OVERLOAD [Max Meyer & Leon Goretzka FF]

Diciotto.

„And does it feel really good to know that you understood

And does it feel realy good you know you would if you could" –Diamonds & Waste

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„Du kannst deine Jacke an die Garderobe hängen, such dir einfach 'nen freien Bügel.", gab mir Alessandro zu wissen als wir seine Wohnung betraten, weshalb ich es den Jungs gleichtat und ebenfalls meine Jacke auszog und weghängte. Danach zog ich auch meine Schuhe aus und tapste den Beiden hinterher in die Küche, wo Ralf anfing die gekauften Zutaten auszupacken. „Schöpfi, wo hast du unterlagen zum Schneiden?", meinte letzterer dann, woraufhin ich mich erst mal erkundigen musste.

„Schöpfi?", fragte ich belustigt und sah von Ralf zu Alessandro, welcher mir auch antwortete. „So nennt mich jeder aus der Mannschaft, auch der Trainer. Alessandro ist mir viel zu lang als Namen, du kannst mich also auch Schöpfi nennen.", erklärte er und Ralf mischte sich in unserer Gespräch ein. „Dann nenn mich einfach Ralle, höre ich irgendwie lieber als Ralf." – „Wird gemacht, Ralle.", meinte ich grinsend und half den Beiden beim Zubereiten unserer Wraps. Jeder füllte seinen Wrap mit den Sachen, die er am liebsten aß und am Ende rollten wir diese leicht zusammen, um sie besser in die Hand nehmen zu können.

Um zu verhindern, dass jemand kleckerte, holte Aless- ähh, Schöpfi jetzt drei Teller und deckte provisorisch den kleinen Esstisch für uns. In der Zeit holte Ralle Gläser und ich füllte diese mit Wasser. Als wir alles fertig vorbereitet hatten konnte ich es kaum noch abwarten meinen Wrap zu essen, da dieser so unglaublich lecker aussah. „Ohh, ich hab so Schmacht!", meinte auch Schöpfi, weshalb wir alle anfingen zu lachen, ihm schlussendlich aber zustimmten.

Voller Vorfreude nahm ich meinen Wrap in die Hand und beugte mich etwas vor, bevor ich den ersten Bissen nahm. Ich musste zugeben, dass das einer der besten Wraps war, die ich je gegessen hatte, vielleicht lag das aber auch daran, dass ich diese nicht oft aß. Den beiden Jungs schien es ähnlich wie mir zu gehen, Ralle schlang sich die Bissen regelrecht runter, als hätte er tagelang nichts zu essen bekommen. Kurz tauschten wir einen Blick aus, bevor wir breit grinsen mussten.

Danach herrschte gefräßige Stille, ich genoss mein Essen und beeilte mich daher auch nicht. Wie schon erwartet war Ralf der Erste, der fertig war, weshalb er sich die Schüssel mit den übriggebliebenen Zutaten holte und diese anfing zu essen. Etwa fünf Minuten später waren auch Schöpfi und ich fertig und wir fingen wieder an ein Gespräch aufzubauen.

„Und Mina, ist bei dir in letzter Zeit irgendwas spannendes passiert?", fragte Schöpfi und wollte sich ein Stück Paprika aus der Schüssel nehmen, doch Ralle schlug warnend auf seine Finger und beanspruchte die Schüssel weiterhin für sich. Ich strich mir eine Strähne hinter mein Ohr, welche sich aus meinem Zopf gelöst hatte, und überlegte. „Nicht sonderlich viel. Bin im Moment ziemlich mit der Uni beschäftigt, bin ja noch nicht lange am studieren.", gab ich ihnen zu wissen und wartete auf eine Reaktion.

„Und bei euch so?", fügte ich noch hinzu, da diese anscheinend nicht wussten, wie sie weiter mit mir reden sollten. „Naja, da es ja schon Anfang April ist müssen wir ziemlich viel und lange trainieren, da wir im Moment auch fast nur starke Gegner in der Bundesliga haben. Und wenn wir nächste Saison international spielen wird das nicht besser.", erklärte Ralle. Diese Erklärung kam mir bekannt vor... „Hab ich schon gehört, ja.", entgegnete ich deshalb, wünschte den Beiden aber einfach viel Glück in den restlichen Spielen. Ich konnte der Mannschaft ja nicht wünschen, dass diese nicht international spielt, nur damit ich mehr Zeit mit den Jungs verbringen konnte. Nein, ich wollte alle so gut es geht unterstützen, vor allem Leon.

„Tja, ist eben so. Das war mir ja auch bewusst, als ich im Winter von Nürnberg gekommen bin und das war ja einer der Gründe, weshalb ich zu Schalke gegangen bin." Kurz herrschte Stille, ich war gerade in Gedanken versunken. In meinem Kopf spielte sich eine Szene ab, in der ich Leon gar nicht kennengelernt habe, da dieser nicht zu der gleichen Zeit wie ich in Berlin war. Ich wollte mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr ausmalen, er war mir in den letzten 6 Monaten so wichtig geworden wie kaum einer zuvor in dieser kurzen Zeitspanne.

„Wollen wir vielleicht jetzt noch ins Kino?", schlug Schöpfi vor und wir stimmten einfach zu, damit wir was zu tun hatten. Die Fahrt dorthin dauerte etwa fünfzehn Minuten, danach stiegen wir aus meinem Wagen und betraten das Kino. Kurz stritten wir uns darüber welchen Film wir sehen wollten, bis wir uns für die neue Komödie entschieden hatten und ich unsere Karten besorgte, während die Jungs Snacks und Getränke holten. Die Schlange an der Kasse war relativ lang, deshalb trafen wir uns etwa zehn Minuten später wieder und warteten gemeinsam, bis unser Kinosaal geöffnet wurde. In der Zeit teilten wir das Geld auf, welches wir für alle Sachen heute ausgegeben hatten, jeder bezahlte ein Drittel des Gesamtpreises.

Die nächsten drei Stunden waren wir dann noch im Kino, da der Film länger als erwartet ging. Wir beschlossen zusammen, dass ich die Beiden nach Hause fahren würde, was ich dann auch tat. Zuerst setzte ich Ralle an seiner Wohnung ab und danach Schöpfi, der mich zum Abschied umarmte und sich bei mir für den Nachmittag bedankte. „Du bist echt total sympathisch, wir müssen in nächster Zeit wieder was zusammen machen. Dann kannst du auch unsere Freundinnen kennenlernen.", erzählte dieser voller Vorfreude, bevor er mich erneut drückte und dann in seinem Apartment verschwand.

Am Abend lag ich wie jeden Tag auch auf meinem Bett und schrieb mit Freunden, während meine Serie im Hintergrund lief. Leon und ich telefonierten noch eine Weile und ich erzählte ihm von meinem Nachmittag, woraufhin er sich zu freuen schien, dass ich mich gut mit seinen Kumpels verstand. Danach berichtete er mir von dem Tag bei seiner Oma und dass er viel lieber bei mir gewesen wäre, bis wir beschlossen uns am morgigen Tag mal wieder zu treffen. Er würde sich den Nachmittag extra für mich freihalten, hatte er gesagt.