»Es ist wunderschön hier, Taddl.« Er hatte mich auf einen Baum hochgetragen, auf dem wir nun saßen und auf die kleine Insel der Malediven runtersahen. Wir waren umzingelt vom Meer mit ihren vielen Lebewesen und Pflanzen und dem wunderschönen Himmel, der sich über uns erstreckte. Doch wirklich was sehen konnte ich nicht, da es langsam dunkel wurde. Wirklich schlimm war es aber nicht, Hauptsache Taddl war bei mir, welcher mich schützend an der Hüfte festhielt, damit ich nicht runterfiel und mir alle Knochen brach. Ich fühlte mich trotz der beachtlichen Höhe sicher und geborgen, es war einfach wunderschön hier.
Sanft drückte mir Taddl einen langen Kuss auf die Wange und sah mich danach verträumt von der Seite an. »Sowas sollten wir im Wald bei uns um die Ecke auch mal tun. Die Aussicht ist wundervoll von hier oben.«, sagte er leise und drehte sich wieder gerade aus, um den Himmel zu betrachten, den er natürlich perfekt betrachten konnte und jedes Detail erkannte. »Ich bin so froh mit dir hier zu sein. Weißt du, der Schlaf eines Vampirs ist nicht so wie der menschliche. Du schläfst nicht ein, wachst auf und bemerkst die Stunden die verfliegen nicht. Ein Vampir weiß wieviel Uhr es ist und welcher Tag. Die Zeit verfliegt auf keinen Fall, deshalb ist es machmal so anstrengend nichts tun zu können und wenn man Pech hat, dann schläft man einen Monat. Manchmal ist es aber auch echt befreiend, nur bei mir nicht.« Fragend sehe ich ihn an und warte bis er weiter spricht. »Ich höre alles was du erzählst, ich spüre deine Anwesenheit und ich vermisse dich jedes Mal so sehr während dem Schlaf. Ganz schlimm war es damals, als ich dich verfolgte. Manchmal warst du einen Monat komplett alleine und ich wollte unbedingt zu dir. Nach einer Woche war ich sozusagen wie auf einer Art Entzug. Ein Ardy-Entzug.« Er fing an zu lachen und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich lachte ebenfalls leicht und lehnte mich an ihn. »Und ich war auf Taddl-Entzug.«-»Ich weiß. Ich habe all deine Emotionen gefühlt, habe deine Worte gehört und deine Tränen.. Dich weinen zu hören war unerträglich. Ich wollte aufstehen und dich trösten, aber ich konnte nicht. Das war be-«-»Lass uns nicht darüber reden, sondern einfach den Moment genießen.«
Ich drückte ihm schnell meine Lippen auf seine, um ihn zum Schweigen zu bringen, was erfolgreich klappte.
»Darf ich dir noch was sagen?«, fragte Taddl schließlich, als er sich löste. Ich nickte nur und sah ihm tief in die Augen, versuchte verzweifelt in der Dunkelheit etwas zu erkennen. »Ich liebe dich.« Ich wurde rot, sah ihn liebevoll an und küsste seine Stupsnase, weil ich sie immer noch so süß fand. »Ich liebe dich auch.«, seufzte ich glücklich und zog ihn, so gut es auf dem Ast ging, in meine Arme.
Doch wie lange würde diese wunderschöne Atmosphäre anhalten?
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Lesenacht 4/4 Hoffe, es hat euch gefallen! (:
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Ages | Tardy
FanfictionSeine eisblauen Augen waren überall wieder zu erkennen, genauso wie sein äußeres, dass wie vor ein paar Jahren genau gleich aussah. Seine Kleidung schwarz, seine Haut schneeweiß, seine Augen immer anders. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den e...