Kapitel 50

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Meine Haut brannte, als Sonnenstrahlen sie trafen. Es war unerträglich, tausendmal schlimmer als Sonnenbrand und einfach nur ätzend. Normalerweise liebte ich die Sonne und große Glasfronten, aber das konnte ich nun vergessen. Meine Augen waren mittlerweile orange, veränderten sich nach und nach in eisblau und meine Adern wurden blau, so wie bei normalen Menschen auch. Doch das würde nicht so bleiben. Schnell entfernte ich mich von der Glasfront, suchte einen Ort im Raum, der voller Schatten war und war glücklich darüber, dass im Badezimmer kein Fenster war.

Die Malediven waren schön und ich dachte eigentlich, dass es wunderschön werden würde, doch dann passierte dieses Unglück. Ich war sauer. Sauer auf alles. Vor allem auf meinen Geburtstag, welcher der Grund dafür war, dass ich diese Tickets geschenkt bekommen hatte. Wieso hatte ich mich einfach fallen lassen? Warum musste ich mit ihm schlafen, verdammt.

"Ardian, komm aus der Toilette raus. Das bringt dir nichts.", seufzte Taddl. Seine Stimme klang traurig, voller Reue und Besorgnis. Mit wütendem Blick schloss ich die Tür auf und sah ihn an. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, was ich nicht erwiderte und knurrte stattdessen. Er seufzte wieder und sah zu Boden. Doch plötzlich machte sich ein komisches ziehen in meinem Hals bemerkbar, bevor meine Kehle anfing fürchterlich zu brennen. Ich musste schlucken, sah zu Taddl auf, welcher mich nur nervös ansah. "Wir müssen jagen gehen. Du bekommst Durst.", sagte er leise. Geschockt sah ich ihn an und wenn ich nicht so starken Durst hätte, dann würde ich nein sagen. "Der Durst ist so stark, dass du all deine Hemmung verlierst. Dir ist egal, dass du einen Menschen tötest. Du wirst es erst danach bereuen, aber das vergeht nach und nach. Irgendwann gewöhnt man sich." Und trotz, dass er mir das gesagt hatte, war es mir egal. Ich leckte mir gierig über die Lippen, brauste an ihm vorbei und raus. Mit einer ungewohnt schnellen Geschwindigkeit raste ich durch dem Wald, auf der Suche nach Wanderern.

Ich hörte Schritte hinter mir und sah nach hinten. Taddl lief mir mit einem ernst aussehendem Gesicht hinterher und versuchte mich einzuholen, was er auch schaffte. Er packte mich am Kragen und drückte mich auf den Waldboden. Sein Druck erhöhte sich und ich bekam Schmerzen, stöhnte gequält auf. Danach hörte ich ein klatschen und spürte einen brennenden Schmerz auf der Wange.

Er hatte mich geschlagen..

»Sorry, das musste sein. Du wirst gefährlich, Ardian. Du kannst nicht einfach wegrennen, wenn du keine Ahnung hast wie man jagt.« Seine Augen sahen konzentriert in meine, bevor er seine Hand langsam von meinem Hals löste. »Kann ich dir vertrauen, dass du dich benimmst?« Schnell stand ich auf, strich mir über den Hals und sah ihn schluckend an. Mein Hals brannte wie Feuer und mein Durst stieg ins unermessliche. »Taddl, i-« Ich leckte mir über die Lippen und keuchte auf, als ich einen wunderschönen Geruch eines Menschen wahrnahm. Taddl schien es auch zu riechen und sah mich finster an. »Bleib ganz ruhig, Ardian. Du darfst jetzt nicht durchdrehen.« Sein Arm legte sich um meine Taille und zog mich fest an sich. Doch ich fing an auszurasten, versuchte ihn wegzudrücken und verlor mich im Rausch. Ich fing an meine Zähne zu fletschen und Taddl bedrohlich anzuknurren, doch er ließ sich nicht beirren, nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich ihn anzusehen. »Shhh... ich bin hier. In Deutschland jagen wir zusammen und da kannst du soviel trinken wie du willst.« Er küsste mich auf die Wange, versuchte mich abzulenken, doch der Geruch wurde immer intensiver, immer verlockender. »Ich bringe dir bei wie man richtig jagt und dann kannst du das. Dann darfst du auch alleine und jeder Zeit jagen gehen. Aber bitte beruhig dich jetzt.« Ich hörte ihm kaum zu und fühlte mich wie ein Psychopath, der auf Drogenentzug ist. Mein Körper fängt an zu zittern, meine Hände krallen sich in Taddls Shirt und fange an Geräusche von mir zu geben, welche meinen Schmerz ausdrücken sollten. »Ich weiß, dass es wehtut, aber du musst durchhalten. Nur bis morgen Nacht.« Ich fange an zu weinen, nur ohne Tränen, wie es bei Vampiren eben war. Meine Kraft verließ mich, alles verschwamm vor meinem Auge und spürte, wie meine Augen brannten. »Deine Augen, sie sind wieder so wunderschön grün.«, raunte er und küsste meine Stirn. Doch ich ignorierte was er sagte. »Wie hast du es damals ausgehalten mit mir?«, fragte ich schwach und lehnte meinen Kopf an seine Brust, um meine Augen kraftlos zu schließen . »Übung und Zeit. Ich bin seit deiner Geburt da gewesen und hatte neunzehn Jahre Zeit, um zu lernen, wie ich dir widerstehen kann.«

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Streiche gerade Wände für mein zweites Zimmer, weshalb Grammatik- und Rechtschreibfehler nicht korrigiert wurden!

Ages | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt