Ventidue.

705 33 8
                                    

"We find ourselves, we find ourselves

Just where we expected

We find ourselves under each other's arms" –Veins

***

Leon und ich hatten uns schnell andere Klamotten angezogen, bevor wir uns auf den Weg zum Strand gemacht hatten, der nur etwa 600 Meter vom Hotel entfernt war. Gemütlich schlenderten wir den Weg entlang, seine Hand war mit meiner verschränkt. Gott sei Dank spielte das Wetter mit, es war zwar etwas bewölkt aber dennoch warm genug, um in leichteren Klamotten durch den Ort zu laufen.

„Übrigens lade ich dich nachher zum Essen ein.", teilte Leon mir seine Idee mit und brachte mich zum Lächeln. Er wusste genau, wie er mich glücklich machen konnte. Als wir am Strand angekommen waren suchten wir nach dem Strandkorb, den wir vorher schon gebucht hatten. Dieser war blau-weiß- Was ein Zufall- und stand nicht weit weg vom Wasser, was ich perfekt fand. Schnell legten wir unsere wenigen Sachen, sprich Handtücher und Trinken, im Strandkorb ab und zogen unsere Klamotten aus, da wir unsere Badesachen schon anstelle von unserer Unterwäsche im Hotel angezogen hatten.

Da ich schneller war als Leon beschloss ich mich schon mal langsam auf das Wasser zuzubewegen. Ich atmete die frische Luft ein und schloss für einen Moment die Augen, um den Moment zu genießen. Mit der Ostsee verband ich viele Erinnerungen an meine Kindheit, da ich damals oft mit meinen Großeltern hierher gefahren bin. Das Gefühl wieder hier zu sei war unbeschreiblich.

An dem Strand waren ein paar Leute zu sehen, darunter junge Familien und Schüler im Alter von etwa 12 Jahren. Ich machte weitere Schritte auf das Meer zu und spürte schon den nassen Sand unter meinen Füßen, bis ich spürte, wie sich zwei Hände um meine Taille legten und ich über Leons Schulter geworfen wurde. „Leoon! Lass mich runter!", quietschte ich, doch dieser dachte nicht im entferntesten daran, denn er beschleunigte seine Schritte und steuerte auf das kalte Wasser zu.

Da ich in meiner Position eine gute Sicht auf den Boden hatte konnte ich sehen, wie Leon immer weiter ins Wasser ging. Kurz glitt mein Blick zu seinem Po, dann blieb er abrupt stehen. Das Wasser ging ihm bis kurz über die Hüfte und ich nahm wahr, wie sich auf seinem kompletten Körper eine Gänsehaut ausbreitete. Kurz danach wurde ich auch wieder runter gelassen und zog scharf die Luft ein, als auch ich im Wasser landete. Wie erwartet war es wirklich verdammt kalt, weshalb ich die Arme vor der Brust verschränkte.

Amüsiert hörte ich jetzt, wie Leon sich schüttelte und ein Geräusch von sich gab, was mit dem Laut „Brrrhhh." beschrieben werden könnte. Lachend stellte ich mich direkt vor ihn und strich ihm über die Gänsehaut auf seinem Arm. Auch mir war kalt, doch das änderte sich relativ schnell, als Leon mich in seine Arme zog und ich von seiner Körperwärme gewärmt wurde. Zur Verstärkung verschränkte ich meine Hände in seinem Nacken und sah ihm tief in die Augen, auch mir verging es nicht, wie seine Gänsehaut schwacher wurde, dennoch nicht ganz verschwand.

Leons Stirn lag an meiner, als er mir ein „Spring.", zuflüsterte und ich tat was er mir sagte. Ich sprang so hoch wie es ging und Leon fing mich sozusagen auf, indem er seine Hände an meinen Hintern legte. Meine Beine platzierte ich an seiner Seite, um Halt zu bekommen, und ließ mich immer weiter von Leon ins Wasser tragen, bis ich bis zu den Schultern im Wasser war und er mich wieder losließ. Augenblicklich wurde mir wieder kälter und ich beschloss meine Haare zu einem Dutt zusammenzubinden, damit diese nicht ins Wasser kamen. Leon tauchte stattdessen einmal unter und ich erschrak, als er direkt unter mir wieder auftauchen wollte und ich somit auf seinen Schultern saß.

Mir war es auf seinen Schultern nicht ganz wohl, da ich jetzt nur noch mit den Unterschenkeln im Wasser war, also klammerte ich mich an Leons Kopf, der mit seiner rauen Stimme lachte, sodass sein Körper dabei vibrierte. „Na, gemütlich da oben?", fraget er mich und winkelte seine Beine an, bis er nur noch mit dem Kopf über Wasser war. „Nein, nicht wirklich.", sagte ich und glitt vorsichtig von seinen Schultern. Dann fing ich an etwas zu schwimmen, um anschließend auf der Wasseroberfläche zu dümpeln.

Mein Plan meine Haare nicht nass zu machen hatte sich in dem Moment verabschiedet, als Leon mich unter Wasser gedrückt hatte. Entsetzt tauchte ich wieder auf und sah ihn, wie er mich nur grinsend ansah. Doch anstatt ihn ebenfalls zu necken, wie er es anscheinend erwartet hatte, da er vor mir zurückwich, schnappte ich nach seinem Arm und zog ihn zu mich. Ich hatte mich schon immer gefragt wie es war jemanden unter Wasser zu küssen, was ich jetzt ausprobieren wollte. Zuerst küsste ich ihn so und verwickelte ihn in einen längeren Kuss, bis ich einfach untertauchte und ihn mit mir zog. Keine einzige Sekunde lang löste er sich von mir, was mir nur recht war. Doch klar war auch, dass wir nicht ewig unter Wasser bleiben konnten, da wir Luft holen mussten.

Nach meinem kleinen Versuch konnte ich sagen, dass es gar nicht so besonders war, wie es in Filmen oder Büchern immer dargestellt wird. Um genau zu sein hatte ich keinen Unterschied zu unseren anderen Küssen bemerkt, was mir trotzdem Genugtuung schenkte. Mein Freund äußerte sich nicht dazu sondern betrachtete mich nur liebevoll. Gemeinsam beschlossen wir aus dem Wasser zu gehen. Eine Zeit lang saßen wir noch in unseren Handtüchern eingewickelt im Strandkorb und kuschelten, bis Leon meinte, dass wir so langsam zurückgehen und uns fertig machen sollten. Und ich wusste jetzt schon, dass der Abend genauso perfekt werden würde wie der Nachmittag auch.

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt