Kapitel 56: Ablenkung

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Ich entschied mich dann doch für das weiße kurze Kleid, das mir bis gerade einmal zur Mitte meiner Oberschenkel ging, an der Brust extrem eng war und dann sehr locker wurde. Dazu die High Heels auf eine Strumpfhose konnte ich verzichten, da wir eh nur im Keller waren. Mar pfiff immer wieder und lag auf dem Bett, half mir nur beim hochziehen des Reißverschlusses und küsste meine Schulter. Zog mir das Kleid hoch und kniete sich vor mich hin und küsste meinen Bauch wieder und redete mit dem Würmchen. Mir kamen schon wieder die Tränen und Mar streichelte noch einmal über den Bauch, zog das Kleid wieder richtig und strich mir die Tränen weg und küsste mich kurz und legte sich wieder aufs Bett.

„Baby, willst du dich nicht mal langsam anziehen? Am und Lu werden wohl auch gleich hier sein.", sagte ich und er nahm sich eine Boxershorts aus dem Schrank, zog sie an, schmiss das Handtuch in die Wäsche und legte sich wieder aufs Bett. Ich zog eine Augenbraue hoch und schüttelte nur den Kopf.

An der Tür klopfte es und Am und Lu kamen rein, schauten mich mit großen Augen an und schauten zu Mar, wo sie die Augen verdrehten.

„Loon, kannst du dich vielleicht mal Anziehen?", fragte Am und Mar verdrehte die Augen, stand auf und ging zum Schrank. Nahm sich eine Jeans, ein weißes Shirt und sein Sakko raus und verschwand ins Badezimmer.

Wir lachten und die Zwei meinten, dass wir in Ams Zimmer gehen sollten, was wir dann auch taten. Nachdem ich mich setzte fingen die Zwei mit meinen Haaren an. Die sie mir lockten. Danach ging es mit der Schminke weiter.

„Heute mal ein bisschen mehr! Loon soll gar nicht mehr die Augen von dir lassen können, wobei er das jetzt schon kaum kann. Sexy Mama!", sagte Am grinsend und die Zwei schminkten mich weiter. Sie waren bekloppt. Aber ich glaube, daher mochte ich sie auch so sehr. Wie die anderen. Das passte einfach zusammen.

Nachdem sie in meinem Gesicht weiter hantierten meinten sie irgendwann, dass sie fertig seien, meinten aber auch, dass ich die Augen geschlossen lassen sollte. Sie halfen mir hoch und gingen mit mir in ein anderes Zimmer, was sich als das Badezimmer herausstellte. Stellten mich hin und sagten das ich nun gucken dürfte. Ich öffnete vorsichtig die Augen und schaute in den Spiegel. Das war nicht ich, die ich dort sah. Ich schluckte, kniff die Augen fest zusammen und öffnete sie wieder, aber das Spiegelbild blieb. Ich schaute die Zwei an und ging näher an den Spiegel.

Ich sah wie eine andere Person aus. Meine Augen waren ziemlich stark betont, genauso wie meine Lippen. Durch das weiße Kleid und die Locken passte das alles zusammen und sah weder billig noch übertrieben aus. Ich betrachtete mich einige Minuten im Spiegel und sagte gar nichts, sondern schluckte immer wieder.

„Und?", fragte Lu grinsend.

„Wow.", sagte ich nur und schaute mich weiter an.

„Sehr gut. Dann können wir uns weiter fertig machen gehen.", sagte Am und verschwand mit Lu aus dem Badezimmer. Ich blieb immer noch vor dem Spiegel stehen und schaute mich an.

So wie an diesem Tag hatte ich noch nie ausgesehen, wenn man bedenkt, was ich in den letzten Jahren sonst immer an hatte. Ich hatte mich dank der Hilfe der Beiden um mehr als 180 Grad gedreht. Ich sah heiß aus, obwohl man es eigentlich nicht zu sich selbst sagen sollte, aber es stimmte. Ich konnte es immer noch nicht wirklich fassen, dass ich das war. Ich schluckte und ging in Ams Zimmer zurück und schaute den Beiden zu, wie sie sich Kleider raus suchten. Bis die Türe auf ging und ein aufgebrachter Ethan reinkam. Mich anschaute, dann zu Lu und Am schaute und wieder seinen Blick auf mich richtete.

„DAMN MEL!", fluchte er und schaute mich weiter an.

„Ethan?", fragte ich.

„FUCKING HEISS!", sagte er und kam auf mich zu, gab mir seine Hand und stellte mich hin. Drehte mich einmal im Kreis und pfiff dann.

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