kapitel 29 • truth

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Zoey POV

Papa fuhr mich ins Krankenhaus. Ich musste verdammt dringend mit Maddie sprechen. Unser Plan musste sofort abgebrochen werden, sonst würden mich Herr und Frau Schubert wirklich noch kriegen!

"Ähm Zoey", Max druckste verunsichert herum. "Du wirst bei uns bleiben, oder?", fragte er und sah mich an als wir an der Ampel standen. "Natürlich", versuchte ich überzeugend zu klingen. "Ich will doch gar nicht wo anders hin", erklärte ich noch dazu.
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Kaum war ich in Maddies Zimmer gestürmt, stellte ich fest dass sie für die Chemo vorbeireitet wurde. "Du hast 'ne neue Chemo?", fragte ich als ich die Krankenschwester sah, die ihr eine Spritze in den Arm rammte und ein Schlauch befestigte, der ihr die Medikamente zukommen ließ. Sie nickte genervt. "Du hast 10 Minuten, dann kotze ich", sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Entspannung vor der Chemo, schön für Maddie, aber leider der falsche Zeitpunkt. "Maddie, wir haben ein Problem. Ich muss endlich die Wahrheit sagen oder-", Geschockt setzte sie sich auf und unterbrach mich . "Oder was? Wir hatten eine Vereinbarung. Du wolltest mir helfen", meine Schwester sah mich enttäuscht an. "Ich weiß", ich starrte auf den Boden. Eine unangenehme Stille breitete sich aus. "Das Problem ist nur.. Herr und Frau Schubert sind vorher aufgetaucht und wollten Janina sehen", erklärte ich. "Wer sind Herr und Frau Schubert und um Gottes Willen, wer ist Janina?" sie zog ihre Augenbraue hoch.

Ich seufzte genervt auf. "Maddie, dass sind meine leiblichen Eltern. ICH bin Janina. Sie wollen mich wieder zurück und durch die laufende Anzeige gegen Dad und Papa haben sie eine viel höherere Chance das Sorgerecht wieder für mich zu bekommen. Wir müssen mit der Wahrheit rausrücken", sagte ich verzweifelt. "Wir haben die dich denn gefunden?", fragte Maddie geschockt. "Ich hab keine Ahnung, über das Jugendamt oder so. Auf jeden Fall kann ich so nicht weiter machen. Es tut mir leid." Sie schüttelte unglaubwürdig den Kopf. "Nein, wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Nicht jetzt, wenn wir schon so weit sind. Mein Immunsystem macht langsam schlapp, Zoey", ihr Blick wanderte zu dem Schlauch, der sie mit Sauerstoff versorgte. "Paar Minuten noch", hauchte sie. "Ich will keine Chemo mehr machen, weißt du? Ich will nicht mehr krank sein, und ich will auch nicht mehr der Grund sein wieso du spendest. Ich will auch nicht mehr dass es wegen mir ständig Streit in der Familie gibt. Ich will nicht mein Leben lang hier im Krankenhaus sitzen müssen", sie starrte auf ihre Hände. "Ich will wieder in die Schule, meine Freunde sehen. Ich will gesund sein und mein Leben leben. Ich will wieder schöne lange Haare und schwimmen gehen. Ich will ins Kino, wie andere in meinem Alter. Oder mich im Internet rumtreiben. Fan von jemand sein. Verstehst du das, Zoey?", sie sah mich flehend an. "Aber... aber wenn du das alles willst.. wieso", meine Stimme brach ab. Bei dem Gedanken daran, dass Maddie höchstwahrscheinlich sterben wird, ließ in mir die Tränen hochsteigen.

"Weil es zu spät ist", murmelte sie. "Deswegen gib' bitte nicht auf. Du schaffst das irgendwie", langsam schloss sie ihre Augen. "Aber wie soll ich denn ohne dich?" weinte ich und nahm ihre Hand. Sie wollte gerade ansetzten was zu sagen, als sie schnell nach dem Eimer griff und sich erbrach. "Geh lieber, du schaffst das", flüsterte sie.
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Oh oh, stirbt Maddie da gerade etwa?
Was ist das wohl ein Plan den die beiden da ausgeheckt haben und wieso muss Zoey die Wahrheit sagen? 🤔 Das erfahrt ihr bald! 😏

mauz || cancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt