Trentatre.

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"I go searching for you, wandering through our city to find

some solace at your door." -Warmth

***

Schon zwei Wochen ist es her, dass ich Leon das letzte Mal gesehen habe. Die Deutsche U21 ist in Rio bislang sehr erfolgreich, wie ich durch die Nachrichten und durch Leon selber erfahren habe. Wir telefonierten so oft wie es ging, doch bedauerlicherweise hatte Leon sehr wenig Zeit und die Zeitverschiebung machte es auch nicht gerade leichter, sodass wir uns bis jetzt nur dreimal gesprochen hatten. Mittlerweile war das Team, welches von meinem Freund angeführt wurde, bis ins Halbfinale gekommen, was hieß, dass selbst wenn Deutschland bis ins Finale kam ich Leon in ungefähr einer Woche wieder hatte. Und darauf freute ich mich jetzt schon.

Gott sei Dank hatte ich zuhause relativ viel zu tun, sodass ich mich etwas ablenken und wenigstens nicht so oft an Leon denken musste. Das neue Semester hatte Ende Juli wieder angefangen und schon jetzt war ich wieder viel damit beschäftigt den Stoff zu lernen. Außerdem half ich meiner Mutter im Moment viel im Haushalt und verbrachte generell viel Zeit mit ihr, das hatte ich seit Anfang des Jahres etwas vernachlässigt.

Heute war ich mit Elina verabredet, welche sich übrigens wieder erholt hatte von der Sache mit René. Soweit ich wusste hatte sie auch noch einmal mit diesem geredet und sich offiziell von ihm getrennt, danach schien es ihr aber besser zu gehen. Solange es geholfen hatte, durfte ich nichts Negatives dazu sagen.

Zusammen waren wir gerade in die Stadt gegangen, mal wieder etwas shoppen. Ich brauchte noch neue Klamotten für den Herbst und es schadete auch nicht einfach ohne Ziel nach schönen Teilen zu suchen. Elina durchwühlte gerade den Kleiderständer neben mir, bis sie triumphierend ein dünn gestricktes Langarmshirt in die Höhe hielt. „Ha! Genau meine Größe!", grinste sie übertrieben, weshalb sie mich zum Lachen brachte.

„Hast du eigentlich noch nichts gefunden?", fragte sie mich danach und ich schüttelte den Kopf. „Aber was soll's, noch haben wir erst Mitte August.", meinte ich einfach. Elina nickte nur, bis ihr Handy anfing zu klingeln und sie es schnell aus ihrer Jackentasche fischte. Doch anstatt ranzugehen drückte sie diese Person weg und steckte das Smartphone wieder ein. Genervt stöhnte sie und rieb sich die Stirn, ich konnte sie nur verwirrt ansehen.

„René hat mich angerufen. Schon wieder. So geht das seit vier Tagen durchgängig, du glaubst nicht wie nervig er ist.", beschwerte sie sich und sah mich an. „Warum ruft er dich denn noch an?", entgegnete ich nur, da ich nichts verstand. „Es macht ihm anscheinend Spaß mich zu reizen."

„Und das lässt du dir gefallen? Bist du denn noch nie rangegangen?" Ungläubig schaute ich in die Augen meiner besten Freundin, normalerweise war Elina diejenige, die sich solche Sachen nicht gefallen ließ. „Natürlich, sofort beim ersten Mal. Da wollte er sich entschuldigen und hat gebettelt, dass er eine zweite Chance bekommt. Aber die verdient der Bastard nicht, nie wieder. Und ich habe ihn auch schon auf WhatsApp blockiert, weshalb er mich jetzt immer anruft anstatt mir tausend Nachrichten zu schicken."

„Oh man, das ist echt nervig. René hat anscheinend ja eine andere Art zu versuchen dich wiederzubekommen, anders als Tim." Bei dem Gedanken an damals, wo er mich gegen meinen Willen geküsst und angefasst hat, schüttelte ich angewidert den Kopf und schenkte Elina wieder meine Aufmerksamkeit. „Du darfst nur nicht schwach werden und wieder zu ihm zurückkriechen. Das hat er nicht verdient."

Elina hängte das Shirt in ihrer Hand wieder weg und strich sich ohne eine Miene zu verziehen eine Strähne aus dem Gesicht. „Werd ich schon nicht. Aber Tims Handeln war echt krass, da kann man ja fast sagen, dass ich mit Renés Art mit den Sachen umzugehen noch Glück gehabt habe." Seufzend zwang ich mich zu einem Lächeln, mein Ex-Freund war immer noch ein schwieriges Thema für mich, auch wenn ich kaum noch an diesen und die Zeit mit ihm zurückdachte. Komplett vergessen konnte ich ihn nicht, er hatte mein Leben komplett verändert.

„Aber mit Leon hast du ja jetzt einen viel besseren Freund gefunden. Er tut dir gut." Am Ende ihres Satzes wurde Elina leiser und senkte den Blick. Ob sie sich auch so einen Freund wünschte, jetzt, wo René weg war? Ich stupste meine beste Freundin kurz an, damit sie mir in die Augen sah. „He, du findest auch noch den Richtigen." Elina nickte nur vorsichtig und wechselte dann schlagartig das Thema.

„Und? Vermisst du deinen Loverboy schon?" Sie zwinkerte mir scherzend zu und wand sich dann etwas von mir ab, um sich andere Klamotten anzusehen; ich folgte ihr einfach. Dann sprach ich das Thema an, was mich in letzter Zeit ziemlich beschäftigt hatte. „Ja, und wie. Irgendwie habe ich Angst, dass es unserer Beziehung schadet, wenn wir uns so wenig sehen...", murmelte ich.

„Ach quatsch, das passiert schon nicht. Es ist gerade nur komisch für euch, da ihr so etwas noch nie wirklich durchgemacht habt, weil Schalke letztes Jahr ja relativ früh aus den zusätzlichen Wettbewerben ausgeschieden ist." Elina versuchte mich aufzumuntern, was nur semi-gut klappte. „Mal schauen. Ich will einfach nicht, dass wir uns auseinanderleben. Denn Leon und ich haben in den letzten Wochen nur dreimal miteinander geredet, ich hab das Gefühl es fängt schon an."

***

A|N

Großartige Neuigkeiten, Freunde!

Ab jetzt füge ich zu jedem neuen Kapitel, was ich hochlade, einen Song von Bastille oben ein. Ich muss euch mit Musik bereichern :1

P.S.: Ich weiß, dass Leon verletzt abreisen musste von Olympia. Aber im April konnte ich noch nicht wissen, dass das passiert. Also bleibt er bei mir unversehrt, hehe.

Jetzt muss ich das Kapitel schnell hochladen, bevor mein Browser wieder abkackt... Man hört sich! :')

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt