Quarantadue.

532 29 14
                                    

„Oh my God, my God

I can't believe my ears" –The Currents

***

Heute war Donnerstag, was gleichzeitig hieß, dass heute das erste festgelegte ‚Donnerstagsabend-Treffen' von Leon und mir war. Wie letzte Woche abgemacht trafen wir uns heute Abend, allerdings schon um 17 Uhr am späten Nachmittag. Da wir immer noch Sommer hatten war es lange genug hell draußen, also perfekt für einen kleinen Spaziergang. Doch bevor ich mich um den Abend kümmerte, stand für heute noch etwas anderes auf meiner Liste: Ich wollte mit Max reden.

Nachdem wir vor zwei Tagen unseren Mädelsabend gehabt hatten, war mir klar, dass ich mich mit dem Schalker treffen wollte, um über seine Gefühle für Elina zu reden. Ich wünschte mir, dass er mit Elina glücklich war, doch ob zwischen den Beiden überhaupt etwas lief wusste ja noch nicht einmal meine beste Freundin. Also schnappte ich mir heute am frühen Nachmittag meine Autoschlüssel und wollte mich auf den Weg zu ihm nach Gelsenkirchen machen, doch vorher hatte ich ihn natürlich gefragt ob er überhaupt zu Hause sei.

Es dauerte nicht lange, dann war ich schon vor seiner Wohnung angekommen und hatte einen Parkplatz gefunden. Mit klopfendem Herzen stieg ich aus, war etwas aufgeregt. Es war mir etwas unangenehm mit meinem damaligen Freund über seine Gefühle für meine beste Freundin zu reden, doch das musste ich für Elina jetzt hinter mich bringen. Sie hat es nur verdient. Ich holte einen tiefen Atemzug, dann legte ich die letzten Meter hinter mich und klingelte bei „Meyer". Max ließ mich einige Sekunden vor der Tür warten und ich war schon kurz davor wieder enttäuscht zu fahren, bis sich die Tür öffnete.

„Mina..hey" Seine Verwunderung war nicht zu übersehen, weshalb ich schmunzeln musste. Max stand in seinem schmalen Flur, die Haustür in beiden Händen, und starrte mich irritiert an. „Ich hatte ja erwartet, dass du im Laufe des Tages kommst, aber dass du so schnell kommst..." Eine richtige Antwort gab ich ihm darauf nicht, sondern meinte nur: „Ich hoffe du hattest nichts vor." Und schenkte ihm ein grinsen. „Hatte ich nicht. Komm rein." Danach trat er einen Schritt zur Seite und ließ mich in seine gemütliche Wohnung. Mir fiel sofort auf, dass der Spiegel im Flur neu war, genauso wie die schneeweißen Vorhänge vor den Wohnzimmerfenstern.

Max bedeutete mir mit einer Handbewegung, dass ich mich setzen sollte, er hingegen ließ sich auf den Platz neben mir nieder. „Willst du irgendetwas trinken?", wurde ich freundlich gefragt, lehnte dies aber ab. „Also, warum bist du hier? Brauchst du irgendetwas?" Er lehnte sich in dem Sofa zurück, stütze seinen Kopf auf seinem Arm ab, während er mich erwartungsvoll ansah. Mir entwich ein Seufzer, bevor ich sofort zur Sache kam.

„Ich wollte dich was fragen...", sagte ich etwas beschämt. Ich fühlte mich etwas komisch einen guten Freund über seine Gefühle auszufragen, wenn man ehrlich sein sollte. „Wegen Elina...", setzte ich meinen Teil fort, und genau dann wurden Max's Augen größer, fast so als hätte er es geahnt. „Ja, fahre fort.", meinte er belustigt. Sein lockerer Ton brachte mich dazu mich etwas zu entspannen.

„Sie hat mir die Tage erzählt, dass ihr immer noch viel miteinander unternehmt und, nun ja, dass sie dich ziemlich mag. Aber so wie ich sie verstanden habe hat sie Angst, dass du sie nicht so magst wie sie dich." – „Und jetzt willst du von mir wissen was ich von Elina halte, hab ich Recht?", unterbrach mich der Blonde lächelnd. Und er hatte es erfasst, was ich ihm auch wissen ließ. Jetzt war es raus, weshalb ich mich etwas entspannte.

Max hingegen spannte sich an, auch wenn er es überspielen wollte wirkte er nervös. „Ich halte ziemlich viel von Elina. Sie ist schlau, total nett und hat Humor..." Er kratzte sich am Hinterkopf und sah dabei nach unten, dann fuhr er fort. „Die letzten Treffen mit ihr haben mir schon gefallen. Elina wurde verletzt, ähnlich wie ich. Sie ist ein wundervoller Mensch und hat es verdient glücklich zu werden." Als seine blauen Augen auf meine trafen hielt ich kurz die Luft an. Diese funkelten nämlich so stark wie ich es bei ihm noch nie erlebt hatte. Es war, als wenn Elina ihm sehr ans Herz gewachsen war.

„Jemanden wie dich also?", fragte ich unüberlegt und bereute es gleich wieder, als sein Funkeln in den Augen sich veränderte, da er mir einen kurz irritierten Blick zuwarf. „Ok, hör zu: Elina ist ein Mensch, der viel über verschiedene Sachen nachdenkt und sich alle möglichen Szenarien in ihrem Kopf vorstellt. Sie hat die letzten Monate viel durchgemacht und ihr platzt allmählich der Kopf, habe ich das Gefühl. Du tust ihr gut, Max. Sei bitte für sie da und zeig ihr, dass du sie gerne hast, ja?"

Meine Worte schienen Max beeindruckt zu haben, denn er konnte seinen Blick nicht von mir abwenden. Wahrscheinlich war auch er gerade in Gedanken versunken, so wie ich es deuten würde. „Meinst du ich soll ihr zeigen, dass ich mehr für sie empfinde als Freundschaft?" Seine Augen glänzten wieder so intensiv, dass ich überwältigt war. Wie konnte ein Mensch so aufblühen, wenn es um eine andere Person ging? Ganz einfach, Max war bis über beide Ohren in meine beste Freundin verliebt. Ich begann breit zu grinsen.

„Das solltest du.", stimmte ich zu und berührte kurz seine Hand, um ihm zu zeigen, dass er somit das Richtige tun würde. Max erwiderte mein Lächeln und schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich hatte ganz vergessen wie es ist über meine Gefühle zu reden. Es tut gut. Danke, Mina." Sein Lächeln war ehrlich, was mich innerlich total freute. Kurz drückte ich seine Hände, die immer noch unter meinen Händen waren, dann fiel mir etwas ein.

„Magst du Elinas Lächeln auch genauso wie ich?", wollte ich unbedingt von ihm wissen. Elina musste sich ständig von mir anhören wie süß sie grinsen konnte, für mich war das auch eines ihrer größten Merkmale. Max fing an zu lachen, so unerwartet war meine Frage gekommen. „Mehr als du, es macht ihr Gesicht noch schöner als es sowieso schon ist."

***

A|N

Hab keine Zeit zum korrigieren, deswegen viel Spaß mit dem Kapitel! :3 Und hört euch unbedingt das Lied im Anhang an

Schöne Restwoche, wir sehen uns Sonntag c:

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt