Undici.

966 34 4
                                    

„Can't I just stay here

Spend the rest of my days here" –Locked out of heaven

***

„Naa Süße, schon aufgeregt?", wurde ich stürmisch von Elina begrüßt, die ihre Arme um mich gelegt hatte. Mittlerweile besaß auch sie ein Trikot, welches sie mir stolz präsentierte. „Schick, ne?", scherzte sie und stupste mich an, weshalb ich nicht anders konnte als herzhaft zu lachen. Die war aber gut gelaunt.

Mittlerweile war schon der 21. Februar und heute war das Spiel gegen den VFB Stuttgart, für das wir vier Steher von Max und Leon bekommen hatten. Und da wären wir schon beim Thema: Leon und ich hatten uns in den letzten zwei Wochen nämlich ziemlich wenig gesehen. Das lag überwiegend daran, dass Leon viel mit trainieren beschäftigt war, da Schalke sich momentan sehr auf ein gutes Ergebnis konzentrierte. Und wenn er dann mal zuhause war, hatte ich fast nie Zeit gehabt. So kam es schließlich dazu, dass wir uns in den letzten beiden Wochen nur zweimal gesehen hatten. Und ich musste zugeben, dass ich ihn echt vermisste.

Vor dem Spiel konnten wir die Mannschaft nicht mehr sehen, allerdings würden wir uns ca. eine Stunde nach dem Schlusspfiff mit Leon und Max treffen. Jetzt stiegen Elina und ich erst mal zu René und Timo ins Auto, welche sich geradeaufgeregt darüber unterhielten, ob Heidel neuer Manager auf Schalke wurde oder ob Heldt doch blieb. Elina warf mir nur einen einfachen Blick zu, dann streckte sie ihre Arme Richtung Radio aus und drehte es auf laut. Das bewirkte, dass wir alle gut drauf waren und uns tierisch auf aufs Spiel freuten.

Wir mussten eine ganze Zeit lang fahren uns selbst, als wir schon am Stadion waren, ging noch viel Zeit dafür drauf, dass wir einen Parkplatz bekommen mussten. Irgendwann hatten wir dann gut geparkt und stiegen alle aus, Timo führte uns Richtung Stadion und dann zum Eingang ‚Nord'. Er war derjenige von uns, der sich hier am besten auskannte, weshalb wir ihn wohl den ganzen Tag vorlassen würden, da wir anderen drei uns so gut wie gar nicht auskannten hier. Traurig, aber wahr.

Kurz sah ich auf mich herab, ich hatte ebenfalls das Trikot an, was mir Max und Leon damals geschenkt hatten, allerdings war es alles andere als warm, weshalb ich meinen gefütterten Parka und warme Schuhe trug. Schon auf dem Weg zum Eingang bekam ich eine Gänsehaut, wenn ich die motivierten Fans sah. Mittlerweile konnte ich die Fans verstehen, die alles für ihren Verein geben würden. Wieder gingen ein paar Minuten drauf, bis wir durch den Eingang und die Sicherheitskontrolle, die uns abgetastet hatten, gekommen waren. Timo machte eine Handbewegung, dass wir ihm folgen sollten, und führte uns ins Stadion herein.

Bevor wir die Nordkurve betraten, holten wir uns jeder ein Pils, dann suchten wir den Eingang zu ‚N6' und ließen unsere Tickets abstempeln. Kaum war ich in der Kurve angekommen, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier war echt total viel los und das Gefühl, wenn du die Arena betrittst und die ganzen Fans siehst ist unbeschreiblich. René neben mir hatte auch den Mund offen stehen und staunte nicht schlecht, Timo grinste uns an und war wahrscheinlich sogar am überlegen, ob er uns auslachen sollte.
„Soll ich euch mal was sagen? Das Gefühl, was ihr gerade habt, werdet ihr auch Jahre später noch haben. Das verschwindet nie.", meinte er und lief dann die Treppenstufen herunter, bis wir ziemlich weit unten angekommen waren. So standen wir zwar nicht genau in der Mitte bei den Ultras, waren dennoch mitten im Geschehen. Und das Fußballfeld konnte man von hier aus auch perfekt sehen.

René neben mir saugte immer noch gierig die ganze Atmosphäre in sich auf, ihn zu sehen war genial. Neben mir stand eine Gruppe von Leuten, sowohl Jugendliche als auch ältere. Plötzlich merkte ich, wie jemand mit seinem Ellbogen gegen meinen Hinterkopf stieß und drehte mich überrascht um. Hinter mir stand ein Junge, der schätzungsweise in meinem Alter war, dieser sah mich jetzt an. „Sorry. Ich wollte dir nicht weh tun."

„Alles gut.", winkte ich ab und der Junge lächelte leicht. „Seid ihr das erste Mal hier? Sonst steht ihr hier nicht?", fragte er mich dann und ein dunkelhaariges Mädchen tauchte neben ihm auf. Kurz schenkte ich dem Mädchen einen Blick, wandte mich dann wieder an den Jungen. „Ähm, ja. In der Nordkurve schon. Ist alles etwas aufregend für uns.", lachte ich dann.

„Hab ich mir gedacht, so wie dein Freund geguckt hat.", sagte der Junge und zeigte mit einer Kopfbewegung auf Timo. „Ich bin Raphael.", stellte er sich dann vor. Das Mädchen neben ihm, was bis jetzt noch nichts gesagt hatte, stellte sich ebenfalls als ‚Lina' vor. Nickend antwortete ich ihnen und verriet auch meinen Namen. „Wir sind hier schon seit ein paar Jahren mit unserem Fanclub und es wird nie langweilig.", beschrieb Lina jetzt und ich sah an ihren glänzenden Augen, dass sie Recht hatte.

„Schalke ist wie eine große Familie, hier duzt auch jeder jeden und wenn ein Tor fällt, wird man auf einmal von Fremden umarmt. Doch genau das ist das Tolle an Schalke.", stimmte Raphael ihr zu und grinste breit. „Kann ich mir gut vorstellen, ja.", erwiderte ich und lächelte erneut. Kurz bevor ich mich umdrehte, meldete sich der Junge noch einmal zu Wort. „Na dann, Glück auf fürs Spiel, Mina.", meinte er und zwinkerte mir freundlich zu. Nach dieser kurzen Unterhaltung war ich sofort besser gelaunt.

Und die beiden sollten Recht bekommen, denn als Schalke in der 14. Minute das 1:0 schoss, war die Hölle los. Jeder schrie und jubelte, wir wurden von Raphael in eine Gruppenumarmung gezogen und auch die eine oder andere Bierdusche blieb nicht aus. Auch während des Spiels sangen wir vier so gut wie möglich mit, wir hatten alle Spaß, auch wenn die Leistung der Spieler zu wünschen übrig ließ. Zwischendurch schaute ich Leon hinterher und ab und an auch Max aber insgesamt war ich mehr mit der Stimmung und den Fans um uns rum beschäftigt. Am Schluss stand es zwar 1:1, dennoch war dies ein Abend, den ich nie vergessen werde.

Lachend verabschiedeten wir uns von Raphael, Lina und den anderen und gingen wieder vors Stadion. Wir hatten noch genug Zeit, bis wir uns mit den Jungs treffen wollten, weshalb wir uns erst mal ausgelassen über das Erlebnis von gerade unterhielten. Für mich stand fest, dass ich jetzt öfter zu Spielen fahren wollte. So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr.

***

A|N

Ich kann heute Abend wieder nicht, deshalb das frühe Update. Mittwoch wird es auch schwierig zu uploaden weil ich bis abends unterwegs bin, aber irgendwie schaffe ich das c:


OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt