kapitel 25 • nights

568 52 9
                                    

Max POV

"Haben Sie ein Bild von ihr?" fragte mich der Polizist. "Ja, Moment", ich zog meinen Geldbeutel aus der Hosentasche und legte ihm ein Bild von Zoeys letztem Fototermin auf den Tisch. "Wie alt, wie groß?", er schaute sich das Bild an und fing an sich Notizen zu machen. "Sie ist 10 und zirka 1,40 groß", beschrieb ich sie. "Haben Sie bei allen Freunden, Familienmitgliedern und Verwandten angerufen und sich über sie erkundigt?" "Ja, überall. Niemand weiß was von ihr. Wir sind wirklich verzweifelt", sagte Luca. "Verstehe ich natürlich vollkommen. Wir melden uns bei Ihnen sobald wir Hinweise haben. Machen Sie sich keine Sorgen, Zoey wird bald wieder auftauchen. Weit kann eine 10 Jährige alleine nicht kommen. Wir schicken jetzt eine Truppe los", er stand von seinem Stuhl auf, was uns ebenfalls dazu veranlasste. Er hielt uns die Hände hin, die er nacheinander schüttelte und uns mit einem Lächeln verabschiedete. Seufzend verließen wir die Polizeistation und setzten uns ins Auto.

"Hoffentlich finden die Polizisten sie bald", murmelte ich, als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ. "Schau mal, drei Polizeiautos fahren jetzt los nur um sie zu finden. Ich bin mir ganz sicher dass wir spätestens morgen eine Benachrichtigung bekommen", Luca lächelte mich sanft an. "Ich rufe jetzt mal bei Rewi an und frage ob sie Zoey bei Maddie gefunden haben." Wir hatten Rewi und Felix ins Krankenhaus geschickt, da wir uns eigentlich ziemlich sicher waren, dass Zoey sich dort aufhalten würde. Die Besucherzeit war eigentlich schon längst um, doch die Dame an der Rezeption hatte es ausnahmsweise erlaubt. "Nein, sorry, aber bei Maddie war sie auch nicht", sagte Felix durch den Apperat. "Okay. Trotzdem Danke für eure Mühe. Wir rufen an wenn wir was wissen", murmelte ich und legte dann auf.

Zuhause angekommen, machten wir uns schweigend Bettfertig und legten uns dann hin. Ich wusste genau, dass es jetzt ewig dauern könnte, bis ich einschlafen würde. Wenn ich überhaupt einschlafe. "Max, versuch' zu schlafen", nuschelte, ein mit geschlossenen Augen, Luca. Ohne es zu wollen, fing ich wieder an zu schluchzen. "Was ist, wenn sie nicht mehr zurück kommt?" ich setzte mich ein wenig auf und machte de Nachttisch Lampe an. Ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen und versuchte mich zu beruhigen. Ich spürte, wie sich das Bett neben mir senkte und dann Luca's Schritte, die sich aus dem Zimmer entfernten. Er hatte wohl keine Lust auf mich. Verständlich, unsere Tochter ist wegen mir abgehauen. Seufzend stand ich auf und zog mir einen dicken Hoodie über und öffnete dann die Balkontür. Ich lehnte mich über das Gelände und schaute über die Lichter Kölns. Meine Gedanken drehten sich alleine um Zoey.

Hatte ich sie so sehr im Stich gelassen?

Zwei Arme legten sich um mich. "Du erkältest dich", nuschelte die Stimme von Luca. Er drückte seine Lippen an meinen Hinterkopf und wippte sanft hin und her. "Komm, Engel", er nahm meine Hand und wollte mich mit reinziehen, doch ich wollte nicht. Stattdessen löste ich mich aus seiner klammernden Umarmung und setzte mich auf einen der Stühle und zog meine Beine an. Er holte von drinnen unsere Decken und legte mir eine über. Nachdem er sich selber eingekuschelt hatte und zwei Tees gebracht hatte, machte er auch noch Musik an. Eigentlich war das völlig der falsche Zeitpunkt jetzt so etwas 'schönes' zu machen. Ich wollte dich einfach nur meine Tochter wieder hier. Und das Maddie gesund wird.

Nach einer kurzen Zeit der Stille, ergriff nun Luca das Wort. "Denkst du, Rewi und Felix haben es Maddie erzählt?" Ich presste meine Lippen zusammen und überlegte. "Nein. Sie würde sich sonst zu viele Vorwürfe machen. Dass wissen die beiden", erklärte ich. "Zoey wird aber wieder zurück kommen", er starrte in den Himmel. "Wieso bist du dir da so sicher?" fragte ich. "Du hast doch gehört was die Polizisten gesagt haben", er beugte sich etwas nach vorne und ergriff meine Hand. "Zoey ist verdammt nochmal schlau. Hey, die ist zehn Jahre alt und hat uns angezeigt. Eine zehn jährige", betonte ich. "Und dazu kommt, sie ist auch noch unsere Tochter. Jetzt ist sie weg und drei Truppen der Polizei können sie nach zwei Stunden nicht-" er fiel mir ins Wort. "Bitte beruhig dich", sagte er sanft. "Du musst einfach die Ruhe bewahren. Es wird schon wieder."
___

Woahhhhh sorry man. Ich schreibe jetzt direkt weiter, damit ihr was zum lesen habt. Als kleine Entschädigung.

mauz || cancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt