Trentanove.

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„No one's gonna stick the pieces together for you, together for you" –Bite Down

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Es war vielleicht doch nicht so eine schlaue Idee gewesen schon um fünf vor zwei vor die Haustür zu gehen und auf Leon zu warten. Mittlerweile war es schon zehn nach zwei und mein Freund war immer noch nicht da. Deshalb saß ich hier auf den Treppenstufen, meinen Kopf zwischen die Hände gestützt und wartete geduldig, bis um zwölf nach endlich Leons Auto in meinem Blickfeld erschien. Mit einem Ruck stand ich auf und verließ das Grundstück, währenddessen war Leon aus dem Auto gestiegen, hatte seine Sonnenbrille angenommen und wartete nun auf mich. Zur Begrüßung fiel ich ihm einfach in die Arme.

„Hey.", wisperte er in meine Haare, in die er seine eine Hand gekrallt hatte, meine Arme ruhten locker auf seiner Hüfte. „Tut mir Leid, dass ich zu spät bin. Die bei McDonald's haben länger gebraucht als gedacht." Verwirrt löste ich mich von ihm, um ihn anzusehen. Schon hielt dieser mir eine Papptüte vor die Nase, die herrlich nach Burger duftete. Ich begann zu grinsen. „Du bist unglaublich...", schmunzelte ich lächelnd.

„Sorry wenn du mehr erwartet hast...", fing er an und ich unterbrach ihn, indem ich meine Hand hob und ihm zum Schweigen brachte. „Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Danke." Und mit den Worten riss ich ihm die Tüte förmlich aus der Hand und öffnete die Beifahrertür, um mich ins Auto zu setzen. Leon erschien vor mir, breit grinsend. „Du hast mich unterbrochen. Ich wollte eigentlich noch sagen, dass wir sowieso noch etwas vor haben." Danach schloss er die Autotür und machte sich auf dem Weg zur Fahrertür, sodass er etwa zehn Sekunden später neben mir saß und mich dabei beobachtete, wie ich den Geruch des Essens in mich aufnahm.

„Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Können wir nicht hier essen?", stellte ich ihm meine Idee vor und sah ihn flehend an, was ihm nur zum Lachen brachte. „Na klar, das geht auch. Ich hab dir deinen Lieblingsburger mitgebracht, den Langen." Nur so gerade schaffte ich es einen Freudenschrei zu unterdrücken, als ich meinen Long Chicken fand. Ich hatte eindeutig zu viel Hunger...

Leons Hand schlich sich in mein Blickfeld und griff in die Papptüte, um sich seinen Burger zu holen, die Portion Pommes teilten wir uns. Somit herrschte eine ganze Weile eine gefräßige Stille, bis erst ich und danach er mit unserem Essen fertig waren. Schmunzelnd betrachtete mich der Braunhaarige von der Seite.

„Ich hab nicht gedacht, dass du dich so über einen Burger freuen kannst.", meinte er und fing an zu lächeln, womit er mich gleich ansteckte. „Dann weißt du es ja jetzt.", erwiderte ich und knüllte den Müll mit meinen Händen zusammen. „Uns was jetzt?", fragte ich neugierig. „Jetzt fahren wir los."

****

„Nicht wirklich, oder?" Leon war gerade mit mir auf einen Parkplatz im Ortskern gefahren und ich hatte schon eine große Vorahnung, was gleich auf mich zukommen würde. „Gehen wir auf die Kirmes?" Unabsichtlich klang ich wie ein kleines Kind, mein breites Grinsen machte es nicht besser. Mein Freund lachte über meinen erfreuten Tonfall und schaltete den Motor aus. „Genau das tun wir jetzt. Komm." Eine Kopfbewegung Richtung Autotür sollte mir zeigen, dass wir aussteigen sollten, danach griff Leon nach meiner Hand und schlenderte mit mir zwei Straßen weiter. Damit standen wir nun mitten im Getummel, die kleinere Kirmes in Bochum war immer groß besucht und dementsprechend voll.

„Was willst du als erstes machen?", raunte Leon mir ins Ohr, damit ich ihn verstehen konnte. Kurz verschaffte ich mir einen Überblick und guckte mir grob an, was es alles für Aktivitäten gab. „Autoscooter!", teilte ich ihm dann meine Entscheidung mit und zog ihn hinter mir her, um eine ‚Fahrt' zu bezahlen. Wir teilten uns ein Auto und ich ließ Leon ans Steuer, dann ging die neue Runde auch schon los. Er schien schon öfter Autoscooter gefahren zu sein, denn er rammte viele Autos und lenkte sich sonst elegant durch die kleinen Lücken, die sich jedes Mal ergaben.

Einmal wurden auch wir so stark gerammt, dass ich etwas hochgefedert wurde und ein Beben durch meinen Körper ging. Leon sah mich danach nur überrascht an, das war der Beginn eines starken Lachanfalls von uns. „Lass mich mal.", sagte ich dann und legte beide Hände ans Steuer, während ich mich halb über ihn gelehnt hatte. Da das mit dem Lenken von der Position aus nicht so gut klappte kam Leon mir zu Hilfe und wir lenkten das Auto die restliche Zeit gemeinsam, seine warme Hand lag über meiner.

So ging es drei weitere Aktivitäten weiter, Leon hatte beim Dosenwerfen einen Fußball gewonnen, wir hatten uns jeder einen Crêpe mit Nutella gekauft und waren mit dem Riesenrad gefahren, was mir bis jetzt am besten gefallen hatte. Von dort hatte man eine super Sicht über die naheliegenden Straßen, was echt toll ausgesehen hatte.

„Jetzt der Turm!", entschied ich etwa fünf Minuten später und zeigte auf das Hohe Fahrgerät, welches eine kleinere und weniger extreme Variation des Free Fall Towers war. „Du willst mich doch umbringen.", murmelte Leon noch, ließ sich aber dann doch darauf ein. Zusammen setzten wir uns auf zwei Sitze nebeneinander und konnten mit ansehen, wie wir uns immer weiter vom Boden entfernten. Ganz oben angekommen griff ich nach Leons Hand, das war mir dann doch etwas hoch. Auch Leon schien nicht ganz überzeugt, als er zu mir sah und einfach meinte: „Das ist jetzt ein Vertrauensbeweis meinerseits, nur damit du es weißt."

Und genau dann fielen wir.

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A|N

FAAAAALL ON YOUR KNEEEEES, OH HEEAAAR THE ANGEL VOOOICES

Ok, nein. Erstmal frohes Neues, hoffe ihr seid genauso gut reingekommen wie ich :3

Dann muss ich noch anmerken, dass ich nicht weiß wie regelmäßig in diesem Jahr Kapitel kommen. Ich muss ziemlich viel lernen, dh ich werde mich vorrangig darauf konzentrieren. Mal sehen...

Das Lied, was ich eingefügt habe, heißt 'No Angels' und passt zwar nicht zum Kapitelzitat, aber ich wollte es unbedingt noch irgendwo unterbringen :')

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