Extra

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P.O.V. Leon

Ich war so stolz auf mein Mädchen. Und gleichzeitig könnte ich mich dafür ohrfeigen, dass ich nicht selber auf sie zugegangen bin und um eine zweite Chance gebeten habe.

Dass sie zu mir gekommen war und mir ihre Gefühle gestanden hat war gestern Abend gewesen. Und ich konnte mich noch ganz genau an die Situation erinnern. Wie mein Atem ausgesetzt hat, als sie ins Zimmer gekommen ist. Wie mein Herzschlag sich um ein Vielfaches beschleunigt hat, während sie tollpatschig ihre Gedanken geschildert hatte. Und wie viel Liebe und Emotionen ich gespürt habe, als ich sie wieder in meinen Armen gehalten habe und sie geküsst hatte.

Ich war so ein Idiot gewesen, dass ich nicht vorher zu ihr gegangen bin. Sie hatte bestimmt gedacht, dass ich nichts mehr von ihr wollte, weswegen ich ihren Mut umso mehr bewunderte. In dem Moment, wo sie vor mir gestanden hatte, nach einem Monat, habe ich einfach alles vergessen, darunter auch warum wir uns überhaupt gestritten hatten.

Sie war über Nacht geblieben. Wir hatten uns lange über alles ausgesprochen, sie hatte die ganze Zeit im Schneidersitz gegenüber von mir gesessen und gelächelt. Ihr herzliches Lächeln hatte mich um den Verstand gebracht, wie schon so oft. Und ich hatte sie echt vermisst, jeden Morgen hatte ich gefühlt, ob sie neben mir lag. Aus Gewohnheit hatte ich auf mein Handy gesehen, falls ich eine Nachricht von ihr bekommen würde. Und jedes verdammte Mal hatte sich Enttäuschung in mir breit gemacht, da es nicht so gewesen war.

Eingeschlafen waren wir Arm in Arm, sie hatte eins meiner Shirts an, in dem sie unglaublich süß aussah. Genauso wie jetzt auch, wo sie am anderen Ende des Bettes lag und mit dem Gesicht zu mir gewandt schlief. Sie sah so friedlich aus, dass ich sie nicht aufwecken wollte, dennoch konnte ich meinen Blick nicht von ihr abwenden. Ihre hellbraunen, langen Haare lagen auf der Matratze und schienen im Sonnenlicht fast schon golden, während ihre gepflegten Lippen im Kontrast zu meinen brüchigen waren. Ein großer Teil ihrer tollen Beine waren zu sehen, generell hatte sie so eine tolle Figur.

Ich konnte gar nicht realisieren, was für ein Glück ich haben konnte, dass ich ausgerechnet sie damals in ausgerechnet so einer miesen Situation ausgerechnet in demselben Sightseeingbus getroffen habe. Das musste doch Schicksal sein, oder?

Auf einmal öffnete sie ihre Augen, blinzelte gegen das Licht und lächelte mich dann an. „Starrst du mich schon die ganze Zeit so an?" Sie stützte sich mit ihrem Ellbogen ab, sodass sie mich besser ansehen konnte. Ich überlegte kurz, wusste aber eigentlich schon, dass ich ehrlich antworten wollte.

„Hmm, ja. Um ehrlich zu sein schon.", gab ich zu, woraufhin ihr Lächeln breiter wurde. Ohne groß nachzudenken zog ich sie zu mir heran, genoss es sie in meinen Armen zu halten. Mina kuschelte sich in meine Arme, als würde sie sich geborgen bei mir fühlen, hielt sich zusätzlich an meinem Shirt fest. Das Gefühl deine Traumfrau in den Armen zu halten war unbeschreiblich, am liebsten würde ich sie nie wieder loslassen.

„Hast du Hunger?", flüsterte ich ihr ins Ohr, woraufhin ihr Blick auf meinen traf. Sie überraschte mich erneut, denn sie küsste mich einfach ohne irgendein Zeichen. Überrascht schloss ich meine Augen, erwiderte schnell und zog sie so nahe wie es ging an meinen Körper heran. Sie beugte sich leicht über mein Gesicht, während ich in den Kissen versank und ihre Wange streichelte. Als wir uns voneinander lösten kicherte sie.

„Dein Bart kitzelt." Oh ja, mein Bart. Der musste dringend etwas ab, ohne Minas Anwesenheit habe ich mich etwas gehen lassen. Doch für sie wollte ich gut aussehen, damit auch ich ihr gefiel. Sie grinste zufrieden, ich legte einen Arm um sie und wir platzierten uns so, dass wir uns gegenseitig ansehen konnten. Sie legte ihren Kopf auf ihren Händen ab, ich bemerkte genau, wie sie jedes kleinste Detail meines Gesichtes aufnehmen wollte. Ein wohliges Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit.

„Ich liebe dich." Ohne groß nachzudenken was ich da eigentlich gerade sagte offenbarte ich ihr meine Meinung. Ihre Augen vergrößerten sich einen kurzen Augenblick, bevor sie lächelnd den Kopf schüttelte. „Wie kommst du jetzt darauf?" Ich streckte meine Hand aus, nahm eine Haarsträhne von ihr in die Hand und drehte sie um meinen Finger, bevor ich sie ihr hinters Ohr steckte. „Das war längst überfällig. Und ich will, dass du weißt, dass ich es ernst meine und alles gebe, dass du glücklich bist."

Anscheinend wirkte der Satz besser als ich es gedacht hatte, denn sie küsste mich erneut, dieses Mal gefühlvoller. Ich genoss es in ihrer Nähe zu sein, beschloss, dass das Frühstück auch warten konnte. Nachdenklich strich ich ihr durch die Haare, während sie sich wieder an mich kuschelte. „Ich liebe dich auch."

Insgeheim hatte ich auf genau die Antwort gehofft, Mina war so ein besonderes Mädchen, dass ich sie einfach nie wieder loslassen wollte. Wie hatte ich nur einen Monat ohne sie ausgehalten?

Im Hintergrund lief irgendein Lied, ich bemerkte, wie sie ihre Augen geschlossen hatte, tat also dasselbe. Dabei lauschte ich den Worten des Sängers.

Only you get me high again,

Leaving your smell on my clothes,

I think that I'm losing my mind again

Baby, don't leave me alone

You get me high, high

***

A|N

So, das war es mit 'Overload'. Wer weiß, vielleicht geht es aber doch noch weiter zwischen den beiden :p Wenn es neue Infos gebt sag ich Bescheid!

Das Kapitel habt ihr übrigens _princess28_ zu verdanken, das war ihr Wunsch :3 Hoffe es gefällt dir!

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt