Kapitel 27 - Und ich war überglücklich

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Michelle-

Ich wachte am nächsten Morgen mit nassen Augen auf und ich erinnerte mich schlagartig an den gestrigen Nachmittag.

Mike war nicht mehr da und wird auch nie wieder da sein.

Dieser Gedanke brachte mich wieder zum weinen.

Aber ich musste stark bleiben.

Für Mike.

Und am meisten für mich selbst.

Wie jeden Morgen machte ich mich fertig für die Schule, aß Müsli, schnappte mir meine Tasche und rannte zur Bushaltestelle.

An der Bushaltestelle angekommen stand niemand dort, obwohl hier um diese Zeit immer Schüler aus meiner Schule standen.

Nach 2 Minuten kam mein Bus und auch der war fast leer.

Warum war hier niemand aus meiner Schule?

Dann sah ich auf mein Handy und klatschte mir mit der Hand auf die Stirn.

Wir hatten heute Samstag und ich hatte das total vergessen.

Dad und Sarah konnten mich ja nicht daran erinnern, weil sie jeden Tag um 5 arbeiten mussten.

Bei der nächsten Haltestelle stieg ich aus und ging den nicht allzu langen Weg nach Hause.

Plötzlich fing es an aus Eimern zu schütten.

Natürlich.

Der Regen kam extra für mich, um mir nochmal reinzudrücken, wie scheiße mein Leben war, seitdem Mike tot war.

Dann kullerte mir eine Träne über die Wange.

Nein, ich durfte nicht wieder anfangen zu weinen.

Ich hatte die letzten Stunden schon genug geweint.

Nach 5 Minuten kam ich zu Hause an, schmiss meine Tasche neben meinen Schreibtisch und schmiss mich dann auf mein Bett.

Seit gestern Nachmittag war ich so kaputt und müde.

Müde von meinem Leben, das komplett zerstört worden war, seit Mike von uns gegangen war.

Ich schloss meine Augen und schlief sofort ein.

---

Das klingeln meines Handys riss mich aus meinem Schlaf und ich nahm sofort mein Handy in die Hand.

Hanna rief mich an.

"Hey, was gibt's?", fragte ich verschlafen.

"Ich.. ich muss dir was beichten.", sagte sie und ich war sofort verwirrt.

Was musste sie mir denn Beichten?

Was hatte sie denn getan?

"Also.. ich und Harold sind zusammen.", sagte sie zögernd.

"Das ist doch schön. Viel Glück euch beiden.", sagte ich.

"Und du bist nicht sauer auf mich?"

"Nein, warum sollte ich. Ich habe schon längst mit Harold abgeschlossen."

"Ok. Und wie läuft's bei dir so mit der Liebe?", fragte sie und mein Herz blieb stehen.

Sollte ich ihr von Mike erzählen?

Ich glaubte, es wäre besser, es nicht zu tun.

Er war tot und ich musste mit ihm abschließen.

Also musste sie nichts davon erfahren.

"Gar nicht!", sagte ich etwas bedrückt.

"Ach, das wird schon. Du bist ein tolles Mädchen und es wird schon der richtige kommen.", sagte sie aufmunternd.

Ich war echt froh, dass ich sie hatte.

"Danke für's aufmuntern. Ich muss jetzt Schluss machen. Ich bin tot müde.", sagte ich und gähnte.

"Ok. Bis dann. Hab dich lieb!"

"Ich dich auch!", sagte ich und legte auf.

Nachmittags

Ich hörte, wie die Haustür aufging und ging nach unten.

Sarah und Dad kamen von der Arbeit und sahen richtig müde aus.

"Wir wollen heute in einem Restaurant essen gehen. Hast du Lust?", fragte Dad.

"Sehr gerne, aber ihr seht sehr müde aus. Wollt ihr nicht lieber schlafen?"

"Das können wir doch auch, wenn wir wieder kommen."

"Okay und wann gehen wir?"

"Wenn es für dich ok ist, jetzt."

"Okay, dann mache ich mich eben fertig und komme dann runter." , sagte ich und lief in mein Zimmer.

Ich machte meinen Kleiderschrank auf.

Ich entschied mich für eine schwarze Skinny Jeans, eine weiße Bluse, einen rosa Blazer und schwarz, rosa "High Heels" mit Blockabsätzen.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, schminkte ich mich noch und ging runter.

Im Restaurant

Dad, Sarah und ich saßen an einem Tisch und warteten, bis ein Kellner kam.

Es war ein junger Mann, um die 20 Jahre alt und strahlte mich mit seinen grünen Augen an.

Mist.

Diese Augen erinnerten mich zu sehr an die von Mike.

Ich ließ mir nicht anmerken, wie schlecht es mir deswegen ging und bestellte ein Lachssteak.

Harry-

Sie hatte mich sofort mit ihren braunen Augen verzaubert.

Auch wenn sie mich sehr an meine Ex-Freundin erinnerte, hatte sie irgendwas, was mich anzog.

Nachdem ich deren Bestellung aufgenommen hatte, ging ich in die Küche, legte den Zettel auf den Tisch und ging wieder raus, um andere Bestellungen aufzunehmen.

Ich war an einem Tisch, wo mich dieses hübsche Mädchen gut sehen konnte und sah vom Augenwinkel, das sie mich ansah.

Dann ging ich wieder zurück in die Küche, verkündete die Bestellungen dem Koch und schrieb danach meinen Namen und meine Nummer auf einen Zettel.

Danach ging ich zu dem Mädchen, dass mich so verzaubert hatte und gab ihr heimlich den Zettel.

Sie lächelte mich daraufhin an und ich war überglücklich.

Aber wir lieben uns |#wattys2016|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt