Ventuno.

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„When all our friends are dead and just memory

And we're side by side it's always been just you and me

For all to see" -Skulls

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Wisst ihr, was ganz oft ein Stimmungskiller sein kann? Stau. Doch bei Leon und mir bewirkte es nur das Gegenteil, denn wir hatten beide total Spaß und redeten schon die ganze Zeit über belanglose Themen. Gerade erzählte mir Leon von dem letzten Bundesligaspiel, welches vor drei Wochen war, und wie geil die Stimmung bei den Schalkern war. Schließlich sind diese am Ende 5. geworden und haben damit den direkten Einzug in die Europa League geschafft. Zusätzlich hatten sie 4:1 gewonnen, was auch nicht alle Tage passiert.

„Und am Ende haben André und Hotte dann geweint. Wenn man den Gästeblock gesehen hat, konnte man sagen, dass es vielen Schalkern genauso ging.", berichtete er von diesem anscheinend sehr emotionalem Moment. „Aber ich bin natürlich stark geblieben.", fügte er hinzu, um sein Ego zu stärken. „Natürlich. Was auch sonst.", gab ich belustigt von mir und änderte meine Sitzposition.

Da es schon Anfang Juni war, wurde das Wetter immer besser und wir konnten schon im T-Shirt draußen sitzen. Allerdings saßen wir gerade im Auto mitten auf der Autobahn und kamen nicht vorwärts. Laut Radio war der Stau, in dem wir uns befanden, etwa drei Kilometer lang. „Weißt du was? Der nächste Rastplatz kommt in 200 Metern, dann machen wir da Mittagspause und setzen uns in den McDonald's." Wir standen und kamen keinen Meter vorwärts, weshalb er seine Hände vom Lenkrad genommen hatte und mir in die Augen sehen konnte.

„Ja! Du glaubst gar nicht wie viel Hunger ich habe!", quengelte ich und erntete einen verwirrten Blick von Leon. „Du hast doch bis gerade noch die Packung Kekse leergegessen?", meinte er und hob eine Augenbraue an. Ich zog mein Bein, welches ich auf den Sitz gestellt hatte, näher an meinen Körper heran und zuckte nur mit den Schultern. Die Kekse waren nicht gerade sättigend gewesen.

Nach etwa zehn Minuten hatten wir es geschafft und verließen die Fahrstreifen, um auf den Parkplatz zu fahren. Da ich für die Fahrt meine Stoffschuhe ausgezogen hatte, musste ich diese schnell wieder zubinden, bevor ich mir mein Portemonnaie schnappte und wir den McDonald's betraten. Wie zu erwarten war dieser ebenfalls überfüllt, was hieß, dass wir weitere fünf Minuten warten mussten, bis wir unsere Bestellung nennen konnten und später einen Sitzplatz gefunden hatte. Herzhaft biss ich in meinen Burger, den ich jedes Mal aß, wenn ich hier war.

Leon schien das Essen auch zu genießen, denn er ließ sich Zeit beim Essen. „Wie lange müssen wir eigentlich noch fahren?", stellte ich die Frage, um ein Gespräch aufzubauen. „Nicht mehr sehr lange. Wäre kein Stau auf den Straßen würden wir nur noch etwa 20 Minuten brauchen." Das würde ja gehen, dann könnte ich auch endlich an den Strand. Allerdings würden wir so ungefähr dreimal so lange brauchen, wenn überhaupt.

„Was machen wir eigentlich als Erstes, wenn wir da sind?" Leon schaute von seinem Essen auf und unsere Blicke trafen sich. „Unsere Taschen ins Hotel bringen. Und danach will ich an den Strand!" Der Strand war für mich wirklich eines der Highlights unseres Urlaubes, weshalb ich mich total darauf freute den Sand unter meinen Füßen zu spüren und das Wasser rauschen hören konnte. „Will?" Der Braunhaarige fing an zu lachen. „Dann halt möchte.", sagte ich schmollend und ergatterte dadurch einen zarten Kuss von ihm.

Damit war das Thema auch beendet und wir aßen auf, bevor wir den Müll und das Tablett wegbrachten und wieder zum Auto gingen. Meine Schuhe zog ich wieder aus und schmiss sie in den Fußraum, sodass ich mich in einen Schneidersitz setzen konnte. Das Radio spielte Popmusik ab, während wir weiter darauf warteten, bis sich der Verkehr etwas verringerte. Ich hatte meine Hand au Leons gelegt, die wiederum auf dem Schalthebel ruhte. Es herrschte ein angenehmes Schweigen zwischen uns.

Erfreulicherweise löste sich der Stau allmählich und wir setzten uns wieder in Bewegung, sodass wir schlussendlich doch nur 50 Minuten gebraucht hatten, um in den Ort zu kommen, wo wir die nächsten Tage bleiben würden. Bis wir unser Hotel gefunden hatten dauerte es auch etwas, da das Navi uns in die falsche Straße geschickt hatte, doch schlussendlich hatten wir es gefunden und suchten uns einen Parkplatz. Danach holten wir unsere zwei Reisetaschen aus dem Kofferraum und machten uns auf den Weg zu der Rezeption, an der wir sofort unseren Zimmerschlüsse und das Passwort für das WLAN bekamen.

Dieses Mal hatte ich Glück und das Zimmer war nur im ersten Stockwerk, anders als in Berlin. Die Aufzugtüren öffneten sich, weshalb ich Leon kurz ein Lächeln schenkte und mich an ihm vorbei in den Flur drängelte, um unsere Zimmernummer zu finden. Nachdem wir die richtige Tür gefunden hatten öffnete Leon die Tür und bedeutete mir als erstes einzutreten. Das Zimmer bestand aus einem einfachen, kleinen Zimmer mit Bett und Schrank und einem angrenzendem, ebenfalls kleinen Badezimmer.

Wir nahmen uns einen Moment Zeit und sahen uns unser Zimmer für die nächsten drei Nächte an und mir gefiel es hier wirklich gut. Die Einrichtung war schlicht in Weiß gehalten und nur die eine Wand wurde in einem knalligen Blauton gestrichen, weshalb es trotzdem hell wirkte. Das Bad war verfliest und hatte eine Badewanne mit einem Duschhahn, was mich aber nicht störte. Ich ließ mich aufs Doppelbett fallen und seufzte zufrieden, Leon folgte ein paar Sekunden später.

„Hier lässt es sich wohl aushalten.", entgegnete er und breitete seine Arme auf dem Bett aus. Ich drehte mich einmal im Bett, sodass ich nun auf dem Bauch lag, und beugte mich kurzerhand über meinen Freund, um ihn einen Kuss auf den Mund zu hauchen. Diesen erwiderte er sofort und zog mich mehr auf sich drauf, während ihm ein leises stöhnen entwich. Mit meinen Händen zerstörte ich seine Frisur, indem ich mit meinen Fingerspitzen und mit kreisenden Bewegungen durch seine weichen Haare fuhr.

„Mina", murmelte er mit schwerem Atem und löste sich von mir. Dann verwandelte sich sein Gesichtsausdruck zu einem liebevollem Grinsen. „Das heben wir uns für wann anders auf. Ich dachte du wolltest an den Strand." Damit stand er auf und ließ mich seufzend auf dem Bett alleine. Das konnte noch was werden...

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A|N

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Bin heute Abend auf 'nem Geburtstag, daher das frühe Update. Wir hören uns Mittwoch wieder c:

OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt