Kapitel 30

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»Ardian?« Die liebevolle Stimme meines Freundes erklang durch unser Schlafzimmer, weshalb ich zusammenzuckte und mich zu ihm drehte. Vorsichtig richtete dieser sich auf, rieb sich müde über die Augen und gähnte. Seine zu blasse Haut wurde wieder dunkler, doch schien immer noch fast weiß zu sein und seine schwarzen Adern kamen wieder perfekt zum Vorschein. Seine vorher blassen Lippen wurden wieder wunderschön rosa und seine Augen waren gefüllt von einem satten eisblau. Ich hatte irgendwo gehört, dass Vampire nach ihrem Sommerschlaf aussahen wie neugeboren und ja es stimmte. Er war noch schöner als davor. Die Kühle im Raum verschwand allmählich und reduzierte sich nur auf seine Nähe. Davor schien der Raum wie eine Kühltruhe zu sein, doch es war nicht schlimm. Ich fing an zu Lächeln und lief auf ihn zu, um ihn gleich nachdem er aufgestanden war in die Arme zu fallen. »Du warst zu lange weg. Es war langweilig ohne dich, Taddl.« Er lachte nur und drückte mir mit seinen kalten Lippen einen Kuss auf die Stirn, was mich stark lächeln ließ. Ich sah auf in seine Augen, sie strahlten so wunderschön. Schnell legte ich meine Hände an seine Wange, zog ihn zu mir runter und küsste ihn. Ich hatte dieses Gefühl zu lange missen müssen. Seine Hände legten sich auf meine Hüfte, zog mich näher an sich, sodass fast kein Blatt mehr zwischen uns passte. Wir lösten uns, aber das Kribbeln hörte nicht auf. »Wie ich dich bloß vermisst habe. Habe mich aber auch gefreut endlich mal wieder zu träumen. Das war schön.« Er löste sich von mir, strich mir anschließend die Haare aus dem Gesicht und lächelte mich mit seinem schönsten Lächeln an. Seine Schönheit haute mich fast um. »Du bist so wunderschön geworden.«, flüsterte ich leise und schüchtern. Aus Verlegenheit sah ich zu Boden, was ihn zum Lachen brachte. »Wäre ich kein Vampir, wäre ich es nicht. Lass dich nicht so von meinem äußerem blenden. Das ist nur dafür da um Menschen anzulocken, damit wir sie leichter jagen können. Du kennst die Menschen ja. Wer schön aussieht, muss auch automatisch einen schönen Charakter haben. Niemand würde sich mit mir unterhalten, würde ich nicht so eine reine Haut haben, perfekt gerade sitzen und weiße Zähne haben oder einfach den Idealen entsprechen.« Das stimmte. »Wenn ich ein Vampir wäre, wäre ich also auch makellos und wunderschön?«-»Du bist auch als Mensch makellos und wunderschön, in meinen Augen.« Ich fing an zu kichern. »Schleimer.« Er drückte mir einen Kuss auf die Wange, streckte sich noch einmal ganz kurz, bevor er seine Augen sperrangelweit aufriss und grinste. »Ich habe endlich meine volle Kraft wieder.«, sagte er und flitze die Treppe runter. Schneller als vor seinem Schlaf und schaffte es somit, dass der Spiegel zu Boden fiel und zerbrach. »Thaddeus Tjarks, habe ich dir nicht beigebracht, dass du im Haus nicht rennen sollst?!«, sagte ich im Normalton, weil ich wusste, dass er mich gehört hatte. Mit einer etwas langsameren Geschwindigkeit kam er wieder zu mir und hatte zwei Koffer in der Hand. Verwirrt sah ich ihn an, bis ich mich wieder an unsere Reise erinnerte.

Zusammen packten wir also unsere Koffer und beließen es bei einem. Thaddeus brauchte viel weniger als ich und somit legten wir alles zusammen. »Ich freue mich so sehr auf unseren ersten Urlaub, Ardian.« Seine Hand legte sich auf meine Wange, was mich zum Lächeln brachte. »Ich mich auch. Aber was ist mit der Sonne auf den Malediven? Du wirst unheimlich leiden müssen.«-»Mach dir deshalb keine Sorgen. Zur Not können wir einfach im Haus sein und wenn wir rausgehen um uns umzusehen, ziehe ich halt langärmlige Sachen an.« Wieder nickte ich, wie schon zum gefühlt tausendstem Mal. »Es wird bestimmt wunderschön mit dir.«, sagte mein Freund, zog mich auf seinen Schoß, da wir immer noch auf dem Boden vor den Koffern saßen. Ich hatte seine Nähe so sehr vermisst und drückte mich immer mehr an ihn. Sein Geruch war ebenfalls intensiver geworden. Etwas verlockender, konnte man das so sagen? Jede single Frau würde sich zu ihm drehen und mit ihm eine Unterhaltung führen wollen. Das war auch der Grund, warum er eher Frauen als Opfer hatte als Männer. Das hatte er mir mal erzählt. Eine Gänsehaut durchfuhr meinen Körper und die schöne Stimmung in mir verflog. Das merkte auch Taddl und wollte meine Gefühle manipulieren, doch ich stoppte ihn. »Hör auf. Es bringt mir nichts dauernd gute Laune zu haben, Taddl. Wenn ich traurig oder ängstlich bin, dann bin ich das halt. Ich sage dir bescheid, wenn ich mal deine Hilfe brauche, aber jetzt ist es ok.« Verstehend nickte er, weshalb ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte.

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Ages | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt