kapitel 21 • important

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Zoey POV

"Da ist jemand für Sie", eine Krankenschwester kam in Maddie's Zimmer rein, in dem wir uns aufhielten. Luca war mal wieder arbeiten und Josu hatte Nachmittagsunterricht. Dafür war aber Tante Mia da.

Ein Mann trat herein. "Max Reimann? Ordnungsgemäß zugestellt", er hielt meinem Vater Unterlagen hin und schon war dieser wieder verschwunden.

Oh nein. Ich konnte mir schon denken was das war. Max sah sich verwundert die Papiere an und lehnte sich an der Wand an. "Was ist das?", fragte Mia, die an Maddies Bett saß. "Entlassung aus der elterlichen Gewalt unter medizinischen Fragen", murmelte er. "Was soll das bedeuten?" Mia stand auf und nahm die Unterlagen aus Max' Händen. "Das Recht eine zukünftige medizinische Entscheidung allein zu treffen, nicht gezwungen zu werden sich medizinischen Behandlungen zu unterziehen, einschließlich aber nicht beschränkt auf ihre Niere", las Mia vor. "Zoey, ist das von dir?", Max sah mich erschrocken an. "Sieht so aus", murmelte seine Schwester.

"Ja, ich hab mir einen Anwalt genommen", brachte ich leise hervor. Er brauchte ein paar Sekunden um zu begreifen, was überhaupt passiert war. "Du verklagst uns?", fragte er. "Schatz, was soll denn das?" stammelte er und sah mich entgeistert an. "Ich will das nicht mehr machen, Papa", erklärte ich. "Du willst es nicht mehr machen? Das war's? Du willst es nicht mehr machen?" rief er außer sich. "Nein-", doch er unterbrach mich. "Weißt du was? Ich will das auch nicht mehr und Maddie auch nicht", er zeigte auf meine große Schwester. "Komm schon, Papa", mischte sie sich leise ein. "Aber es ist ja nicht so als hätten wir eine Wahl", ignorierte er Maddie. "Aber genau das ist es, ich schon, ich habe eine Wahl", rief ich. "Ach wirklich, ist das so?" "Ja!", ich wurde lauter. "Das ist deine Schwester, hast du das vergessen?" "Nein!" "Weißt du was passiert, wenn du das nicht durchziehst?" schrie er. "Ja, ob du es glaubst oder nicht, ich habe darüber nachge-" doch weiter kam ich nicht, denn ich spürte seine Hand an meiner Wange. Mein Kopf flog zur Seite. "Max", seine Schwester sprang erschrocken auf. Doch ich stürmte aus dem Zimmer.
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"Wir wollen mit dir reden", Luca trat in mein Zimmer. Widerwillig folgte ich ihm ins Wohnzimmer und setzte mich zu meinen Vätern, Mia und Josu. "Also gut, erklärs uns. Was soll das?" fragte Luca mich sanft. Ich seufzte. "Okay. Vergesst mal die Tatsache, dass die Operation gefährlich ist, oder dass sie weh tun wird. Oder dass ich nicht will, dass etwas aus mir rausgeschnitten wird. Aber wenn ich nur eine Niere habe, was passiert dann mit mir? Was wenn ich sie brauche? Ich werde nie wieder Sport treiben dürfen, kann nicht Ballerina werden", mir stiegen Tränen in die Augen. "oder schwanger", fügte ich hinzu. Meine Eltern sagten nichts. "Was, wenn ich einfach nur lange leben möchte?" fragte ich. "Oh Schatz, du wirst lange leben", sagte Luca ruhig. "Achja? Dann verrate mir folgendes! Was wenn de Transplantation nicht funktionieren wird?", fragte ich an Max gewendet. "Sie ist deine Schwester!" "Das weiß ich! Aber ich bin nicht wie du, Papa. Ich seh' doch die anderen Kinder, ich weiß doch was die tun. Die gehen auf Partys, die gehen zum Strand-" Luca unterbrach mich. "Liebling, ich verstehe nur nicht warum du nicht früher etwas gesagt hast." "Wann denn, Luca, wann soll ich mit dir reden wenn du nie zuhause bist? Du lässt mich hier alleine mit ihm", ich deutete auf Max. "Wie bitte? Du hättest nie etwas machen müssen was du nicht gewollt hättest, und das weißt du ganz genau", schrie er. "Ich hab immer getan was du verlangt hast", schrie ich zurück. "Du bist eine-" Josu unterbrach unseren Streit. "Hört endlich auf, wir haben gesagt sie hat das Wort also lassen wir sie auch ausreden", rief er. Sofortige Stille. "Re weiter", forderte Luca. Ich atmete tief ein. "Wisst ihr noch, als der Arzt gesagt hat, dass ich nach der Operation den Rest meines Leben vorsichtig sein muss?", fragte ich leise. "Ich will aber nicht vorsichtig sein! Wer will Bitteschön so leben?" weinte ich. "Zoey-", Max fing an etwas zu sagen, doch ich schnitt ihm das Wort ab.

"Ich bin auch wichtig, Papa. Ich bin auch wichtig!"
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mauz || cancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt