Chapter 8

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Blumen brauchen Sonnenschein und ich brauch Dich zum Glücklichsein 🌸

Am nächsten Tag, machte ich mich auf den Weg zu Fenna. Eigentlich hätten wir heute einen Ausflug in die Stadt geplant, für die Projektwoche, aber unsere Lehrerin hatte einen Todesfall in der Familie. Sie meinte, nicht so schnell eine Stellvertretung gefunden zu haben und gab uns deshalb frei. Obwohl ich diese Frau nicht leiden konnte, tat sie mir leid. Jemanden zu verlieren war bestimmt nicht leicht, von Erfahrung konnte ich aber nicht reden. In meiner Familie war noch keiner gestorben und deshalb konnte ich den schmerz noch nicht fühlen. Trotzdem wusste ich, dass man mit sowas nicht spasste und das es den betroffenen oft miserabel ging.

Jedenfalls machte ich mich auf den Weg zu Fenna und ausnahmsweise war heute ein wunderschöner Tag. Normalerweise regnete es in Amsterdam oder es war schweinekalt, an diesem Tag aber windete es nicht und die Sonne wärmte mich sogar. Trotz des angenehmen Wetters zog ich mir einen dünnen Schal an und verliess das Haus. Draussen war es schon so hell, das ich kurz meine Augen schliessen musste. In unserem Haus waren alle Rollladen unten, alle Fenster zu und kein einziges Licht an. Kein Wunder musste ich die Augen zu einem Schlitz ziehen, als mir das helle Licht von draussen begegnete. Es hatte letzte Nacht sehr wahrscheinlich geregnet, denn der Boden hatte Flecken und dir Büsche Tränen auf ihren Blättern.

Ich sah viele Leute im Park, der sich einige Meter von Fenna's Haus befand, mit Kindern und Hunden. Dieser Park war ein Ort, an dem sich zehnjährige Nachmittags immer trafen. Hinter dem Park gab es einen kleinen Kindergarten, früher bin ich dort hingegangen. Früher gab es Vögel in Käfigen hier, aber vor zwei Jahren hatte man diese entfernt. Die jetzige Generation hatte keine Ahnung was wir alles mit diesen Vögeln erlebt haben. In der ersten Klasse hatte ich einen Lieblingsvogel, er war ganz klein und hatte gelbe Federn. Ich taufte in 'Meli' und ich kam ,ungelogen, jeden Tag her um nach meinem Vögelchen zu sehen. Der kleine starb dann aber als ich in der siebten war. Währe er früher gestorben, währe ich am Boden zerstört gewesen, aber als Pubertierende war ich ziemlich mies. Ich hasste mein damaliges ich und ich war fest davon überzeugt, nicht mehr die gleiche zu sein.

Nach ein paar wenigen Minuten stand ich schon vor Fenna's Tür und klingelte. Wie erwartet, kam sie in Trainerhosen, einem unordentlichen Dutt und einem Pizzastück vor die Tür und begrüsste mich. Ich lächelte sie breit an und biss als erstes ihr Pizzastück ab, dafür bekam ich einen klapser auf meinen Hinterkopf, aber das war mir egal.

«Auf den Tisch ist noch eine Pizza Madame. Meine Eltern sind heute ihren Jahrestag feiern und kommen nicht, ekelhaft wenn ich daran denke was die heute tuen werden.» Angewidert sah sie mich an und brachte uns Cola.

«Schlimmer ist es, wenn du sie dabei erwischst», sagte ich und schon spielte sich die Szene von damals in meinem Kopf ab. «Bitte hör auf! Ich konnte deinem Vater Wochenlang nicht mehr ins Gesicht sehen, nachdem du mir das erzählt hast», jammerte Fen und nahm sich noch ein Stück von der Pizza.

«Ehm meinst du ich konnte das?», fragte ich und sah sie fragend an. Fenna lachte nur und schob mir eine Pizza in den Mund. «Das ist der dritte Tag in Folge an dem ich Pizza esse!», schrie ich hysterisch und bekam merkwürdige Blicke von Fenna.

«Und wo ist jetzt das Problem?» Sie lachte und gab mir grad zwei Stück Pizza in die Hand, dann schaltete sie den Fernseher an und schon sah ich das Netflix Logo auf dem Bimdschirm. «Sollen wir 'If I stay' anschauen?», fragte sie dann und sah mich zuckersüss an. Ich hatte den Film noch nie gesehen und stimmte deshalb ein, er hatte eine unfassbar gute Bewertung und mit Chloë Moretz konnte man nicht viel falsch machen.

Nach diesem Film, war ich am Ende mit meinen Nerven. Ich hatte soviel geweint, dass meine Augen wie Feuer brannten und vom vielen Schluchzen tat jetzt auch meine Kehle weh, von meinen Zähnen ganz zu schweigen. Meine Zähne taten jedesmal unfassbar weh und heute hatte ich das Gefühl, sie würden rausfallen. Fenna neben mir verlor nur einzelne Tränen, während ich zwei Packungen Nastücher gebraucht hatte. Fen sah mich nur amüsiert an und kniff meine Wangen. Sie meinte ich sei ja so süss und ich sähe niedlich aus nach dem weinen. Dass, das eine Lüge war wusste ich sofort. Meine Haut wurde ganz rot wenn ich weinte und meine Nase war gelblich. Erklären konnte ich es nicht, es war aber genau so und schön sah das definitiv nicht aus.

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