Zoey POV
Müde tapste ich am nächsten Morgen in die Küche. Josu saß am Esstisch und stocherte in seinem Müsli. "Hallo", begrüßte ich ihn. Er winkte bloß müde. "Vorsicht", hörte ich nun auch mein Papa wie er mit einer fetten Decke an mir vorbei raste und die Treppen hoch stolperte. "Eure Schwester hatte die ganze Nacht Fieber, sie ist sehr krank", sagte mein anderer Vater besorgt. "Max macht sich viel zu sehr verrückt", murmelte er und starrte in seine Kaffeetasse. "Müssen wir ins Krankenhaus?", fragte ich. "Nein, Zoey. Aber wenn du dich fertig machen willst, dann kann ich dich in den Kindergarten fahren", bot er mir an. Ich nickte glücklich und flitzte hoch. Ich zog mir schnell eine Jeans und einen Pullover an, kämmte meine Haare, putze Zähne und ging dann mit meinem kleinen Rucksack wieder ins Wohnzimmer. "LUCA", kam nun ein Schrei von oben. Sofort rannte er nach oben und Josu und ich hinter her. "Josu, ruf den Krankenwagen!" Er zog sein Handy aus der Hosentasche und tippte schnell die Notruf Nummer ein. Ich versteckte mich hinter ihm und griff nach der Hand meines Bruders. Dann schaute ich doch.
Maddie, sie spuckte Blut. Blut überall. "Zoey, hol von unten eine Schüssel!" So schnell mich meine Beine tragen konnte, rannte ich in die Küche. Ich kam überhaupt nicht an das Regal ran! Dann klingelte es. Ich machte eilig die Tür auf, erklärte den vier Sanitätern wo sie hin mussten. Ich hatte es zwar geschafft die Schüssel raus zu holen, aber Gläser und Teller sind mit rausgeflogen und nun lagen sie alle in Splittern da. Ich trat auch noch auf eine Scherbe und es blutete leicht. Doch Maddie war wichtiger. Ich rannte mit der Scherbe im Fuß nach oben. Josu bemerkte dass etwas nicht mit mir stimmte, doch er sagte zuerst nichts. "Ein Mädchen, acht Jahre, 25 Kilo", telefonierte der eine Sanitäter. Sie setzen Maddie in einen Rollstuhl und trugen sie die Treppen runter. Max und Luca fuhren mit ins Krankenhaus. "Josu, pass auf Zoey auf!" rief Max nur noch und sie stiegen mit Maddie ein.
Und auf einmal wurde es still im Haus. Gerade noch ein Blut spuckendes Mädchen und 6 aufgebrachte Erwachsene die sich um sie versuchten zu kümmern. Josu schaute verwirrt in die Küche. "Ist dir das passiert?" fragte er. Ich nickte. "Komm", er lief voraus, doch ich konnte mit der Scherbe im Fuß nicht laufen. "Was ist?" fragte er mich. Ich deutete auf meinem Fuß. "Okay, komm her", er trug mich hoch und setzte mich auf der Küchenplatte ab. Er kramte in einem Schrank etwas herum, bis er Pflaster und Desinfektionsmittel fand. Er wischte mit einem nassen Tuch das Blut weg. "Das könnte jetzt kurz weh tun", murmelte er und zog mir dann die kleine Scherbe aus dem Fuß. Ich fing an zu weinen. Es tat wirklich weh. "Es ist gleich vorbei!" er lächelte mich an. Er ging wieder mit dem Tuch drüber und desinfizierte danach mit einem Spray die Wunde. Das brannte noch mal sehr stark doch dann machte er ein weißes Pflaster auf die Wunde und drum herum einen Verband. Den klebte er dann zu und zog mir meinen Socken wieder drüber. "Tuts noch weh?" fragte er und half mir runter. Ich schüttelte den Kopf. "Danke", ich drückte ihn fest. "Kein Problem. Soll ich dich in den Kindergarten bringen?" Eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr darauf. Aber vielleicht wäre das gar keine schlechte Idee. "Gut, dann zieh dir Schuhe an und ich komme gleich, okay?" Ich zog mir also meine Schuhe über und als ich wieder kam, sah ich dass Josu die ganzen Splitter mit einem Besen auf einen Haufen gesammelt hat. "Hast du schon Vesper?" Ich schüttelte den Kopf. Er suchte etwas in seinem Rucksack und stopfte dann Kleingeld in seine Hosentasche. "Lass uns gehen", er nahm meine Hand und wir verließen gemeinsam das Haus.
Wir redeten nicht viel auf dem Weg, dafür dachte ich viel nach. Ich wartete nur noch auf den Anruf von Papa in dem es hieß, ich muss auch ins Krankenhaus. Ich hatte darauf keine Lust mehr. Es tat weh und manchmal hatte ich das Gefühl dass es nichts bringt, weil ich immer wieder spenden muss. Dann denke ich mir immer dass sie mein Blut aufbraucht und wieder neues benötigt. Wieso passt sie nicht besser auf? Dann müsste ich nicht so viel spenden! Luca meinte mal, dass sie nicht selber darauf aufpassen kann. Dass macht ihr Körper von selbst, nur Dr. Campbell und ich können ihr helfen. Aber ich tat doch schon alles was ich konnte. Also gab ich Dr. Campbell die Schuld.
Wieso hilft ihr denn nichts, obwohl wir alles versuchten?
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mauz || cancer
FanfictionDies ist die Fortsetzung von "mauz || wir beide" Es wird empfohlen diesen zu erst zu lesen! ___ Max und Luca führen eigentlich ein ganz normales Familienleben. Perfekte Beziehung, wundervolle Kinder, traumhaftes Haus. Doch es gibt Risse in dieser...