Das erste Date

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*Alba*
Heute Abend war mein Date mit Facu. Ich war so aufgeregt, wie seit Monaten nicht mehr. Die Mädels huschten die ganze Zeit um mich herum - Also Lodo, Cande und Mechi. Tini und Clara wollten etwas mit Justyna machen, damit sie sich nicht so ausgegrenzt fühlt. Mechi hielt davon gar nichts: "Sie ist total scheinheilig. Ich wette sie wird sich an alle Jungs ran machen." "Vielleicht sollten wir ihr eine Chance geben. Es ist sicherlich nicht leicht neu zu einer Gruppe zu kommen." meinte Lodo, doch Cande widersprach ihr: "Sie hat keine Chance verdient. Sie flirtet die ganze Zeit mit Facu, stimmts Alba?...Alba?" "Hm? Was?" Lodo fragte mich: "Wo warst du denn schon wieder?" Doch ich kam nicht zu einer Antwort. Stattdessen antwortete Cande: "Na wo wohl: Auf Planet Faculein!" "Sind die beiden nicht so süüüüüüüüüß?!" meinte Mechi. Ich ignorierte ihr Sprüche und Küssgeräusche und fragte, ob wir mich endlich weiter schminken könnten. Mit Lodos Antwort hatte ich jedoch nicht gerechnet: "Wir sind fertig!" "Was? Keine Smokey Eyes, kein Lippenstift, kein Rouge? Nur etwas Mascara und Puder?" Ich sah vor allem Cande gestört an, weil sie sonst immer wollte, dass ich in den Farbtopf falle. "Ja wir haben beschlossen, dass du heute natürlich aussiehst." "Okaaaay. Also jetzt Haare.." Doch die drei schüttelten den Kopf. "Ich darf mit meinen Locken zum Date?" Jetzt nickten die drei. "Okay, dann zeigt mal, was ich anziehen darf.." Sie hatten mir gestern ein Kleid für heute gekauft, welches ich bisher jedoch noch nicht sehen durfte. Ich hatte etwas Angst. Dann gaben sie mir eine Tüte. Ich nahm das Kleid heraus. Es sah wunderschön aus. Ein leichtes Sommerkleid, nicht sehr aufregend, aber ich liebte es. Nachdem ich es angezogen hatte, starrten mich die anderen an. "So schlimm?" fragte ich besorgt. Was wenn es mir einfach nicht stand? "Nein, du siehst wunderschön aus!" meinte Lodo und die anderen nickten ihr zustimmend. "Schmuck?" "Gibts keinen!" "Wie jetzt? Keine glitzernden Ohrringe? Keine Kette? Kein Armband?" "Nein!" "Aber Schuhe darf ich schon anziehen?" "Ja..." "Also wo sind sie?" "Hier!" Mechi reichte mir ein paar flache zarte Sandalen. Ist das ihr ernst? "Keine High Heels?" Die drei schüttelten wieder den Kopf. Was war nur los mit ihnen? Ich liebte den Look, aber er war so untypisch, vor allem für Cande und Mechi. Nach einer Weile klopfte Facu. Ich öffnete die Tür. Er trug nicht wie erwartet einen Anzug, sondern eine kurze Hose, ein weißes kurzärmliges Hemd und Flip Flops. Okay? Anscheinend gehen wir in kein Restaurant. "Guten Abend. Sie sehen wunderschön aus, Alba!" "Sie?" fragte Lodo erstaunt dazwischen, doch Cande nahm sie in den Arm und meinte, sie würde ihr später alles erklären. Ich hatte noch keinem davon erzählt, dass Facu und ich sozusagen von vorne anfangen würden. "Sie haben Cande davon erzählt?" fragte ich ihn. "Nun ja..." er kratzte sich am Hinterkopf...

*Facu*
"Ja habe ich. Es tut mir leid." Doch Alba winkte ab. "Nein nein, es ist nicht schlimm. Alles gut, also wohin gehen wir?" "Lassen Sie sich überraschen." Dann reichte ich ihr meinen Arm und sie hängte sich ein. Ich öffnete ihr die Haustür und versuchte mich wie ein Gentleman zu verhalten. Sie ging Richtung Auto, doch ich zog sie vorsichtig mit mir und meinte, dass wir laufen würden. Nach einigen Minuten waren wir am Strand. "Haben Sie Hunger?" "Ja." "Sie haben die Auswahl zwischen Bratwurst, Pommes, Crêpes oder Eis." Dabei zeigte ich auf die Stände am Strand. Sie entschied sich für eine Bratwurst, also gingen wir zu dem Stand und ich bestellte zwei Bratwürste. Dann liefen wir ein Stück weiter und aßen. Nach einer Weile setzten wir uns an den Strand. "So war das alles? Ich habe etwas mehr von einem ehemaligen Player erwartet. Kein Feuerwerk, keine Kerzen oder Rosen, kein Pferd?" "Bei meinem vorherigen Liebschaften habe ich dies immer so gemacht. Wir waren im teuersten Restaurant, im Kino und hatten die außergewöhnlichsten Dates." "Bin ich Ihnen das nicht wert?" "Nein..." Sie sah mich etwas erschrocken an. "Sie sind mir viel mehr wert. Für die anderen Frauen habe ich nur Geld ausgegeben. Je beeindruckender, desto besser. Dann musste ich nicht so viel reden oder zuhören. Aber ich möchte Sie nicht von mir ablenken. Ich möchte Ihnen etwas viel wertvolleres schenken: Zeit und Aufmerksamkeit - etwas, was nie eine Frau zuvor von mir bekommen hat. Ich möchte alles über Sie wissen und ihnen vielleicht auch etwas kleines über mich erzählen." "Sie schenken mir also nichts Materielles? Sondern nur Zeit. Woher wollen Sie wissen, dass mir so etwas gefällt? Vielleicht wollte ich ja auch nur ein Essen und eine schnelle Nummer und Sie dann nie wieder anrufen?!" "Dann wäre ich zutiefst verletzt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie eine Frau sind, die lieber ein intensives Gespräch führt, als Kaviar zu essen." "Also sind Sie doch ein Stalker?" "Wie bereits gesagt: nur gerne informiert." Und dann redeten wir stundenlang - bis Alba einschlief. Ich beobachtete noch ein wenig die Sterne und schlief dann selbst ein. Plötzlich wurde ich von Alba geweckt: "Facu, sehen Sie!" Sie zeigte auf den Horizont, an dem die Sonne gerade erschien. "Wollen wir uns nicht langsam duzen? Ich habe das Gefühl, Sie schon Jahre zu kennen." Sie stimmte zu und nachdem wir den Sonnenaufgang verfolgt hatten, aßen wir zum Frühstück noch ein Crêpe. Dann liefen wir mit den Schuhen in der Hand nach Hause. Ich öffnete leise die Tür, in der Hoffnung, dass die anderen noch schliefen. Doch nachdem ich Alba hineingebeten hatte und meine Schuhe abstellte, blickte ich in sechs grinsende Gesichter und ein zorniges Gesicht von Justyna. Was ist nur mit ihr los? "Na wie wars?" Alle stellten durcheinander irgendwelche Fragen oder machten dumme Sprüche. "Ich gehe erstmal ins Bett!" meinte ich nur. "Hattet wohl letzte Nacht nicht so viel Schlaf!" Ich ignorierte Rugge und wandte mich zu Alba: "Soll ich dich zu deinem Zimmer bringen?" Ich versuchte es so leise wie möglich zu sagen. Sie nickte nur zaghaft. "GUTE NACHT!" Dann brachte ich Alba zu ihrem Zimmer. "Also dann...es war sehr schön!" "Ja, vielen Dank für den netten Abend...naja eher die nette Nacht!" Sie lächelte verlegen. Es sah wirklich süß aus. "Ich hab zu danken. Ich hoffe, wir können das wiederholen!" Dann reichte ich ihr die Hand, wir beide mussten kichern, als sich unsere Hände berührten und verabschiedete mich.

Falba/NaxiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt