Kapitel 9: So süß

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Sonntag, 28.09.

Ich hatte so gut wie seit 3 Monaten nicht mehr geschlafen, was sicherlich viel damit zu tun hatte, dass Mar mich die ganze Nacht fest in seinen Armen hielt. Immer noch war ich von seiner Wärme umhüllt. Ich zog seinen Duft tief in mich ein. Wollte mich auch nicht bewegen, weil ich nicht wusste, ob ich jemals wieder in Marlons Armen schlafen würde. Ich wollte einfach die Zeit solange es eben ging genießen.

Ich hatte mir so viele Gedanken gemacht, wie wohl das erste Treffen ablaufen würde, aber auf sowas wäre ich in meinen schlimmsten Alpträumen nicht gekommen. Es war ein verrückter Tag, aber das Schönste war wohl, dass ich wirklich und hautnah die Geburt der kleinen Mini-Rose mitbekommen hatte, mein Name für das süße Mädchen. Auch wenn überall Blut war und das ganze leicht ekelhaft war, war es trotzdem unglaublich, wie so ein Würmchen aus einem Menschen raus kam und lebte. Einfach so.

Ich merkte, wie Mar sich bewegte, aber er löste sich nicht von mir, so wie ich es angenommen hatte, nein, er zog mich noch dichter an sich ran und drückte meine Hand etwas fester. Ob es ihm genauso wie mir ging? Aber das er gestern mit dieser Bitch im Bett war konnte ich einfach nicht vergessen. Wie viele er in der Zeit hatte? Ob ich ihm gar nicht mehr wichtig war, aber hätte er das dann gestern alles für mich gemacht? Ich verstand es nicht. Ich musste dringend mit ihm reden. Musste ihm alles erklären.

Auch wenn er mich hassen sollte, ich musste es ihm einfach erklären. Ich glaubte, dass ich es ihm schuldig war nach dem Brief. Ich hörte wie leise an der Tür geklopft wurde und jemand ins Zimmer kam.

„Guten Morg... Was ist den hier los?", fragte wahrscheinlich die Schwester.

„Nicht so laut. Lass Sie die Zwei noch schlafen. Wie Sie sehen ist alles in Ordnung und es stört niemanden, wenn die beiden zusammen in einem Bett liegen.", sagte Tessa leise.

„Wir sind kein Hotel.", entgegnete die Krankenschwester schnippisch.

„Nicht? Ich bezahle hier für eine Nacht sogar noch mehr wie für ein fünf Sterne Hotel. Also kann ich wohl auch bestimmen, das MEIN Sohn mit MEINER zukünftigen Schwiegertochter zusammen in einem Bett schläft, oder? Hat es jemanden gestört? Ich habe von niemanden Klagen gehört.", sagte Tessa herausfordernd.

„Tz. Der Arzt sollte in ca. einer halben Stunde da sein. Schauen Sie zu, dass er das da nicht sieht.", sagte sie und ging raus und schloss wieder die Türe.

„Fuck Mum. Deine Sprüche werden auch immer besser.", sagte Mar leise hinter mir und lachte.

„Die sollen sich mal nicht so anstellen. Rose und mich hat es nicht gestört. Und Mel anscheinend auch nicht, da sie immer noch schläft.", sagte Tessa und gähnte.

„Stimmt. Willst du dich fertig machen gehen und ich pass so lange auf die Kleine auf? Muss sie die Flasche in der nächsten halben Stunde bekommen oder so?", fragte der heiße Typ hinter mir seine Mum.

„Nein, alles gut. Würdest du das machen? Dann kann ich in Ruhe duschen gehen.", sagte Tessa und Mar sagte, dass er es machen würde, immerhin würde die Kleine eh schlafen.

Tessa bedankte sich kurz, stand auf, ging zu ihrem Schrank nahm sich neue Sachen raus und schloss die Badezimmertür.

Mar legte sich wieder richtig hin und hielt mich weiter so fest. Wollte er mich auch nicht loslassen? Wollte er auch so viel Zeit wie nur möglich noch mit mir verbringen?

Ich gähnte. Mist. Und schlug dann doch meine Augen auf. Schloss sie aber schnell wieder, da es in dem Zimmer viel zu hell war. Ich zog die Decke über meinen Kopf und öffnete wieder die Augen, das war schon besser.

„Morgen, Königin.", flüsterte Mar mir zu und streichelte leicht über meinen Bauch. Ich drehte mich zu ihm und er kam mit seinem Kopf unter die Decke und lächelte mich leicht an. Er war so unfassbar schön. Seine Augen strahlten so sehr.

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