Due.

1.1K 39 6
                                    

„That these are the days that bind you together, forever

And these little things define you forever, forever" –Bad Blood

***

Als ich morgens wach wurde, war es schon knapp zehn Uhr. Müde rieb ich mir die Augen und versuchte mich zu strecken; allerdings vergeblich. Leon hatte mich immer noch fest umklammert, als müsste er mich vor irgendetwas oder –wem beschützen. Mühsam drehte ich mich in seinen Armen um, schließlich wollte ich ihn nicht aufwecken. Wie von alleine glitten meine Mundwinkel nach oben, während ich den Braunhaarigen beim Schlafen beobachtete. Seine Augen waren geschlossen, er hatte seinen Mund geschlossen und wirkte entspannt. Außerdem fielen ihm ein paar Locken ins Gesicht, da seine Haare in den letzten Wochen wieder um einiges an Länge dazugewonnen hatten.

Wie er da so lag, friedlich in seinen Träumen versunken, machte mich automatisch glücklich. In gewisser Hinsicht war ich sogar stolz darauf, so einen wundervollen Freund wie ihn gefunden zu haben. Doch jetzt ein anderes Thema: Wie kam ich aus seiner Umarmung raus, ohne dass ich ihn weckte?

Ich versuchte unter seinen Armen hindurch zu krabbeln, damit er nichts bemerkte. Das erwies sich zwar als schwierig, dennoch schaffte ich es und war einige Momente später auf den Beinen, um ins Bad zu gehen. Nachdem ich auf der Toilette war, versuchte ich oberflächlich meine Haare etwas zu bändigen, da meine nervigen Locken vorne am Haaransatz wieder zum Vorschein kamen. Schlussendlich war mir das aber egal, mir wurde nämlich kalt. Kein Wunder, es war immer noch Winter und ich stand hier nur mit einem längeren Shirt auf den kalten Badezimmerfliesen.

Also beeilte ich mich, um wieder ins warme Bett zu kommen. Leon lag immer noch genauso da wie vor fünf Minuten noch, nur dass sein einer Arm weiter unten lag. Ich hob die Bettdecke hoch und kuschelte mich wieder direkt neben ihn, um von seiner Körperwärme gewärmt zu werden. Auf einmal schnappte Leon nach mir und rückte wieder so nahe an mich heran wie gestern Abend auch. Seine Augen blieben geschlossen, als er ein verschlafenes „Morgen." murmelte. Und –Oh Gott- Seine raue Morgenstimme war unglaublich.

Ich antwortete ebenfalls mit einem „Morgen." und suchte eine gemütliche Position für meinen Kopf. So lagen wir wieder mehrere Minuten nebeneinander, doch ich merkte ganz genau, dass mein Freund nicht schlief. Meine Vermutung bestätigte sich, als dieser ein „Wie viel Uhr ist es?" von sich gab. Kurz danach schlug er müde seine Augen auf und lächelte, als er mich sah. „Übrigens musst du bitte öfter hier schlafen, mit dir in den Armen schläft es sich gleich viel besser", schob er hinterher und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Schon nach zehn. Vielleicht sollten wir mal aufstehen.", beantwortete ich nur seine erste Frage, seinen zweiten Satz ließ ich bewusst unbeantwortet, da ich sowieso schon fast jede Woche einmal bei ihm blieb. Das Ding war ja, dass ich schon so oft bei Leon und Timo war, dass ich mich bei den Beiden schon wie zuhause fühlte, Leon allerdings noch nie bei mir zuhause war. Ich nahm mir vor, ihn mal zu mir einzuladen. Wahrscheinlich wartete er schon längst darauf.

„Ich will aber weiter kuscheln!", gab er schmollend zurück und verstärkte seine Umarmung. Zusätzlich vergrub er seinen Kopf in meiner Halsbeuge, was mich zum Grinsen brachte. Natürlich hätte ich nichts dagegen den ganzen Tag im Bett zu bleiben und nichts zu machen, doch der werte Herr hatte es sich so gesehen selber eingebrockt, dass ich jetzt aufstehen wollte. Er war schließlich derjenige gewesen, der mich daran erinnert hat, dass ich noch kein Geschenk für Leon hatte. Und heute war der beste Tag, um in die Stadt zu gehen und etwas zu besorgen.

Entschuldigend gab ich Leon einen Kuss und befreite mich danach gegen seinen Willen aus seiner Umarmung. „Ich wollte mich heute Mittag mit Elina treffen, bis dahin muss ich fertig sein.", argumentierte ich. „Du kannst ja liegen bleiben, dann mach ich schnell Frühstück.", schlug ich danach noch vor. Mein Freund konnte seine Augen ja kaum offen halten, so müde war er.

Doch kaum hatte ich das gesagt, sprang er regelrecht auf und stellte sich neben mich. „Kommt nicht infrage. Ich helfe dir!", entgegnete er und küsste meine Wange, bevor er sich was zum anziehen suchte. Ich bedankte mich bei ihm, als er mir Klamotten von mir zuwarf und ging dann ins Bad, um mich umzuziehen.

Wie erwartete war Leon schneller gewesen als ich, sodass ich diesen schon vor einem der Küchenschränke vorfand, nachdem ich fertig umgezogen in die Küche tapste. Mit einer einfachen Bewegung sprang ich auf die Küchenzeile- Und befand mich so an der gleichen Stelle wie damals bei unserem ersten Kuss- und ließ meine Füße baumeln. „Was gibt es denn feines?", sagte ich mit etwas zu hoher Stimme und beobachtete Leon dabei, wie er nach irgendetwas suchte. Kurz danach stellte sich dieser wieder hin, in seiner Hand eine Plastikverpackung.

„Ähm...", begann er zu reden. „Eigentlich wollte ich uns Aufbackbrötchen in den Ofen schieben, aber das können wir wohl vergessen. Die sind vor 'ner Woche abgelaufen.", meinte er und zuckte mit den Schultern, bevor er die Brötchen in den Müll schmiss. Danach stellte er sich schmunzelnd vor mich und entgegnete mit gedämpfter Stimme: „Dann muss wohl die Müslipackung herhalten."

Müsli gab es eigentlich so gut wie jedes Mal, wenn ich bei den Jungs war. Deshalb hatte ich auch nichts anderes erwartet. Während er sich mit der rechten Hand direkt neben meinem Oberschenkel auf der Arbeitsplatte abstützte, holte er mit seiner linken das Müsli aus dem Fach unter der Küchenzeile. Dieses stellte er mitten auf die Zeile, um meine Hände in seine nehmen zu können und mich kurz zu küssen. Er war einfach zu süß.

Die nächste Stunde verbrachten wir damit zu frühstücken und uns lustige Geschichten zu erzählen. Dann machte erst ich mich fertig und danach Leon, sodass ich während der Zeit, die er im Bad brauchte, kurz mit Elina telefonieren konnte. Ich sagte ihr, dass ich einen „Notfall" hätte und mich deshalb um zwei mit ihr in der Stadt treffen würde. Natürlich hatte meine beste Freundin dadurch keine andere Wahl, aber ich hatte eben absolut keine Ahnung, was ich meinem Freund schenken sollte, da es etwas besonderes sein sollte.

„Und? Kann sie jetzt?", erschrak mich Leon, der sich leise an mich herangeschlichen hatte. Dieser lächelte auch noch breit, als er meinen Gesichtsausdruck sah. „Sorry, wollte dich eigentlich gar nicht erschrecken.", meinte er und nahm meinen Kopf, den er sanft an seine Brust legte und mich in eine Umarmung zog.

„Ich treff mich um zwei mit Elina in der Stadt", gab ich ihm zu wissen und lauschte danach seinem Herzschlag, der ziemlich schnell ging. „Ok, dann haben wir ja noch etwas Zeit.", antwortete mein Freund dann und küsste meinen Scheitel, bevor wir uns voneinander lösten.

***

A|N

Morgen bin ich wahrscheinlich bis Abends mit Freunden unterwegs, also würde das mit dem Uploaden nix werden. Daher schon heute das neue Kapitel, hoffe es gefällt euch :3

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt