Reality?

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If i lose myself tonight, it will be by your side"

Ich lief nervös durch weisse Gänge die mich irgendwie verschluckten...weisse Wände, weisse Türen so weit das Auge reicht...ich fange an zu rennen doch die Wände erscheinen immer dichter zusammen gepresst zu sein. "Mama?" nichts. Ich bekam Panik, meine Atmung verdoppelt sich, mein Herz pochte. "Mama?!" meine Pupillen weiten sich während mir heisse Tränen über die Wangen rollen. Meine Beine schmerzen durch dass rennen und noch immer komme ich von diesen weissen Wänden nicht weg, ich werde da auch nie weg kommen. "Hilfe!" nichts. "Hilfe!"

"Sky? Sky wach auf bitte", als ich Ryan's Stimme hörte war ich augenblicklich wieder in die Realität zurück geholt worden und ich war ihm so dankbar. Ich spürte Tränen auf meinen Wangen und mir war heiss, zu heiss. Ich sah mich panisch um und versuchte mich zu beruhigen.

"Sky es ist alles in Ordnung beruhig dich wieder", kam es besorgt von Ryan, der mich in seine starken Arme zog. Ich legte meinen Kopf gegen seine Brust und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen was wirklich schwer war, doch während Ryan mir einfühlsam über den Rücken strich und mit wenige meiner Haarlocken spielte beruhigte ich mich wieder, nur musste ich zwischendurch immer noch auf schluchzen.

"Shh, alles gut ich bin ja bei dir", ich legte meine Arme fest um seinen hals und hörte langsam auf zu schluchzen.

Ich war im wirklich sehr dankbar, dass er mich geweckt hat bevor der Traum noch schlimmer wurde...und ich wusste genau bis zu welchem Punkt mich ein solcher Traum quälen würde bevor ich aufwachte. Jedesmal war niemand da der mir halt gab, natürlich konnte ich zu meinem Bruder, aber er schlief noch und dagegen konnte er nichts ausrichten da er nicht mal wusste was es bei mir mit dem Krankenhaus auf sich hat. Deswegen war ich so erleichtert das Ryan da war und ich mich bei ihm sicher und wohl fühlte.

"Danke", murmelte ich in seine Halsbeuge und gab ihm einen federleichten Kuss auf seinem Hals.

"Ich bin immer für dich da, ich verspreche es dir", versprechen? Ne damit hatte ich keine gute Erfahrungen. Aber Ryan glaubte ich, weil ich ihn liebte. "Komm schlaf jetzt wieder etwas wir haben erst 01.00", er gab mir noch einen Kuss auf den Kopf bevor seine Atmung wieder langsam und gleichmässig ging.

Irgendwie konnte ich nicht schlafen was ich ehrlich gesagt auch nicht wollte, ich wollte nicht in diese Traumwelt zurück fallen die mich biss für biss innerlich aufrisst. Es war so schrecklich und nur beim Gedanken zitterte ich am ganzen Leib.

Ich brauchte Ablenkung und da Ryan schlief und ich ihn nicht wecken wollte stand ich vorsichtig auf und ging zu meinem Schrank, da zog ich mir eine langweilige Leggins und ein XXL Pulli an, und schnappte mir Kopfhörer und Ryan's Handy, er hatte sicher nichts dagegen, da mein handy ja immer noch in seinem Wagen lag und es nicht danach aussah als hätte er es mitgenommen.Ryan hatte ich einen kleinen Zettel geschrieben falls er aufwachen sollte bevor ich nach hause kam.

Ich ging nach unten zog mir meine schwarzen Vans an, nahm mein Skateboard und ging nach draussen auf die schlecht belichtete Strasse. Aus den Kopfhörern kam laute Musik während ich auf mein Board sprang und die Strasse runter fuhr. Ich hasste Dunkelheit zwar aber es war angenehm an einer kühlen Herbstnacht mit dem Board und Musik rumzufahren. Ausserdem war Dunkelheit besser als weisse, helle Wände. Es war niemand auf der Strasse, keine Leute, keine Tiere und Autos konnte ich auch weder hören noch sehen. Die Atmosphäre war zwar angenehm aber es schien mir traurig, die modernen Häuser ohne irgendeinen Fehler, die perfekt geschnittenen Hecken und bei Licht war einfach alles so grau und halt traurig.

Ich frage mich wieso eigentlich wir Menschen, perfekte Hecken schneiden konnten oder ein wunderschönes Gemälde zustand bringen können aber selber alle defekt sind? Wieso können Menschen mit Macken und Defekten so wunderschöne Dinge tun? Ich weiss dass wir auch ganz anders können aber allgemein sehe ich mich eher als Optimist und suche nicht nach den schlechten sondern nach den guten Dingen.

Es ist einfach so kompliziert mit Ryan, also wegen Dad und Alex. Zum Glück versteht wenigstens meine Mutter mich und ich bin so dankbar dafür. Wenn sie es nicht verstehen würde dann würde sie Ryan gleich rausschmeissen und meinen Bruder auf ihn hetzen. Aber es ist nicht so.

Ich hatte meine Mutter schon immer lieb gehabt aber ich hatte es erst richtig bemerkt als es schon fast zu spät war.

Ich starrte hauptsächlich auf den Boden der unter meinem Board verschwand, während ich durch die Strassen fuhr. Der Weg vor mir wurde immer heller und das Licht dass mir entgegen kam fing an mich zu blenden, weswegen ich nach oben sah und eine Hand angewinkelt an meine Stirn hielt damit ich die Chance hatte etwas zu sehen. Zwei Scheinwerfer schienen wenige Meter vor mir direkt in meine Augen. Aus Reflex sprang ich von meinem Board runter auf die Seite und nur Millisekunden später raste der Wagen nur 30cm von mir entfernt, an mir vorbei. Beim Aufprall auf meine Schulter machte sich mein Schlüsselbein wieder bemerkbar, ich griff danach und drückte leicht um dem Schmerz auszuweichen. Ich setzte mich auf und ich könnte wetten dass meine Schulter geprellt war. Idiot. Mein Board ist unter den Wagen durchgerollt und stand jetzt weiter weg mitten auf der Strasse, ich lief hin und fuhr los.

Meine Erinnerungen fingen wieder an mich zu quälen, von meiner Vergangenheit bis zu dem unangenehmen Krankenhaus Besuch als ich auch schon fast angefahren wurde. Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen und ich schluchzte laut vor mich hin. Ich fuhr schnell, sehr schnell. Ich wollte einfach nach Hause.

The New Girls BookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt