Kapitel 22: Babysitter

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Mittwoch, 01.10.

Nein. Ich wollte nicht aufstehen. Ich wollte weiter in diesem unheimlich bequem Bett liegen bleiben und weiter ins Land der Träume verschwinden. Da, wo alles gut war, wo es keine Probleme gab. Aber das konnte ich vergessen. Immer wieder drehte ich mich hin und her, aber ich fand einfach keinen Schlaf mehr. Super. Ich zog mir die Decke übers Gesicht und stöhnte genervt auf.

Ich nahm die Decke wieder von meinem Gesicht und schaute zu Marlon. Jedoch war kein Marlon im Bett, noch besser. Und wieder stöhnte ich auf und zog mir die Decke wieder über den Kopf. Wo war er? Wieso war er morgens eigentlich immer weg? Ich sollte ihn nachher mal fragen.

Da ich den Plan hatte heute den ganzen Tag im Bett liegen zu bleiben, wollte ich dieses auch in die Tat umsetzen, jedoch hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass Marlon mir Gesellschaft leisten würde. Weil ganz alleine im Bett liegen war langweilig.

Mh. Ich nahm mein Handy und schaute drauf. Nichts. Wieso auch? Der einzige der meine Nummer hatte war mein Chef und Dad. Ich legte das Handy wieder zurück und rollte mich auf Marlons Seite. Nahm mir die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Aber wie es üblich war lief nichts wirklich. Jedoch ließ ich die Dokumentation an und trank was.

Die Tür ging auf und ein nass geschwitzter Marlon kam rein. Ich schaute ihn mir von oben bis unten an. Wusste er wie heiß er mit der kurzen Hose und dem Shirt aussah? Oha. Ich schluckte schnell und schaute zurück in sein Gesicht.

„Morgen Engel.", sagte Mar lächelnd und stellte das Maxi Cosi auf sein Bett. Ich hatte die Maus gar nicht gesehen, oh man. Und das sollte schon was heißen.

„Morgen Baby, morgen Mini Maus.", sagte ich und beugte mich zum Maxi Cosi, damit ich sie genau sah. Ich streichelte ihr vorsichtig über die Wange und schaute wieder zu Marlon, der immer noch vor dem Bett stand und mich grinsend und Kopf schüttelnd ansah.

„Wir haben ein Problem.", sagte er und schaute mich weiter so grinsend an.

„Und das wäre?", fragte ich und schaute wieder zur Maus. Ich konnte einfach nicht meine Augen von ihr lassen. Sie war so knuffig.

„Mum und Dad mussten nach München. Ethan und Am sind im Park und die anderen sind mit Mum und Dad gefahren. Da der Termin da unheimlich wichtig war, weil irgendwas nicht so geklappt hatte wie es sollte und Mum von hier nichts ausrichten konnte, musste sie heute Morgen dringend fahren. Aber Mum wollte Rose nicht mitnehmen, da sie der Kleinen nicht schon so eine lange Reise aussetzen wollte. Und naja, da Mum weiß wie lieb du mit ihr umgehst hat sie beschlossen, dass wir zwei die Kleine bis morgen Abend haben. Sollte irgendwas sein, sollen wir Oma anrufen. Ich habe es probiert es ihr auszureden, aber du kennst Mum. Sie hat einen Zettel unten hingelegt, worauf wir alles achten sollen und da du heute deinen Bett Tag machen wolltest, kann Rose neben dir liegen, weil sie im Moment auch nichts anderes macht, laut Mum.", sagte er und schaute mich an.

Ich war viel zu geschockt um überhaupt was zu sagen. Es war ok, wenn ich sie mal ein paar Stunden hatte, da Tessa ja auch irgendwie immer in der Nähe war, aber jetzt so ganz alleine mit Mar? Ich schluckte. Wie war das mit dem Pampers wechseln? Wie oft brauchte sie die Flasche? Was musste ich sonst noch beachten? Verdammt Tessa. Ich ging mir mit der Hand durch das Gesicht und ließ die Augen geschlossen. Das würde wieder ein Tag werden. Ruhe konnte man hier echt nicht bekommen. Ich hätte gestern nach Hause gehen sollen und mich in meinem Zimmer einsperren sollen. Obwohl, nein, ich war froh, dass ich hier geblieben bin und Tessa uns das wichtigste in ihrem Leben anvertraut hat. Ich liebte die Maus. Und wir würden das schon irgendwie schaffen. Zur Not konnten wir immer noch Tessa anrufen oder Juna oder Jana. Die würden innerhalb von noch nicht einmal einer halben Stunde hier sein.

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