Sei.

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„If you want t be a party animal you have to learn to live in the jungle

Now stop worrying and go get dressed." –Good Grief

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Einen Tag später- Es war schon nachmittags und ich hatte gerade Uni aus- hatte ich endlich Zeit und Motivation gefunden mich weiter um die Party zu kümmern. Ich fing damit an Elinas Entwurf für die Einladung zu lesen und war auch zufrieden damit. Genau das schrieb ich ihr auch schnell, danach half sie mir die Nachricht an alle wichtigen Personen zu schicken. Ich schickte Max die Einladung, in einer zweiten Nachricht schrieb ich „Hier. Du bist natürlich auch eingeladen. Aber wäre gut, wenn du ein paar deiner Kollegen einladen könntest :)"

Gute zehn Minute später bekam ich eine Antwort von ihm „Schon erledigt. Kann ich euch sonst noch irgendwie helfen?" Ich musste kurz überlegen, eigentlich war alles geplant. Außer... „Du kannst höchstens zwei Stunden vorher kommen und beim Vorbereiten helfen, ich weiß nicht ob wir das zu viert schaffen...", schickte ich die Nachricht ab. Daraufhin schrieb er nur noch ein „Klar, wird gemacht ;)", worauf ich ihm gar nicht mehr antwortete. Dass er zu René musste stand ja mit in der Einladung.

Jetzt war eigentlich alles vorbereitet. Leons Geburtstag konnte kommen.

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„Mina? Wo hast du die ‚Happy Birthday'- Girlande hingelegt?", wurde ich von Elina gefragt. Mittlerweile war es schon Samstag und wir waren gerade dabei die nötigen Vorbereitungen für nachher zu treffen. Max war noch nicht da, er sollte aber jeden Moment kommen; René und Timo turnten im Abstellraum rum und stapelten Bierkisten.

„Da hinten auf dem Tisch müsste die irgendwo liegen...", meinte ich und stellte die Schüsseln mit den Chips auf den großen Tisch. Genau in dem Moment klingelte es und keine Sekunde später hörte ich Timo poltern. „Ich geh schooon!", rief er nur. Danach konnte man zwei Leute lachen hören, Max's Stimme konnte ich auch von zwei Räumen weiter aus erkennen.

Ich wandte mich wieder den Snacks zu, schüttete die Erdnüsse von der Dose in eine weitere Schüssel. Bis sich jemand räusperte. Auf einmal total angespannt drehte ich mich um; ich wusste genau, wer ins Wohnzimmer gekommen war. Und meine Vermutung war richtig. An der Türschwelle stand Max, ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Elina reagierte schneller als ich und schloss ihn in ihre Arme. „Na, alles gut?", fragte sie ihn. „Immer. Schön, dich mal wieder zu sehen.", meinte Max dann.

Doch irgendwie war die ganze Situation etwas komisch. Timo war schon wieder zu René gegangen, deshalb waren wir nur zu dritt. Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass Max die ganze Zeit nur zu mir guckte. Selbst als er von meiner besten Freundin umarmt wurde, lag sein Blick auf mir. Und ich konnte nicht anders, als sein Handeln zu verfolgen, ihn ebenfalls anzusehen. Ja, es war wirklich komisch.

Nachdem Elina sich wieder von ihm gelöst hatte und ihre Aufgabe weiter nachgegangen war, kam der Blonde zögernd ein paar Schritte auf mich zu, ich blieb an derselben Stelle stehen. Er kam vor mir zum Stehen, sah einmal an mir herunter und dann direkt in meine Augen. „Hey, Mina.", sagte er mit gedämpfter Stimme. Ich wusste gar nicht was mit mir los war, aus irgendeinem Grund fühlte ich mich total unwohl. Er begann wieder zu Lächeln; kratzte sich unsicher am Hinterkopf. Jetzt überwand auch ich mich und presste ein einfaches „Hi." hervor.

Und dann standen wir uns beide gegenüber, wussten nicht, wie wir uns begrüßen sollten. Mir kam der Gedanke, dass Max bestimmt dachte ich würde ihn nicht gerne umarmen, was teils auch stimmte. Also beließ ich es bei einem einfachen lächeln und fing dann an zu reden. „Ähm... Ich wollte gerade die Girlande aufhängen. Würdest du mir die Klappleiter aus der Küche holen?", fragte ich ihn schüchtern.

