Cinquantotto.

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„All that's left behind is a shadow on my mind

Oh, a shadow cast upon the wall

A silhouette and nothing more

That is all that's left behind" –These streets

***

Ralle und ich hatten noch eine ganze Weile zusammen getanzt, während wir ab und zu eine Pause gemacht und etwas getrunken hatten. Das haben wir dann bis knapp zwei Uhr nachts so gemacht, bis uns Elina und Max wieder über den Weg gelaufen sind. Nach einer weiteren halben Stunde zu viert hat Max uns dann nach Hause gebracht, da er der Einzige war, der nichts getrunken hatte. Natürlich hatte ich mich bei Ralle für den Abend bedankt, denn die letzten Stunden in dem Club sind durch ihn doch noch erträglich geworden.

Vor einer Stunde bin ich dann mit starken Kopfschmerzen aufgestanden, habe mir eine Tablette genommen und bin duschen gegangen. Jetzt fühlte ich mich schon wieder besser, hatte schon etwas gegessen und kaum noch Schmerzen. Da heute Samstag war hatte ich mir im Laufe des Morgens überlegt etwas bei mir aufzuräumen, da dies längst überfällig war. Zuallererst öffnete ich Spotify auf meinem Laptop, da es sich zu lauter Musik einfach besser aufräumen ließ. Dann begann ich die Taschen aus meiner Garderobe zu räumen, die Fächer kurz zu putzen und danach alle Sachen wieder ordentlich an die vorgesehenen Plätze zu räumen.

So machte ich eine Weile lang weiter, arbeitete mich von Schrank zu Schrank weiter vor und ordnete einige Sachen neu. Die Deko ließ ich beim Alten, da sie mir immer noch gefiel. Am Ende war ich am Kleiderschrankangekommen, die aufwendigste Station. Wo ich gerade schon einmal dabei war, konnte ich auch sofort alte Klamotten aussortieren. Mit schnellen Handgriffen räumte ich das Fach mit meinen Hosen und Jeans aus und baute Stapel auf meinem Bett mit den Sachen, die wieder in den Schrank mussten und denen, die zur Kleiderspende konnten. Ich war so auf meine Arbeit fixiert, dass ich total zusammenzuckte, als Elina plötzlich vor mir stand „Hey, stör ich?", fragte sie lächelnd und umarmte mich, während ich dies dementierte. „Ich dachte ich schau mal vorbei wegen gestern... Räumst du deinen Schrank auf?" Ich nickte als Antwort. „Ja, wurde mal wieder Zeit."

„Darf ich dir helfen?" Sie stellte sich neben mich und wartete nicht auf meine Reaktion, sondern griff nach einem neuen Haufen einfacher Shirts und sortierte soweit sie es beurteilen konnte. Schließlich wusste sie ziemlich genau was ich gerne trug und welche Klamotten ich überhaupt nicht mehr mochte. „Was ist das denn?" Elina bekam einen Lachanfall, als sie ein Shirt fand, welches aussah wie von einem kleinen Mädchen, mit Kragen und allem drum und dran. Ich wusste selber nicht einmal warum ich es mir damals geholt hatte. Während meine beste Freundin mich netterweise auslachte, riss ich ihr grinsend das Stück Stoff aus der Hand und ließ es auf den Kleiderspenden-Haufen fallen. „Das war ein eindeutiger Fehlkauf.", stimmte ich zu und nahm amüsiert wahr, dass Elina sich vor Lachen gar nicht mehr ein bekam. Sie wischte sich völlig aus der Puste ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Oh Gott, ich kann nicht mehr.", meinte sie schwer atmend, aber immer noch grinsend.

„Jaja. Jetzt komm und helf mir wieder.", sagte ich nur lachend und stupste sie ein wenig an. Einen kurzen Moment brauchte sie noch zum Beruhigen, dann fuhr sie mit dem Stapel von gerade fort. „Also, warum bist du wirklich hier?", fragte ich sie schmunzelnd, da ich Elina gut genug kannte, um zu wissen wann sie etwas von mir wollte. „Darf ich meine beste Freundin nicht einfach so besuchen?", stellte sie stattdessen die Gegenfrage. Wahrscheinlich wäre es einem Außenstehenden nicht aufgefallen, aber ich hatte sofort gemerkt, dass sie vom Thema abweichen wollte. „Uhh, das Oberteil ist toll.", kam es dann auch noch von ihr, weshalb ich nun diejenige war, die lachen musste.

„Du kannst es haben.", meinte ich lächelnd und spürte kurz danach ihre Arme um meinem Hals, weshalb ich ihre sofort Umarmung erwiderte. „Aber-", fügte ich noch hinzu. „Dafür sagst du mir jetzt was du mir zu verschweigen versuchst." Ich legte das gefaltete Top beiseite, um mich zu Elina zu drehen, die meinem Blick auswich. Etwa fünf Sekunden war es ruhig zwischen uns beiden, dann atmete Elina einmal tief aus und wandte sich mir zu. Ihre Hand lag auf dem Cardigan- und Jackenstapel, als sie mit zusammengebissenen Zähnen meinte: „Max und ich haben gestern miteinander geschlafen."

Ich brauchte einen Augenblick, um zu verarbeiten, was Elina mir mittgeteilt hatte. Doch dann wurde mein Lächeln automatisch breiter. „Deshalb hab ich euch also nicht mehr gefunden.", schmunzelte ich. Mir war aber sofort klar, dass ich mich für Elina freute, auch wenn Max für eine kurze Zeit mein Freund gewesen war. Das war und ist Geschichte, jetzt gehörte er zu Elina und ich akzeptierte es zu hundert Prozent. „Jaaa, sorry." Elina lachte nervös, sah mir immer noch in die Augen. Ich wusste, dass sie auf eine Bemerkung meinerseits wartete, weshalb ich mich wieder zu Wort meldete. „Aber ich freu mich für euch. Du scheinst in Max ja wirklich einen tollen Freund gefunden zu haben." Ich knuddelte sie zusätzlich, damit sie wirklich wusste, dass ich es so meinte wie ich es gesagt hatte. „Danke. Und ja, das habe ich wirklich." Sie klang so überzeugt, dass ich es ihr mehr als abkaufte.

„Du bist glücklich, das merkt man richtig." Ihr irritierter Blick traf auf meinen belustigten. „In wie fern?" hakte sie nach und hob wahrscheinlich unbewusst ihre rechte Augenbraue. „Du hast in letzter Zeit fast nur noch gute Laune, außerdem lächelst du immer, wenn es um deinen Max geht." Genauso wie sie jetzt anfing zu lächeln. Wir wandten uns wieder meinen Klamotten zu, doch den einen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen.

„Ich hab übrigens schon wieder gewonnen. Ihr habt nicht viel mehr als die drei Monate gebraucht, bis ihr den nächsten Schritt gewagt habt. Leon dachte ihr würdet noch ein bisschen warten, so wie er und ich es getan haben." Elina schmiss mich gespielt wütend mit einem meiner Shirts ab, weshalb ich meine Hände abwehrend hob. Und auch wenn ich lachte, innerlich war mir mal wieder zum Heulen zumute, da ich wieder an Leon erinnert wurde.

***

A|N

08.03. In einem Monat hab ich keine Schule mehr. Es ist so surreal... Und genauso schlimm ist es, dass ich in zwei Wochen die Story beende D:

Was meint ihr, was noch passiert?

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt