Wochen vergingen, in denen ich mein Mathematikstudium fortführte und mich immer mehr an das Wesen das Taddl war gewöhnte. Und genau heute wurde ich mit liebevollen Küssen auf der Wange geweckt und einer riesigen Torte, die mein Sichtfeld versperrte. »Alles Gute zum Geburtstag, Ardian.«, flüsterte die wundervolle Stimme von Taddl, bevor er die Torte abstellte und sich neben mich legte. Es war also soweit, ich bin endlich einundzwanzig und dem Tot ein Jahr näher gerückt. »Taddl, du weißt, dass ich Geburtstage nicht mag und absolut unnötig finde. Ich meine man feiert einfach nur dem Tot immer näher zu kommen.« Er fing an breit zu grinsen, bevor er mir über das Gesicht strich und sich über mich lehnte. »Nicht so negativ, Ardian. Einundzwanzig ist ein tolles Alter!« Verliebt sah ich zu ihm hinauf und lächelte ergeben, bevor ich ihn an seinen Wangen zu mir runterzog und ihm einen sanften Kuss gab, den er freudig erwiderte. Alles in mir schien zu kribbeln und meine Fingerspitzen wurden warm, ebenso der Rest meines Körper, während mein Herz immer schneller schlug. Dass es Taddl schon längst bemerkt haben muss wusste ich, doch ich blendete es einfach aus und küsste ihn seelenruhig weiter. Er selbst machte auch den Anschein, als wäre nichts und drückte sich immer mehr an mich. Aus Luftmangel aber musste ich mich dann doch lösen und sah ihm in seine eisblauen Augen, die so wunderschön glänzten und mich verrückt machten. »Weißt du was ich an dir bewundere, Ardian?« Weiterhin mit meinem verliebten Blick, sah ich zu ihm hinauf und streichelte über seine markanten Wangenknochen. »Nein, was denn?« Meine Augen fixierten nicht mehr seine, sondern wanderten über sein gesamtes Gesicht, seine perfekt geschwungenen Lippen, seinen leichten Bart, seine süße Stupsnase und seine voluminösen Augenbrauen, die ich irgendwie so sehr liebte. Sie waren einfach unverwechselbar, da ich niemanden kannte mit solch Augenbrauen. Ja, es mag verrückt klingen, dass ich sage, dass ich seine Augenbrauen liebe, aber ich liebte eh alles an ihm, wenn man dieses eine Detail wegließ.
Ich bekam immer noch Gänsehaut, wenn ich an den einen Abend dachte, wo all das Blut an ihm klebte und dieser ekelhafte Geruch im Raum war.
»Du bist angespannt.« Taddl's Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah sofort auf. »Entschuldige, ich habe gerade an etwas gedacht, aber ist egal. Mir geht's gut!« Und das stimmte auch. »Du wolltest sagen, was du an mir bewunderst, Thaddeus Tjarks.« Er fing an zu lachen und drückte mir einen Kuss in den Nacken. »Will der Werte Ardian Bora Komplimente hören?«, fragte mich der Ältere und strich mit seiner rechten Hand über meine Seite, bis seine Hand schließlich auf meiner Hüfte ruhte. »Willst du deine Torte jetzt anschneiden, oder auf deine Mutter warten?«-»Ich warte lieber auf sie.« Er nickte und drückte mir tausende küsse auf den Hals, was kitzelte und ich deswegen total lachen musste. »Hör' auf, bitte.« Doch natürlich tat er das nicht, als mir plötzlich Bilder vor Augen kamen. Wie ich als Kind kicherte, weil mir jemand gegen den Hals pustete, doch so schnell wie die Erinnerung da gewesen war, desto schneller war sie wieder fort.
Woran hatte ich mich gerade erinnert?
»Woran denkst du wieder?«, fragte die liebevolle Stimme von Taddl mich, als er aufhörte meinen Hals mit tausenden Küssen zu bedecken. Doch ich gab ihm durch mein Schweigen zu verstehen, dass ich nicht auf seine Frage antworten wollte, weswegen mein Freund auch das Thema wechselte. »In drei Tagen ist mein Sommerschlaf, Ardian. Ich merke die ganze Zeit wie ich immer müder werde. Es ist bald wieder soweit.« Ich sah wieder auf in seine blauen, wunderschönen Augen und löste meine Hände von seiner Wange um sie einfach neben mich zu legen. »Wie lange bist du am schlafen?« Ich rieb mir über die Augen, um den letzten Schlaf aus ihnen zu reiben. »Immer unterschiedlich. Es kann eine Woche dauern, oder auch ein Monat. Kommt drauf an.« Verstehend nickte ich und sah von seinen Augen irgendwo hin im Raum.
»Ich lass dich jetzt alleine, mach' dich fertig für deine Mutter.«
»Ach Ardy. Manchmal vergesse ich wie groß du schon geworden bist. Du machst mich so stolz, alles Gute.« Glücklich über die Worte meiner Mutter nahm ich sie in den Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Danke, Mama.« Zusammen saßen wir nun im Wohnzimmer und aßen den Kuchen, außer T. Er behauptete, er hätte sich etwas eingefangen und es ginge ihm nicht gut, weshalb meine Mutter mega besorgt war und Taddl tausende Medikamente aufschrieb, die gut gegen Erkältungen sind. Verträumt lächelte ich, weil ich so glücklich war, dass meine Mutter Taddl wie ihren eigenen Sohn behandelte und ihn akzeptierte. Doch auf einmal drückte mir meine Mutter einen Briefumschlag in die Hand und lächelte breit. »Mama, du weißt, ich mag es nicht, wenn man mir was schenkt.« Doch sie lächelte nur breiter. »Es wird dir gefallen, versprochen.«-»Mom..«-»Ardian Bora, sei' nicht so höflich, heute ist dein Tag. Sei' egoistisch.« Ich seufzte nur ergeben und machte den Umschlag auf und meine Mutter hatte recht.
»Ein Flug für zwei Personen.. in die Malediven? Bist du verrückt?!« Meine Augen waren weit aufgerissen und ich sah geschockt von der Karte zu meiner Mutter auf. »Du.. Ich.. Das kann ich nicht annehmen!« Ich tat die Flugtickets wieder in den Briefumschlag und wollte ihn meiner Mutter gerade in die Hand drücken, als sie mich warnend ansah. »Du bist echt schrecklich manchmal, Ardy. Wieso musst du so gut erzogen sein. Nimm diese blöden Tickets jetzt an und mach dir zwei schöne Wochen mit Taddl.« Mein Blick landete auf meinem Freund, der mir nur wunderschön entgegen lächelte und mein Herz beinahe schmelzen ließ. »Und was ist mit der Uni?«, fragte ich. »Und wann ist der Flug?« Ich kaute auf meiner Unterlippe rum und sah zwischen den beiden hin und her.
»Das habe ich schon geklärt und der Flug ist in einem Monat und drei Tagen um dreiundzwanzig Uhr.«
Taddl hatte gut mitgedacht.
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Sorry, dass so wenig kommt. Bin einfach demotiviert, aber ich versuche dran zu arbeiten! Hoffentlich gefällt es euch! <3
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Ages | Tardy
FanfictionSeine eisblauen Augen waren überall wieder zu erkennen, genauso wie sein äußeres, dass wie vor ein paar Jahren genau gleich aussah. Seine Kleidung schwarz, seine Haut schneeweiß, seine Augen immer anders. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den e...