kapitel 5 • siblings

820 68 19
                                    

Max POV

"Hey, Entschuldigung aber ich bin so schnell gekommen wie ich konnte", Luca stürmte in das Zimmer. "Hallo", begrüßte ich ihn und lächelte schwach. Er umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. "Hey kleiner, kommst du voran?", fragte er an Josu gewandt und sah über seine Schulter auf die Englisch Aufgaben. Dieser nickte bloß und konzentrierte sich weiter.

"Zoey, wie geht's dir?", er umarmte sie und strich ihr über die Haare. "Mir geht's gut, und dir?", fragte sie und lächelte wieder zuckersüß. "Das ist schön. Ach, ich bin bloß etwas müde." Die beiden alberten ein bisschen rum. Obwohl unsere Kinder nicht unsere leiblichen Kinder waren, sah zum Beispiel Zoey Luca unfassbar ähnlich. Beide blonde lockige Haare, schlank und beide hatten ein wunderschönes Lachen. Unsere Familie ist schon toll. Doch dann musste ich sofort wieder an die Sache mit Maddie denken. Ob sie wohl gerade noch schläft? Immer hin sind schon 2 Stunden vergangen. "Wir sollten mal nach Maddie schauen", zog ich die Aufmerksamkeit auf mich. "Was war denn eigentlich vorher los?" fragte Luca, er war ja arbeiten gewesen. "Sie hatte wieder die Schmerzanfälle. Kommt jetzt", ich stand auf. "Papa, lass sie doch einfach mal schlafen und lass sie mal in Ruhe. Dr Campbell kümmert sich doch um sie", erwiderte Josu. "Wir sind doch jetzt bei Zoey", er steht auf und quetscht sich neben seiner kleinen Schwester auf das Bett und legt einen Arm um sie. "Ja, Josua ich weiß. Aber deine Schwester ist krank, sehr krank. Hast du das etwa schon vergessen?" fragte ich ihn bissig. "Max, jetzt ist doch ok", sagte Luca sanft. "Ich weiß ja nicht ob ihr euch sorgen um sie macht, aber ich werde sie nicht alleine tagelang im Krankenzimmer liegen lassen." "Sie liegt doch erst seit 2 Stunden da? Außerdem war Zoey 6 Tage lang alleine, und wir haben sie täglich nur ein Mal besucht?", Josu sah mich verständnislos an. Wütend stand ich auf und verließ den Raum. "Max, warte-" Doch es war mir egal. Was jetzt zählte war nur Maddie.
___

"Wir sind bereit", meinte Dr Campbell. "Für was?" ich sah ihn geschockt an. "Für die Chemotherapie. Wir brauchen allerdings dringend Stammzellen. Meinen Sie..." ich unterbrach ihn. "Natürlich spendet Zoey. Wenn Sie doch sowieso schon hier ist", ich nickte heftig. "Ja, aber wir können sie jetzt nicht direkt wieder aufschneiden. Wir müssen jetzt erstmal eine Woche warten. In der Zeit können Sie Zoey mit nachhause nehmen, Maddie muss aber hier bleiben. Ihr Zustand könnte sich innerhalb dieser Woche sehr verschlechtern und deswegen muss sie Medikamente nehmen. Sehr viele Medikamente", erklärte er. "Und es gibt gar keine Möglichkeit dass Zoey schneller spendet? Vielleicht innerhalb dieser einen Woche?" fragte ich. Ich wollte ungern dass Maddie mit Medikamenten vollgestopft wird. "Das muss aber eine Ausnahme sein. Dann lassen Sie Zoey doch heute Nacht noch da und holen Sie sie morgen. Dann könnten wir die Stammzellspende heute Abend durchführen, dann können sie Maddie ebenfalls früher mit nachhause nehmen." "Vielen Dank."

Er verließ den Raum und ich blieb alleine mit Maddie. Aber nicht lange, denn Luca kam. "Papa", Maddie winkte Luca. Sie sahen sich nicht oft, da Luca meist Arbeiten war, während ich hier bei den Kindern meine Zeit verbrachte. Luca setzte sich auf die Bettkante und nahm sie in seinen Arm. Sie war noch müde und lehnte sich deshalb direkt an ihn. Mir tat dieses Bild vor meinen Augen weh. Ich könnte mir niemals ein Leben ohne Maddie vorstellen.

Ich würde aus meinen Gedanken gerissen als ich nun auch Zoey und Josu in das Zimmer reinlaufen sehe. Sie quetschen sich ebenfalls auf das große Krankenbett. Zoey direkt neben Maddie und die beiden Schwestern grinsten sich an. Josu versuchte die beiden ständig zum Lachen zu bringen und die drei machten Späße miteinander. Sie erinnerten mich an Mia und mich wo wir noch so klein waren. Luca ließ die drei alleine und kam zu mir. Er umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Ach Matt", murmelte er. Ich sah aus dem Fenster auf die Straße. "Ich liebe dich", er drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Ich liebe dich auch." flüsterte ich.

Auf einmal hörten wir Musik. Wir drehten uns um und sahen wie Josu auf der Gitarre seinen kleinen Schwestern was vorspielte. "Woher hast du die Gitarre?", fragte Luz. "Die war unten und ich hab eine Krankenschwester gefragt ob ich sie mit hoch nehmen darf", er lächelte zufrieden.
___

Naw ich stelle mir das süß vor.
Die ganze Familie so am Krankenbett Awww.

Ok. Feedback?

mauz || cancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt