Nur ein Traum

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Ich dachte schon ich würde drauf gehen als mich plötzlich zwei muskulöse Arme von hinten packten mich aufhoben und mich so drehte dass ich nicht mehr auf der Strasse war. Die Arme liessen mich als ich in Sicherheit war los auf dass ich daraufhin zusammen brach und mit dem Po auf den Boden knallte. Er kam vor mir, kniete sich hin und hielt mich an den Schultern fest.

Ryan.

Ich sah nur nach unten und weinte. Er sagte irgendwas was ich nicht verstand da mich gerade anderes beschäftigte. Er nahm mich im Braut-Stil hoch und trug mich zum Auto, er setzte mich vorsichtig auf den Beifahrersitz und gurtete mich an. Sekunden später stieg er auch ein und fuhr los...weg vom Krankenhaus.

Aber leider nicht weg von meinen Erinnerungen.

Ich realisierte gar nicht was wirklich passiert ist und die Heim fahrt verbrachte ich nur schluchzend und weinend. Toll von all den Leuten musste genau Ryan meine Schwäche jetzt kennen...sonst noch gute Nachrichten oder darf ich mich nur an dieser erfreuen?

Als wir anhielten sah ich aus dem Fenster und sah mein Zuhause. Wie ich mich freute da zu sein. Ich wollte gerade aussteigen als Ryan mich am Handgelenk festhielt. Ich drehte mich um und bevor ich ihm überhaupt in die Augen sehen konnte, umarmte er mich.

„Ruh dich aus und ruf an wenn was ist.", das flüsterte er mir ins Ohr während der Umarmung liess mich dann los und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich realisierte noch immer nicht was geschehen war und noch weniger dass Ryan mich umarmt und auf die Stirn geküsst hat. Ich nahm meinen Rucksack, mit meinem Board und lief ins Haus. Ryan war schon weg gefahren als ich ausgestiegen bin. Ich schloss die Eingangstür hinter mir, zog meine Schuhe aus, schmiss den Rucksack mit dem Board auf den Boden und ging ins Wohnzimmer. Da liess ich mich auf die Couch fallen, deckte meine Beine und Arme zu und versuchte mich zu beruhigen.

Ich wollte gar nicht wissen wie ich aussah. Nach dem ganzen rumgeheule ist mir die Wimperntusche inzwischen schon zum Hals runter gelaufen. Ich blieb dort sitzen, umhüllt von einer warmen Decke und alles was ich tat war mit meinen Augen einen Punkt fixieren. Irgendwo in der Wand gegenüber...ich musste alles realisieren was passiert war und langsam fing alles an in meinen Kopf zu gehen. Mein Bruder kam 5min später ins Wohnzimmer. Er kam auf mich zu und erschrak dann auch als er mich genauer ansah.

„Sky was ist passiert?", er sah mich immer noch geschockt an.

„War das dad der dich nach hause gebracht hat?", ich überlegte kurz, mein Vater und Ryan hatten ja genau das gleiche Auto. Ich brachte nur ein stotterndes ja raus. Ich weiss es war eine Lüge aber ich konnte ihm nach unserem Versprechen nicht sagen dass es Ryan war. Er verschwand kurz und kam mit einem Pack Nastücher zurück und hielt es mir hin. Ich bedankte mich und nahm es entgegen. Ich wusch mir meine Tränen und auch einen Teil meiner Wimperntusche weg. Ich putzte mir noch die Nase und legte das zusammengeknüllte Nastuch auf den Kaffeetisch. Denn ich hatte jetzt 0 bock aufzustehen und das weg werfen gehen. Mein Bruder blieb noch etwas da stehen und sah mich an.

„Was ist passiert?", er fragte es vorsichtig und nett...aber ich wollte nicht darüber reden. Ich konnte nicht, ich darf nicht. Als er mir das noch ein Mal fragte und ich nur schwieg wie vorher, verstand er dann auch dass ich nicht darüber reden möchte.

„Ich koche uns was zu essen und das Training hab ich abgesagt nur damit du bescheid weisst.", er lief aus dem Wohnzimmer und in die Küche. Er hatte das Training abgesagt...nur wegen mir. Ich war momentan müde und mein Hirn war überfordert mit dem heutigen Tag. Ich legte mich hin und schloss die Augen.

Ich hatte einen Traum...er war so real. Ich hab geträumt dass Alex, Lena angerufen hat um sie zu fragen mit wem ich heute Nachmittag war und sie hatte ihm die Wahrheit gesagt dass ich mit Ryan unterwegs war, da sie vor Jungs eh nicht lügen kann und sie ausserdem gar nicht wusste dass mein Bruder es nicht wissen darf. Aber was soll's es war ein Traum.

Ich wachte auf, da mich mein Bruder geweckt hatte mit lauten Geräuschen aus der Küche. Aber wie lange hab ich denn geschlafen dass mein Bruder noch in der Küche steht? Ich sah auf die Uhr und rechnete, 1h was noch gut möglich ist...also was meinen Bruder angeht. Ich stand auf und lief in die Küche da kam mir ein feiner Geruch in die Nase. Es war...Lasagne. Ich liebe Lasagne, natürlich hausgemachte. Ich blieb im Türrahmen stehen und beobachtete meinen Bruder beim kochen. Er bemerkte mich nicht und kochte einfach weiter. Der Timer des Backofens läutete, er stellte es ab und nahm die Lasagne aus dem Ofen. Es roch so lecker, er legte es ab und nahm die Alu Folie weg. Als er dann aufsah bemerkte er mich und lächelte mich an.

„Gehts dir besser?", was dachte er? Logisch ging es mir nicht gut ich tränte jedes mal wenn ich daran dachte!

„Ja mir gehts schon besser", ja ich weiss Lüge, dass gehörte schliesslich zu meiner Fassade, ich wollte nicht das sich jemand sorgen um mich machte. Egal wie es mir ging, meine Antwort auf 'Geht es dir gut?' ist und bleibt 'Ja'. Er nickte mir lächelnd zu

„Ich hab dich morgen für die Schule krank gemeldet, das heisst du kannst ausschlafen und dich ausruhen.", oh nein bitte nicht dann fragen mich alle was ich hatte. Das heisst ich muss wieder lügen. Toll. Ich weiss irgendwann kommt alles zum Vorschein aber nicht bei mir! Ich lüge ja auch nicht für mich sondern für die anderen. Ich will nicht dass sich andere mit meinen Problemen beschäftigten und so bleibt's!

Wir sassen an den Tisch und assen. Wie schon den ganzen Tag war mir nicht wirklich nach Gesprächen, deswegen beantwortete ich alle Fragen von Alex kurz oder gar nicht. Nach dem Essen räumte ich meine Sachen ab und ging wortlos in mein Zimmer. Morgen keine Schule, gut, dann kann ich doch heute länger wach bleiben. Schlafen könnte ich sowieso nicht und ich wette wenn, hätte ich Alpträume von meiner Vergangenheit. Meine Vergangenheit, dass was alles zerstört hat. Dort fing alles an und jetzt endet es nicht mehr.

Ich nahm mir Kopfhörer und hörte mir eher traurige Musik an. Man sagt ja wenn man traurig ist versteht man den Text der Songs und so ging es mir. Ich starrte die Decke an und hörte genau hin, irgendwann schloss ich meine Augen was mir wirklich gut tat, sie fingen nämlich schon an zu brennen.

So ein neues Kapitel ist Online und ich hoffe sehr dass es euch gefällt. Lasst doch ein Kommi da wenn es der Fall ist oder Verbesserungsvorschläge, falls es was gibt.❤️
Lg

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