„Kar, mach ich." Und schon war er verschwunden. Den Moment nutzte ich, um einmal tief durchzuatmen. „Wow, das war komisch.", kam es dann von Elina, die mich frech angrinste. Ich streckte ihr nur die Zunge heraus und holte dann die Girlande. Gerade als ich diese aus der Verpackung geholt hatte, kam Max mit der Leiter wieder. „Soll ich dir helfen?", erwiderte er und sah kurz auf die Girlande. „Wäre gut", meinte ich nur und zuckte mit den Schultern. Ich wollte Max versuchen ganz normal zu behandeln. Genauso wie damals.

Und das funktionierte danach auch relativ gut. Wir begannen ein Gespräch darüber, was wir in den letzten beiden Monaten gemacht hatten. Max erzählte stolz, dass er jetzt auch eine neue Freundin hatte, Elina warf mir danach nur einen schmunzelnden Blick zu. Also hatte sie recht gehabt, allerdings freute ich mich wirklich für Max. Er musste sie wirklich gerne mögen, als er über sie redete musste er so lächeln, dass er leichte Grübchen bekam.

Elina machte plötzlich die Musikanlage an, automatisch wurde die Stimmung besser. Wir hörten sogar René aus dem Abstellraum schief das Lied mitsingen und seine Freundin fing an durch den Raum zu tanzen. Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen, bis Max ebenfalls anfing zu singen. Er wollte mich ermutige ebenfalls mitzusingen, allerdings war mir das unangenehm und ich wollte mich drücken. Erst als der Blonde immer näher kam und mir in die Seiten piekte, wo ich unglaublich kitzelig war, fing ich widerwillig an den Text mitzusingen. Soweit man das Singen nennen konnte.

Wir machten alle eine kurze Pause, in der wir total albern durch das Wohnzimmer tanzten. Timo hatte sich eine Flasche Wasser geschnappt und tat so, als wäre diese sein Mikrofon, in das er brüllen musste. Ich lachte durchgängig und musste mir schon den Bauch halten, bis Max in meinem Blickfeld auftauchte. Erst jetzt fiel mir sein neuer Haarschnitt auf. „Du hast 'ne neue Frisur.", stellte ich dann laut fest und der Blonde fuhr sich lachend durch die Haare. „Ist dir ja früh aufgefallen."

„Jaaa, tut mir leid.", meinte ich schulterzuckend, woraufhin mir Max nur einen kleinen Schubser gab. „Unglaublich...", murmelte er kopfschüttelnd, aber man konnte sehen, dass er nicht sauer oder so war. Damit war das Thema auch abgehakt und ich sah mich einmal im Wohnzimmer um; wir hatten den größten Teil schon fertig vorbereitet. Mein Blick glitt weiter zu der Uhr: 16:34. Um 18:00 Uhr wollten die ersten Leute kommen, was hieß, dass wir gut in der Zeit waren.

Wir hatten alles so geplant, dass ich um 17:30 Uhr bei Leon mit diesem verabredet war. Natürlich würden wir ihm in den Glauben lassen, dass ich nur mit ihm essen gehen wollte, aber nichts da. Schussendlich würde ich Leon hier hinfahren, wo sich alle irgendwo verstecken würden. Ich freute mich jetzt schon auf seinen Blick, wenn er kapiert, was wir für ihn vorbereitet hatten.

„Ich mach mich glaube ich mal auf den Weg zu Leon", warf ich in den Raum, jeder stimmte mir mit einem Nicken zu. „Denkt dran, Leon und ich kommen ca. um halb sieben. Bis dahin muss alles fertig sein.", erinnerte ich meine Freunde daran. Schnell verabschiedete ich mich von allen und griff nach meinem Autoschlüssel. Als ich in meinen alten Golf stieg, dachte ich über Max nach. Klar merkte man, dass wir uns noch nicht genauso verhalten wie damals, allerdings bin ich positiv überrascht, wie gut es gelaufen ist. Das war meine einzige Sorge für heute gewesen, also konnte der Abend jetzt nur noch perfekt werden.

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt