Chapter 41

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Stay strong 🌸

«Er ist gegangen», stellte ich nach einer Zeit fest und Fenna warf ihre Arme theatralisch in die Luft. «Was du nicht sagst!» Sie hatte ja recht. Wäre ich nicht weggelaufen, dann wäre er bestimmt noch hier. Ich war aber nunmal das dumme kleine Mädchen, dass alles kaputt machte. «Fahren wir zusammen nachhause», fragte ich Fen und die nickte. «Gut, dann sag ich meinen Eltern nich kurz bescheid. Warte du im Wagen», rief ich ihr hinterher und suchte meine Familie.

Als ich meinen Bruder fand, hielt ich ihn sofort an und fragte gleich wo Mama und Papa waren. «Die unterhalten sich da mit dem Glatzkopf», kicherte er und zeigte zu den Plätzen. Der Glatzköpfige war mein Chemielehrer und wurde dem Klischee des Lehrers ziemlich gerecht. Er hatte eine Brille die aussah als wäre sie vom zwanzigsten Jahrhundert und trug eine braune alte Tasche mit sich rum. Ausserdem hatte er fürchterlichen Mundgeruch, ich verstand nicht wie meine Eltern so lange ein Gespräch mit ihm führen konnten.

«Herr. Meiser, Mama, Papa wie war das Stück?», unterbrach ich ihre Worte und Mama lachte glücklich. «Schätzchen, dass habt ihr hervorragend gemacht», lobte sie das Team und mich und es folgten weitere Komplimente. «Die Schlussszene war ausgesprochen gut gespielt Richelle.» Ich bedankte mich bei meinem Lehrer und schluckte als ich an diese Minuten dachte. Unfassbar wie mein Körper auf Lian reagiert hatte. «Papa, Mama könnte ich womöglich mit Fenna nachhause fahren?», fragte ich die beiden. Sie hatten meiner Meinung nach super Laune und fanden meinen Lehrer sogar witzig. «Sicherlich, bestimmt habt ihr noch viel zu quatschen wegen dem Stück und allem», lachte Papa und ich tat so, als wäre dieser Satz lustig gewesen. Herr Meiser und Mama lachten nämlich und ich wollte mich ja anständig benehmen.

Länger tat ich mir das aber auch nicht an, schnappte mir einen Donut und ging zu Fennas Wagen. «Was hast du da solange gemacht?», fragte diese schnippisch und legte sich den Sicherheitsgurt um. «Ach meine Eltern haben sich mit dem Meiser unterhalten», klärte ich sie auf. «Nun gut, kommen wir zum Winterball am dreißigsten Dezember», wechselte sie glücklich das Thema auf das ich keine Lust hatte. «Was wenn er nicht kommt?», warf ich ein. Es konnte nämlich sein, dass Lian da nicht aufkreuzen würde. Der Ball fand schliesslich nach Weihnachten statt und kurz vor Silvester, womöglich hatte er was besseres vor.

«Er wird da sein, vertrau mir», grinste sie und fuhr von der Schule weg. «Woher willst du das denn wissen?» Fenna biss sich schelmisch auf sie Unterlippe und wackelte mit ihren Augenbrauen. Zwei Dinge die sie viel zu oft im Zusammenhang mit Lian tat. «Habe ihn belauscht als er mit diesem Patrick gesprochen hat. Er und seine Kollegen werden da sein», erzählte sie und ich schüttelte unglaubwürdig den Kopf. «Du hast einen Schaden.»

«Ach komm schon, Gott weiss wann dich wiedermal ein Junge mehr als nur mag», provozierte Fenna mich dann. «Schlimmstenfalls gehe ich wieder zu Leon», neckte ich sie, weil ich genau wusste, dass sie mir dafür den Kopf abreisen würde. «Das kannst du vergessen. Diesen Spießer lässt du schön alleine verrecken.»

«Du hast mich dich ermutigt mit ihm zusammenzukommen», wies ich sie besserwisserisch hin und Fenna strich sich eine imaginäre Träne weg. «Ich mache mir bis heute Vorwürfe deswegen.» Die konnte sie sich such ruhig machen, denn ich hatte dem Jungen etwas vorgespielt. Vielleicht hätten Leon und ich beste Freunde werden sollen und nicht Lian und ich. Diese ganze Sache war sowieso ein Riesen Desaster. Ich kam mit einem Jungen zusammen und redete mir jede Nacht ein, dass ich ihn liebte obwohl ich genau wusste, dass meine Beine bei einem anderen zitterten.

«Was ist wenn Lian nicht mit mir zusammenkommen will», bemerkte ich geschockt und seufzte während Fenna bei einer roten Ampel anhielt. «Bitte nenne mir einen Grund warum es das nicht wollen würde?» Ihre Tonlage erinnerte mich an die meiner Mutter wenn sie mich fragte warum ich das Geschirr noch nicht abgewaschen habe. «Vielleicht hat er Angst mir nicht treu sein zu können oder möchte keine Bindung.» Ich tat so als wären meine Gedanken völlig gerechtfertigt, aber wusste selber das Lin nicht so war. «Du hast doch immer behauptet ihr währt beste Freunde. Du weisst genau, dass er nicht mit dir spielen würde und sehr wohl eine Beziehung möchte.»

Be my Girlfriend  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt