Cinquantasette.

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„In the windmills of my eyes everyone can see the loneliness inside me

Why'd you have to go away?

Don't you know I miss you so and need your love" -Love don't live here

***

Kennt ihr diesen Moment, wenn einem nach dem Betreten des großen, stickigen Raumes sofort der Geruch von Rauch, Alkohol und Schweiß entgegenkommt? Dann weiß man nämlich, dass man gerade einen Club betreten hat. Genauso ging es mir, als ich neben Max am Eingang des Raumes stand und die Atmosphäre beobachtete. Jetzt wusste ich wieder, warum ich Clubs hasste und lieber zu privaten Partys ging: Die Enge, die stehende Luft und die Lautstärke hatte ich nicht vermisst. Kurz war ich davor wieder zu gehen und stattdessen etwas in einer Bar trinken zu gehen, doch als ich bemerkte, dass Elina meinen Plan durchschaut hatte, da sie mich böse anfunkelte, beschloss ich lieber doch zu bleiben.

„Wollt ihr was trinken?", fragte Max, der von Elinas und meiner nonverbalen Auseinandersetzung nicht mitbekommen hatte, und sah von mir zu seiner Freundin und wieder zurück. Wir beide nickten einfach, weshalb wir alle drei zusammen zur Bar gingen und ein Bier bestellten. Max warnte den Barkeeper mit einem „Das hab ich gesehen, Freundchen.", weil dieser Elina vielsagend zugezwinkert hatte, doch wir Mädchen lachten nur darüber. „Ich wollte euch nur mal sagen, dass ihr wirklich gut ausseht. Beide.", machte Max uns dann das Kompliment, als wir uns einen freien Platz gesucht hatten. Wir umarmten ihn einmal schnell als Dankeschön und schwiegen dann eine kurze Weile, da wir alle drei damit beschäftigt waren irgendwas oder irgendwem im Club zu beobachten.

Ich erwischte Elina dabei, wie sie mich grinsend ansah, und als ich ihren Blick dann erwiderte, meinte sie: „Kommt, wir tanzen ein bisschen." Mein Glas war sowieso fast leer, weshalb ich den Inhalt noch schnell mit einem Zug auf trank und meinen beiden Freunden dann auf die Tanzfläche folgte. Zuerst tanzten wir dritt etwas alleine, naja, meistens tanzten nur ich und Elina, während Max uns dabei zusah und etwas mit dem Fuß wippte. Später wurde ich dann noch von Jemandem angetanzt, den ich aber nicht kannte und auch sofort klarstellte, dass ich das nicht wollte. Auch wenn ich Spaß haben wollte, das ging zu weit.

„Ich glaube ich geh' mal auf die Toilette.", schrie ich Elina und Max zu, die gerade eng umschlungen und ziemlich intim miteinander tanzten. Zum einen wollte ich den beiden Zeit ohne mich geben, zum Anderen wollte ich hier für eine Weile raus. Also kämpfte ich mich mit meinen Ellbogen durch die Menge, nur um festzustellen, dass die Schlange vor der Damentoilette gefühlt fünf Meter lang war. „Oh nee.", murmelte ich vor mich hin und lehnte mich an die Wand direkt neben mir. Das Mädchen vor mir in der Schlange drehte sich zu mir um und meinte. „Warum gibt es auch genauso viele Männertoiletten wie Frauentoiletten, wenn die Männer notfalls auch draußen gehen könnten? Das habe ich noch nie verstanden." Sie lächelte mich einfach an, was ich erwiderte.

Ich fing für die Wartezeit ein kurzes Gespräch mit dem Mädchen an. Sie erzählte mir, dass sie Franzi hieß und ebenfalls mit Freunden hier war. Danach redeten wir nur noch über belanglose Themen, bis wir endlich an der Reihe waren und uns verabschiedeten. Nachdem ich fertig war wusch ich mir noch schnell die Hände und betrat dann wieder den Hauptraum, um Elina und Max zu finden. Ich hatte mir ungefähr gemerkt wo wir drei gestanden hatten, doch als ich an genau der Stelle ankam waren meine Freunde nicht mehr da. Super.

Eine Weile machte ich mir die Mühe die beiden zu suchen, doch fündig wurde ich nicht. Deshalb ging ich einfach zur Bar und ließ mich seufzend auf einem der Barhocker nieder. „Wo hast du deine Freunde gelassen?" Ich musste gar nicht lange überlegen um zu wissen, dass mich das der Barkeeper gefragt hatte. Zögernd sah ich in seine Richtung und bemerkte, wie er mich schmunzelnd ansah und sich weiter zu mir vorbeugte. „Das wüsste ich auch gerne." Wieder seufzte ich, bestellte dann noch einen Drink.

„Dann kann ich dir ja ein bisschen Gesellschaft leisten.", sagte der Barkeeper vor mir. „Marcel, musst du nicht arbeiten?" Grinsend ließ sich ein muskulöser Junge neben mir nieder. Er schlug kurz bei dem Barkeeper ein, wandte sich dann mir zu. „Sorry, wollte euch nicht unterbrechen. Warte... Mina?" Verwundert nahm auch ich wahr, dass vor mir kein Anderer saß als Ralle aus Leons Mannschaft. „Hey. Was machst du denn hier?", fragte ich ihn überrascht und nippte an meinem Getränk. Ralle richtete seine Cap, sah dann wieder zu mir. „Ich hatte nichts zu tun und dachte mir ich seh' mal vorbei. Und du?"

„Max und Elina haben mich mitgeschleppt.", entgegnete ich schulterzuckend, weshalb der Riese vor mir kurz lachte. „Äh, ich hab gehört du und Leon seid nicht mehr zusammen. Wie geht es dir?" Gute Frage, wie ging es mir eigentlich? Zwar amüsierte ich mich im Moment, doch sobald ich alleine zuhause war dachte ich wieder nach. Und das ohne meinen Willen, mir fiel es seit mehreren Wochen trotzdem noch schwer über Leon zu reden. Ich musste schwer schlucken. „Nicht so gut wenn man ehrlich sein muss. Ich vermisse ihn etwas...", gab ich zu, dabei drehte ich das Glas vor mir in meinen Händen.

„Ich weiß, das hörst du von Jedem, aber das tut mir Leid. Das hast du nicht verdient." Ich zuckte kurz zusammen, als er mir über den Rücken strich, sein Blick war mir unangenehm, sodass ich auf meine Hände sah. „Ok, ich seh' schon. Wir reden besser nicht darüber. Steh' auf." Er selber stellte sich ebenfalls hin, sodass er direkt vor mir stand. „Was hast du vor?" Unsicher ließ ich mich von Ralle auf die Beine ziehen, er umschloss mein Handgelenk, sodass ich ihm wirklich folgte. „Wir lenken dich jetzt ab."

***

A|N

Zwar nicht Leon, aber immerhin. Ralle ist auch gut :p

Mir ist gerade aufgefallen, dass in zwei Wochen das Buch zuende ist. Krass... D: Ich hoffe ihr genießt die letzten Kapitel noch, ich versuche es zumindest. Freue mich über jeden Kommentar :3

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt