37

6.4K 183 8
                                    

Amy's POV

Lange sagte keiner von uns beiden etwas und als ich endlich bereit war etwas zu sagen, hörte ich ein lautes Geräusch. Die Panik packte mich und ich fing an Tyler's Namen zu schreien, doch bekam keine Antwort. Ich hörte Autos und viele Menschen, die alle durcheinander sprachen. Einer war dem Telefon ganz nah und sagte die ganze Zeit es solle jemand endlich den Krankenwagen rufen. Als ich das Wort Krankenwagen so oft hörte, fing mein Herz an zu rasen. Tyler hatte einen Autounfall gehabt und es war meine schuld! Ich rangte nach Luft und fing an wie verrückt zu zittern. Ein stich machte sich in meinem Herzen breit und mein Kopf hämmerte wie verrückt, dazu hatte ich noch das Gefühl mich übergeben zu müssen. Was sollte ich denn nun tuen? Ich schrie mehrere male noch in den Hörer rein, aber keiner gab mir eine Antwort. Ich blieb so lange dran, bis  ich die Sirene vom Krankenwagen und der Polizei hörte, dann schaltete ich ab und rannte förmlich in das Zimmer von Mason. Der sah mich total überrascht an und bemerkte erst nicht das ich weinte.

,,Mason Tyler....er huh hatte einen Unfall, einen Auto-Autounfall. Bitte fahr mich ins Krankenhaus...bitte", ich konnte fast garnicht reden, meine Stimme war leise und schwach.

,,Tyler hatte was? Los runter sofort und im Auto erzählst du mir was passiert ist!", er nahm seine Autoschlüssel und zog mich runter zum Auto.

Er fuhr zu schnell, aber das war mir gerade so egal. Ich wollte so schnell es ging ins Krankenhaus und nachsehen wie es ihm ging. An diesem Unfall war sowieso ich ganz alleine Schuld! Hätte ich mich nicht von ihm getrennt, dann währe er nie wütend geworden und hätte niemals einen Unfall gebaut. Mason sah mich die ganze Zeit erwartungsvoll an, er erwartete eine Erklärung für das alles, doch gerade konnte ich ihm das nicht erzählen. Jedesmal wenn ich auch nur versuchte meinen Mund aufzumachen kam nur ein Schluchzer raus. Meine Tränen rollten mir die ganze Zeit in den Mund und meine kehle war so trocken, dass es schon wehtat. Nach einer Zeit fing ich aber an Mason die Geschichte zu erzählen. Den wahren Grund für unsere Trennung sagte ich ihm nicht sondern erklärte es mit der gleichen Lüge wie vorher. Mason schien mir das zwar nicht zu glauben, aber mir war das so egal.

Am Krankenhaus angekommen rannte ich wie eine verrückte zum Informationszimmer und fragte nach Tyler, doch die Frau sagte sie hätten keinen Patienten mit diesem Namen. Ich erzählte ihr,dass der Krankenwagen ihn vorher abgeholt hatte und sie meinte, dann müsste ich noch warten bis er eintrifft. Mit meinem schlechten Gewissen setzte ich mich hin und sah auf den Boden. Mason lief die ganze Zeit hin und her und telefonierte mit seiner Freundin. Die beiden hatten heute ein Date, aber er sagte ab und erklärte ihr den Grund. Ich denke sie wird auch jeden Moment hier eintreffen.

,,Ich gehe kurz aufs Klo", sagte ich und machte mich auf die Suche nach einem Wc. Dieses Krankenhaus war wirklich gross und so hatte ich das Gefühl ich währe schon seit zehn Minuten dabei diese Toilette zu suchen. Als ich sie dann fand stürmte ich rein um meine Blase zu entleeren. Als ich weinend auf der Kloschüssel sass fiel mir etwas auf, dass ich vergessen hatte. Tyler's Eltern wussten ja garnichts davon! Schnell erledigte ich mein Geschäft,verliess die Toilette und rief Tyler's Mutter an. Da die nicht abnahm versuchte ich seinen Vater anzurufen, aber auch da Fehlanzeige. Meine letzte Hoffnung war Pedro und als würde er es ahnen nahm er ab und fragte sofort wie es Tyler ginge.

,,Pedro bitte raste nicht aus, aber er hatte einen Autounfall. Mason und ich sind gerade im Krankenhaus, aber wir wissen nichts neues. Bitte sag das deinen Eltern und kommt so schnell es geht her ja?" Sofort bejahte er und legte auf. Mein schlechtes Gewissen liess mich einfach nicht los und Mason meinte, dass es garnicht meine Schuld gewesen ist.

,,Tyler ist doch kein Kind mehr! Er müsste wissen wie man sich verhält!" Mason war sauer das sah ich ihm an, aber zugleich machte er sich auch verdammte Sorgen um Tyler. Wir wussten überhaupt nichts, nicht einmal ob er überhaupt angekommen war.

~

,,Miss Herr Rodriguez ist nun im Zimmer 250, dieses Zimmer befindet sich im 3Stock", weckte mich eine Frau aus meinen Gedanken. Schnell schnappte ich Tyler's Eltern, Mason und ging hoch. Vor dem Zimmer stand ein Arzt und sagte uns, dass momentan zwei Leute rein sollen und nicht mehr. Ich sah Tyler's Eltern an und liess ihnen den Vortritt. Klar starb ich immer noch vor angst, aber wer hatte mehr angst um Tyler, ich oder seine Eltern? Ganz klarer Fall was.

,,Meinst du es geht ihm gut?", fragte ich Mason, der sah mich aufmunternd an und nahm mich in den Arm. ,, Anfangs dachte ich ihr beide würdet das nicht ernst meinen miteinander, aber es ist schon süss wie du dich um ihn sorgst", meinte er und grinste.

,,Wir haben uns getrennt Mason, dass weist du." Das musste nochmal klargestellt werden. Mason sah mich zwar immer noch unglaublich an, aber ich versuchte es zu ignorieren.

~
Ich sass jetzt schon seit zwei Stunden vor Tyler's Zimmer, seine Eltern waren gegangen und auch Mason hatte sich auf dem Weg nach Hause gemacht. Ins Zimmer durfte ich nicht, da der Arzt meinte, Tyler bräuchte jetzt komplette ruhe. Er hatte eine kleine Gehirnerschütterung, da er kein Airbag hatte. Seine Mutter war ausser sich vor Wut auf ihren Mann. Sie meinte, es sei sein Auto gewesen und er hätte Tyler erzählen sollen das kein Airbag mehr vorhanden ist. Pedro und ich hatten lange gekämpft bis sie endlich einwilligte nachhause zu gehen. Die arme Frau war ausser sich vor sorge und gab sich an allem die Schuld, wenn sie nur gewusst hätte das ich ganz alleine die Schuld für das hier habe.

Obwohl der Arzt es mir verboten hatte, ging ich kurz in Tyler's Zimmer. Ich musste mich einfach vergewissern ob es ihm gut ging und ich wollte ihn noch einmal sehen, doch er schlief. Vielleicht war das besser so, vielleicht war es besser das er mich nicht gesehen hatte. Wenn er entlassen wird, werde ich nicht hier sein. Er durfte nicht wissen wie sehr ich mich um ihn kümmern wollte und er durfte auch nicht wissen das ich vor angst starb. Diese ganze Situation kostete mich wirklich all meine Nerven, aber Tyler und ich mussten getrennte Wege gehen. Wenn ich das schon schlimm fand, dann will ich garnicht wissen wie schlimm ich es finden würde, wenn Andres ihm etwas angetan hätte. Dann währe er nämlich nicht nur mit einer kleinen Gehirnerschütterung im Krankenhaus gelegen, sondern mit mehrere Brüchen. Anders war ein Schwein, aber er hatte gewonnen. Momentan konnte ich mir wirklich gut vorstellen, wie sich Tyler gefühlt hatte, als Pedro wegen ihm ins Krankenhaus musste. Pedro lag aber für mehrere Monate im Koma und Tyler lag in gar keinem Koma, er schlief nur auf natürliche Art und Weise. Ich wüsste nicht was ich tuen würde, wenn einer meiner Brüder, wegen mir mehrere Monate im Koma läge.

Müde und kaputt ging ich nachhause und dort musste ich  zuerst erklären was heute passiert war. Mein Vater hatte zwar noch Fragen, doch er merkte das ich nicht im Stande war die zu beantworten und liess mich in mein Zimmer gehen. Mein Kopf fing jetzt an zu schmerzen und ich entschied mich dazu, mich auszuruhen und zu schlafen. Schlafen war eine tolle Medizin fand ich.

My BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt