begriff Mensch verließ Jan's Mund wie ein Schimpfwort.
Und ich kann nicht glauben, dass Andre in mich verliebt sein soll.
Kann sich das Böse überhaupt verlieben?

Das Böse...

Wenn ich ihn so ansehe, dann sehe ich nichts böses. Ich sehe eine gebrochene Person, die nichts mehr möchte, als normal zu sein. Ich kann es in seinen Augen sehen, wie sehr er seine Existenz hasst. Wie sehr er das Böse hasst.

Du hast deine Gefühle abschalten und dich verwandeln können..., murmelt Jan leise zu Andre, Und du hast es aufgegeben, nach deiner ersten Verwandlung. Nachdem sie vom Deal erlöst war...Warum?

Andre sieht zu Jan, von mir weg.
Seine roten Augen treffen auf Jan's blaue. Sie agieren miteinander, leuchten grell. Es ist unglaublich anzusehen.

Pact with the devil | Andre [COMPLETED]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt