Kapitel 3: Mädchen

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Ich hielt mich an der Arbeitsplatte fest um nicht umzukippen. Schloss kurz meine Augen und holte tief Luft. Beruhigte mich irgendwie. Aber mein Adrenalin war auf Höchststand. Mehr ging nicht mehr. Ich zitterte wie sonst was. Wusste nicht was ich machen sollte. Scheiße.

„Was soll ich machen Tessa?", fragte ich sie mit einer viel zu hohen Stimme und ließ die Arbeitsplatte wieder los.

„Ich leg mich hin, zieh mir die Hose aus und guck, ob du was siehst. Keine Ahnung. Hab sowas auch noch nie gesehen. Hab immer nur die Kinder raus gedrückt.", sagte sie mit einem schmerzverzerrtem Gesicht .

Ich schaute sie fassungslos an und fing an zu lachen. Scheiße.

Mar blieb stehen und schaute zu uns.

„Das war ein Scherz oder Mum?", fragte er leise.

„FUCK! SIEHT ES SO AUS ALS OB ICH SCHERZE MACHEN WÜRDE ELLIOT?", schrie sie. Oh Tessa war sauer. Und wie sauer sie war. Sie stand auf ging 2 Meter und stöhnte wieder auf.

„Mar, hol Decken, so viele wie du finden kannst. Geh dir die Hände danach waschen und komm sofort wieder zurück.", wies ich ihn an und schaute zu Tessa, die immer wieder Schrie. Mein Magen drehte sich wieder um, aber ich musste mich auf Tessa konzentrieren, auch wenn ich keine Ahnung hatte was ich wirklich machen sollte.

Marlon lief los und kam keine 2 Minuten mit irgendwelchen Bettdecken wieder. Lief zum Wasserhahn und wusch sich die Hände.

„Ich brauch noch Handtücher.", sagte ich und er lief welche holen. Ich stand auf und Tessa schrie wieder.

„BLEIB HIER MEL!", schrie sie.

„Ich wasch mir nur schnell die Hände.", sagte ich und Tessa nickte. Ich lief ins Badezimmer und wusch mir die Hände. Lief zurück, wo Tessa schon auf den Bettdecken lag.

„Bist du sicher, Tessa?", fragte ich noch einmal nach und sie nickte. Marlon stand hinter mir. Ich verdrehte die Augen und schaute zu ihm hoch.

„Geh zum Kopf deiner Mum und halt sie fest.", sagte ich zu ihm und er ging hinter Tessa setzte sich hin und legte ihren Kopf auf seine Beine. Tessa schrie wieder auf. Ich zog ihr die Hose und das Höschen aus und schluckte. Ich legte ein Handtuch über ihre Beine, damit Mar nichts sehen musste, was nicht für seine Augen bestimmt war und wartete. Ich hatte keinen Plan was ich überhaupt machen musste. Tessa schrie wieder. Nahm Marlons Hand und drückte sie fest zu. Er schluckte, sagte aber nichts. Schaute immer wieder zu mir. Super. Ich schaute zu seinem Hals und sah unsere Kette. Schaute zu seinen Handgelenken und sah mein Armband, hieß das, dass er die Sachen genauso wie ich die ganze Zeit an hatte? Weiter kam ich nicht, da Tessa wieder schrie und drückte. Ich schaute unters Handtuch und sah etwas, was da nicht hingehörte. Scheiße. Ich schluckte. Wurde wahrscheinlich ziemlich weiß, da Mar mich fragte, ob alles ok sei. Ich nickte nur leicht und schaute zu dem kleinem Etwas was da nicht hingehörte.

„Dunkelbraune Haare.", sagte ich und schaute zu Tessa, die mich anschaute und lächelte. Mar riss seine Augen auf und schluckte wieder. Meine Hände zitterten immer noch ich setzte mich vor Tessa und wir warteten auf die nächste Wehe.

„Tessa drück nun so fest wie du kannst, damit der Kopf schon mal draußen ist.", sagte ich und Tessa nickte nur, wartete die nächste Wehe ab und schrie, drückte, hechelte und rang wieder nach Luft.

Ich schaute zu Marlon und schüttelte leicht den Kopf. Der Kopf war immer noch nicht ganz draußen. Scheiße. Bekam das Kind noch Luft? Ich bekam wieder Panik. Die nächste Wehe kam.

„Feste Tessa.", sagte ich und Tessa drückte soviel wie sie konnte. Ich schaute wieder zum Handtuch und sah den Kopf. Das Erste war schon einmal geschafft. Die Nabelschnur war nicht um den Hals - gutes Zeichen.

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