Tre.

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„I can't see the world around me now

I cant't tell the world from the trees

But I hear you by my side." –The Ride

***

Den restlichen Vormittag hatten wir komischerweise damit verbracht Uno zu spielen, ich wusste gar nicht mehr, wie wir ausgerechnet auf diese Idee gekommen waren. Zumindest hatte ich mich um halb zwei von Leon verabschiedet, um in die Stadt zu fahren. Es war viel los, die Menschen rannten kreuz und quer durch die Gegend. Außerdem verspätete ich mich um knapp 5 Minuten, da der Bus so voll war und wir an gefühlt jeder Haltestelle anhalten mussten. Jetzt erkannte ich Elina schon von Weitem, sie sah gelangweilt einem kleinen Kind hinterher, welches hingefallen war.

Wenig später entdeckte sie auch mich und fing lachend an zu winken. „Minaaa!", rief sie lachend, bevor wir uns in die Arme fielen. „Hey. Danke, dass du gekommen bist.", meinte ich lächelnd und betrachtete ihr Outfit. Sie hatte einen neuen Mantel, dazu trug sie Stiefeletten und eine einfache Jeans. Auch sie sah an mir herab, bevor sie antwortete.

„Klar, gerne. Was ist das denn für ein ‚Notfall'?", wollte sie wissen. „Nun ja... Leon hat am Freitag Geburtstag und ich hab noch kein Geschenk.", meinte ich und grinste dumm. Elina schüttelte nur den Kopf „Ein Notfall also, huh? Na dann werden wir Leon mal was Schönes suchen würde ich sagen. Hast du irgendeine Idee?" Wenigstens war sie nicht beleidigt, dass das mein ‚Notfall' war. Elina war einfach die beste Freundin, die ich hätte kriegen können.

„Mir ist die Idee gerade erst gekommen aber kommst du mit zu Saturn? Vielleicht gibt es die CD ja zufällig da.", erwiderte ich nur und setzte mich einfach schon in Bewegung. Elina holte mich sofort auf und folgte mir ohne mehr wissen zu wollen. Dennoch wollte sie ein Gespräch mit mir anfangen. „Hast du eigentlich in letzter Zeit mal was von Max gehört?", fragte sie mich, was ich nur verneinen konnte.

„Irgendwie haben wir seit Wochen einen richtigen Kontakt mehr, wenn wir miteinander schreiben dann führen wir auch nur Smalltalk und so. Naja." Wenn ich ehrlich sein sollte hatte ich auch nicht mehr viel Lust was mit Max zu unternehmen, wir hatten uns seit dem Vorfall im Dezember und dem ganzen Durcheinander mit Leon einfach auseinandergelebt, genauso wie Leon nicht mehr so viel mit ihm machte. Natürlich waren die beiden noch miteinander befreundet, doch verbrachte Leon momentan eher Zeit mit seinen Kollegen Allessandro, Ralf und Patrick, der bei Gladbach unter Vertrag stand. Und natürlich mit Timo und mir.

„Wusstest du, dass er sich von seiner Freundin getrennt hat?", meinte Elina jetzt lächelnd. Was ist denn da so toll dran, dass sie grinsen musste? „Hat er?", gab ich ungläubig von mir, meine Freundin nickte nur. „Wow, dann hat deren Beziehung ja nur einen Monat gehalten. War wohl doch nicht seine große Liebe."

„Ja, weil du das für ihn warst.", sagte sie und stupste mir mit ihrem Ellbogen in die Seite. Dafür erntete sie einen bösen Blick von mir; sie wusste eigentlich ganz genau, dass ich empfindlich auf Max's und meiner Vergangenheit reagierte. Für mich war das alles Geschichte und ich war mehr als glücklich mit Leon.

„Sorry.", entschuldigte sie sich und ich verzieh ihr natürlich. Nach einem kurzen Knuddler von Elina betraten wir den Saturn und gingen die Treppen hoch ins Obergeschoss. „So, hau raus. Was suchst du?", wurde ich gefragt und sah Elina wieder an.

„Leon und ich haben gestern Abend Lieder auf seiner Anlage gehört und er hat erzählt, dass er die Musik von Foster the People mag. Vielleicht finde ich ja deren aktuelles Album, wie auch immer das heißen mag.", erklärte ich und durchsuchte die Tische mit den Alben. Elina stellte sich neben mich und half mir dabei, das gewünschte bum zu finden.

Nach bestimmt fünf Minuten stupste mich Elina an und hielt mir eine CD unter die Nase. „Hier, Foster the People- Torches. Ist zwar aus 2011, aber das ist doch egal.", meinte sie, während sie sich die Songs darauf durchlas. „Zeig mal." Ich stellte mich neben sie und sah mir die CD an. Ja, das geht doch als Geschenk.

„Noch was dazu? Vielleicht von den Arctic Monkeys?", warf meine beste Freundin ein. „Ich ging zwei Reihen weiter nach hinten und kam mit einem anderen Album in der Hand wieder. „Alligatoah. Den hört Leon auf jeden Fall.", erklärte ich ihr, sie zuckte nur mit den Schultern. „Fein, dann kauf ich mir die CD halt selber." Sie fing an zu lachen und ich musste automatisch mit einstimmen.

Also gingen wir mit unseren Errungenschaften zur Kasse und bezahlten alles. Danach setzten wir uns noch in ein Restaurant und aßen etwas, währenddessen wir über Leute an der Uni redeten. Da hatten wir beide so einige Geschichten auf Lager. Zumindest kamen wir so auch auf die Idee, dass wir eine kleine Party für Leon organisieren können. Elina war begeistert von der Idee und schleppte mich sofort in einen Dekoladen, um so Sachen wie Plastikbecher und Girlanden zu kaufen. Währenddessen machten wir aus, dass wir uns in der kommenden Woche mit René und Timo treffen wollten, um die nötigen Sachen dafür zu planen. Schließlich hatten wir noch nicht einmal eine Location.

„Das wird so geil, Mina! Ohh, ich freu mich jetzt schon mega!", freute meine beste Freundin sich und schrieb sofort ihrem Freund, wann er denn Zeit hätte. „Wollen wir heute Abend einfach nochmal schreiben oder telefonieren, wann wir das am besten machen? Dann kann ich nämlich jetzt nach Hause und noch ein bisschen lernen.", fügte sie hinzu und schaute von ihrem Handy auf. Mittlerweile war es auch schon halb fünf, also stimmte ich zu und zog sie in meine Arme, um mich zu verabschieden.

„Hab dich lieb, man sieht sich!", murmelte ich lächelnd in ihre Haare. „Und danke nochmal." – „Kein Ding, hat Spaß gemacht. Ich ruf dich an.", gab sie mir zu wissen und lief dann Richtung Bahnhof. Ich machte mich direkt danach auf dem Weg nach Hause, meine Mutter hatte ich schließlich seit über einem Tag nicht gesehen. Doch da ich heute nichts mehr vor hatte, beschloss ich, die 20 Minuten einfach zu laufen und dabei Musik zu hören. Ich hatte ungefähr die Hälfte des Weges hinter mir, als ich eine Nachricht von Leon bekam: „Hey Schatz <3 Timo kam gerade nach Hause und war beleidigt, dass du schon weg warst :D Sehen wir uns die Woche nochmal? Ich will es schwer hoffen... Mach dir noch 'nen schönen Abend!" Diese kleine, unbedeutende Nachricht versüßte mir den kompletten Weg nach Hause, und ich konnte nicht anders, als lächelnd durch die Straßen zu gehen und gut gelaunt meine Bastille Songs mitzusummen. Im Moment war mein Leben perfekt, besser konnte es gar nicht sein.

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A|N

Nicht wundern, dass ich Patrick Herrmann erwähnt habe. Das ist auch 'n Lieblingsspieer von mir und ich wollte den irgendwie in meine Geschichte mit einbauen :p

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt