Ventiquattro.

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„So you want to be free

To live your life the way you want to be" -Killer

***

„Lass uns da rein gehen.", sagte ich zu Leon und zog ihn an seiner Hand mit in den kleinen Souvenirladen. Bis gerade waren wir ein bisschen am Strand spazieren gegangen, da es heute nicht warm genug war, um an den Strand zu gehen. Leon ging es heute außerdem nicht so gut, er meinte er hätte schon den ganzen Tag Kopfschmerzen und fühlte sich schlapp. Dennoch wollte er unbedingt etwas mit mir unternehmen, da wir morgen ja schon wieder zurück nach Bochum fahren würden.

„Oh je. Genau so hab ich mir solche Läden hier immer vorgestellt.", seufzte mein Freund und rieb sich müde die Augen. Ich ließ meinen Blick durch den engen Raum schweifen, der wiederum total vollgeräumt mit allen möglichen Souvenirs war. Die Gänge waren gerade einmal breit genug, um zu den Regalen am anderen Ende des Ladens zu gelangen.

Ich ließ Leon am Eingang stehen und ihn damit entscheiden, ob er sich die Sachen mit mir angucken oder auf mich warten wollte. Er schien sich für die zweite Variante entschieden zu haben, da er mir nicht folgte, als ich auf die kitschigen Figuren zuging. In diesem Laden fand man genau die Sachen, die man mit der Ostsee verband. Kleine Strandkörbe als Deko, Muscheln, Sand und sonstigen Schnickschnack gab es hier genug. Vorsichtig nahm ich eine Seerobbe aus angemaltem Porzellan in die Hand, welche eine Seemannsmütze trug.

„Wer stellt sich so etwas bitte in seine Wohnung?", erwiderte Leon, der hinter mir aufgetaucht war. Er schien sich für so einen Kram nicht beeindrucken zu können, genauso wenig wie ich eigentlich auch. Aus Spaß drehte ich mich zu ihm um und hielt ihm die Figur direkt vor sein Gesicht, während ich meinte: „Guck dir doch mal diese süße Robbe an. Soll ich dir das nicht kaufen?" Mein breites Grinsen verriet ihm, dass ich das nicht ernst meinte, er wich mit seinem Gesicht aber trotzdem ein bisschen zurück, als ich mit der Seerobbe noch näher kam.

„Nimm das Ding aus meinem Gesicht.", warnte er mich und griff dann nach meiner Hand, um mir die Figur aus der Hand zu schnappen. Der Braunhaarige grinste triumphierend und stellte diese wieder zurück zu den anderen Figuren. Dann griff er nach einer Tasse mit Beschriftung, die ebenfalls total hässlich angemalt wurde. „Guck dir das doch mal an! Die Leute, die sowas verkaufen, müssen sich nicht wundern, wenn ihr Monatsverdienst nicht gerade hoch ist." Ich hielt ihm den Mund zu, da ich Angst hatte, dass ihn irgendjemand hören würde. Danach schien Leon zu verstehen, dass er etwas laut gesprochen hatte und hielt sich etwas zurück.

„Ich brauch noch was für Elina. Darf auch was kitschiges sein, wäre eventuell sogar besser so.", erklärte ich und sah mich weiter um. Als Elina und René in ihrem ersten Pärchenurlaub in der Türkei waren hatte ich ein alles andere als schönes Tuch von ihr bekommen, was Elina extra gekauft hatte, um mich zu ärgern. Damals hatte ich beschlossen mich bei ihr zu rächen, wenn ich mal ohne sie in den Urlaub fahren würde und jetzt war die perfekte Gelegenheit dazu gekommen.

„Ja das findest du hier. Wie wäre es hiermit?" Leon hielt mir einen Waschlappen vor die Nase, dieser war blau und mit einem Motiv von der Ostsee versehen. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, ein Waschlappen wäre schon ein ziemlich komisches Geschenk. „Der ist echt gut.", stimmte ich zu und suchte passend dazu noch ein Seife Stück in Muschelform aus einer Schale daneben heraus. Zufrieden ging ich zur Kasse und bezahlte die beiden Sachen, während Leon schon aus dem Laden gegangen war. Mit einer kleinen Plastiktüte kam ich auf diesen zu und hakte mich lächeln bei ihm ein.

„Was machen wir jetzt noch?", erkundigte ich mich und sah ihn fragend an. Dieser schien auch schon eine Idee zu haben. „Wir haben ja noch ein bisschen Zeit. Ich dachte wir könnten mit einem Boot vielleicht rüber nach Dahme fahren und uns da ein bisschen umsehen. Ich bezahle auch." Ich stimmte zu und wir gingen zu einem Steg, wo angeblich ein Boot abfahren würde. Leon hatte sich zuhause anscheinend schon alles angeschaut und sich gemerkt, wie man am besten nach Dahme kam, weshalb ich ihm voll und ganz vertraute.

Zusammen schipperten wir also rüber nach Dahme und liefen die große Promenade entlang, bis wir ein Restaurant fanden, in dem wir etwas zu Mittag aßen. Sehenswürdigkeiten gab es hier nicht wirklich, also schlenderten wir einfach etwas durch die Gegend. Am Ende kamen sogar noch ein paar Sonnenstrahlen heraus und wir spazierten barfuß direkt am Wasser entlang. Ich fand ab und zu ein paar schöne Muscheln, welche ich mir als Andenken einsteckte.

Genau drei Stunden später brachte uns das Boot wieder in unseren Ort zurück, wo Leon die beiden Bootsfahrten bezahlte und wir wieder zurück zum Hotel gingen. Mein Freund fiel sofort erschöpft ins Bett, weshalb ich beschloss ihn eine Runde schlafen zu lassen und mich in der Zeit mit ein paar Freunden unterhielt. Elina erzählte mir, dass sie sich wieder mit René vertragen hatte und sie sich wieder trafen, während ich ihr von unserer Zeit an der Ostsee berichtete.

Damit war ich bestimmt eine halbe Stunde lang beschäftigt, bis ich mein Handy beiseitelegte und Leon beim Schlafen beobachtete. Dieser wirkte entspannt, wie er da so friedlich lag mit seinem leichten Lächeln auf den Lippen. Ich konnte mich nicht zurückhalten und strich ihm vorsichtig über die vollen, weichen Lippen, ohne ihn wecken zu wollen. Lächelnd lehnte ich mich über ihn und kuschelte mich irgendwann an seine Brust, um ebenfalls ein bisschen zu schlafen. Kurz bevor ich einschlief merkte ich nur noch, wie Leon einen Arm um mich legte und irgendwas unverständliches nuschelte.

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A|N

Weiß auch nicht, aber irgendwie LIEBE ich dieses Kapitel, auch wenn nicht viel passiert :')

Was sagt ihr zum Ergebnis der Präsidentschaftswahl? #orangeisnotthenewblack war ja mein Motto, aber es hört ja niemand auf mich...

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt