Chapter 14

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I wanna be the first 🌸

Vor der heutigen Probe wollte ich Lian nochmal fragen ob alles in Ordnung war. Aber Lian schien total unbegeistert zu sein. Herr Vries hatte ein paar Minuten Verspätung und ohne ihn fingen wir nie an. Ich zog Lian also in eine Ecke und wollte mit ihm reden. «Ist alles okay bei dir?», platze es dann aus mir heraus. Lian zuckte nur mit den Achseln. «Klar, wer war das denn heute in der Pause?», fragte er neugierig. Er hätte es noch so sehr leugnen können, ich hörte die Neugierde in seiner Stimme heraus.

«Leon», antwortete ich knapp und wollte gehen, aber Lian liess nicht locker. «Ihr hattet ja ganz schön viel zu lachen, was hat er dir denn erzählt?» Er zog seine rechte Augenbraue nach oben und steckte seine Hände in die Hosentaschen.

«Ach er hat mir von seiner Kindheit erzählt.»
«Demzufolge hatte er eine sehr lustige Kindheit was?» Er sah mich bohrend an und fesselte mich mit seinen Blicken. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich nicht bewegen können. Ich war  wie gefesselt und blieb einfach da stehen und sagte nichts. Ich öffnete meinen Mund erst, wenn Lian mich etwas fragte.

«Ja, er war ein sehr lebendiges Kind», kam von mir. Lian schien überhaupt nicht begeistert von Leon's Geschichten zu sein. «Die armen Eltern», erwiderte er und ging wieder auf die Bühne. Ich wurde aus diesem Typen einfach nicht schlau. Warum konnte er mir nie konkret sagen, was für Probleme er hatte? Sein ganzer Charakter war ein Rätsel, denn aus diesem Kerl wurde man einfach nicht schlau. Er erzählte keinem seine Probleme, sondern tat so als hätte er nichts. Dabei merkte man genau, dass etwas nicht stimmte. Ich glaubte allmählich, das jeder Typ Stimmungsschwankungen hatte. Sehr wahrscheinlich sogar grössere ,als Frauen, während sie ihre Tage haben. Wenn ich meine Tage hatte, war ich unausstehlich.

Ich war sofort auf hundertachtzig und mal weinte ich und zwei Sekunden später, lachte ich mich wieder tot. Ich wusste, dass jede Frau ihre Probleme hatte während der Menstruation. Alle die sagen, es würde ihnen in diesen fünf Tagen blendend gehen, logen. Sie logen so dreckig, dass man als Zuhörer kotzen musste.

«Richelle steck dir das ins Haar, aber nur für diese Szene», meinte Bianca und reichte mir eine Blume, die ich an meinen Haaren befestigte. Ich stellte mich auf meine Position und beobachtete Lian, wie er anfing zu spielen. Ich hätte ihm Stunden dabei zusehen können, wie er in der Zeitung blätterte. Er hatte ein so feines Gesicht, dass man einfach hinsehen musste. Man konnte nicht sagen, dass Lian's Gesicht einen nicht fesselte. Er hatte zwar ein ziemlich ausgeprägtes Unterkiefer, aber es störte nicht. Wenn er wütend war, wie in der Mittagspause, dann sah man sein Unterkiefer noch besser. Er spannte es ganz automatisch an.

«Jana, was machst du hier?», fragte Arjen und zog Jana zu seinem Bürotisch. «Ich wollte dich unbedingt sehen», gestand sie traurig und wagte es nicht, ihm in die Augen zu blicken.

«Meine liebste, wenn dich jemand gesehen hat...», sagte Arjen und strich ihr eine Haarstähne hinters Ohr. «Mich hat keiner gesehen, das weiss ich. Arjen ich halte es nicht solange ohne dich aus.» Frustriert stand Jana auf und lief um den Bürotisch. Arjen sah ihr dabei einfach nur entspannt zu und sagte nichts.

Für die beiden frisch verliebten, war es nicht einfach einander zu treffen. Arjen stammte aus einer Adligen Familie, sein Onkel war der König von Holland. Jana war aber nur die Tochter der Hausdame. Es war ihr nicht gestattet mit jemandem wie Arjen zu reden, geschweige denn sich in ihn zu verlieben. Als die beiden aber eine Nacht im Weinkeller eingesperrt worden waren, haben sie sich kennengelernt. Seit jener Nacht, konnte Arjen die Tochter der Hausdame nichtmehr vergessen und suchte immer nach ihr.

Be my Girlfriend  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt