Chapter 21

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We need to forget 🌸

«Muss ich wirklich zur Schule?», fragte ich laut, als ich am nächsten Morgen geweckt wurde. Anstatt dass mich die Sonnenstrahlen küssten, erschreckte mich der Wecker. Ich hatte angst irgendeinmal an einem Herzinfarkt zu sterben. Und das alles nur wegen einem Wecker, der mich für die Schule aus den Federn bracht. Ich kugelte mich aus dem Bett und fiel wie jeden Tag auf den Boden. Es machte mir aber garnichts aus, dieser Schreck weckte mich nochmal. Müde lief ich zu meinem Kleiderschrank und nahm irgendwas raus. Damit lief ich dann ins Bad und schmiss alles auf den Boden. Wie jeden Tag spritzte ich mir eiskaltes Wasser ins Gesicht, leerte meine Blase und zog mich dann an. In der Küche sass keiner und deswegen machte ich mir selber ein Brot. Ich wusste genau, dass ich heute viel Kraft brauchte. Leon und Lian gingen nicht nur mit mir in die Schule nein, Lian war sogar in meiner Klasse. Er sass am gleichen Tisch wie ich. Dieser Tag würde der schlimmste in meinem Leben werden, soviel war sicher.

Ich lief raus und rannte zum Bus. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich viel zu lange in der Küche gesessen hatte und über Leon und Lian nachgedacht hatte. Heute würde ich Leon um ein zweites Date bitten. Er hatte eine zweite Chance verdient und meine Gefühle ebenso. Seit unserem Kuss habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ob ein aufeinandertreffen komisch werden konnte? Aus meinem Mund würde bestimmt kein einziger Ton rauskommen. Egal wie viel ich jetzt übte, vor Leon würden sich meine Lippen zu einem langen Strich ziehen. Es gab nichts was mich mehr aus der Fassung brachte als Jungs. Warum konnte ich nicht normal mit einem Mann reden? Mir mussten immer peinliche Dinge passieren.

Der Bus hielt an und ich stieg aus und lief in hohem Tempo rein. Fenna rannte auf mich zu und fast wären wir beide auf den Boden gegallen. «Sieh mal wer wieder gesund ist», sagte sie heiser. So richtig gesund klang sie nicht, aber wenigstens sah sie frischer aus. «Ja, rate mal wen das freut», lachte ich auf und drückte sie fest. Ohne deine beste Freundin war es schwer die Schulstunden zu überstehen. Da Fenna in meine Parallelklasse ging, war jede Lektion eine Qual. «Wie geht es deinen Prinzen?», fragte sie und stopfte ihre Bücher in ihr Schliessfach. «Warum denn Prinzen?»

«Na deine beiden L-Boys», neckte sie mich. Meine L-Boys waren doch beide Idioten. Eigentlich war Lian hier der Idiot, denn Leon hatte nichts getan. «Ich war gestern bei Lian mit meiner Familie», gestand ich ihr und gemeinsam setzten wir uns auf eine Bank. «Muss ich dir denn alles aus der Nase ziehen? Rede, jaule, schrei, aber fang nicht an und beende dann. Bitte Richi», flehte sie. Wegen dem Spitznamen Richi, schlug ich ihr auf den Arm. «Ich hab ihm alles erzählt und ich glaube er war wütend, weil....Weil ich ihm das nicht sofort erzählt hab.» Fenna fing laut an zu lachen, dabei verschluckte sie ihren Kaffee und hustete unfassbar stark. «Genau Richelle, bestimmt liegt es daran», belustigt schüttelte sie den Kopf. Was meinte sie jetzt schon wieder damit? Warum sprach sie nicht in Sätzen, die mir halfen.

«Was willst du dami-», die Schulgocke beendete meinen Satz und Fenna sprang auf. «Viel Spass beim grossen L-Boy.»
«Sarum grosser?», fragte ich dumm. «Weil Lian älter und grösser ist als Leon und auch hübscher wenn du mich fragst», beichtete sie und lief davon. Als wäre sie die grösste Streberin, tänzelte sie davon. Laut atmete ich aus und lief zu meinem Geschichtsunterricht. Wer hätte es gedacht, Lian war nicht da. Eine Überraschung war es nicht. Wenn ich Glück hatte, dann würde er heute garnicht kommen.

«Guten morgen Schüler. Ich will heute nicht rumtrödeln, denn nächste Woche habt ihr einen Test. Ich bitte euch mit eurem Sitznachbarn die Aufgaben eins bis vier zu lösen», begrüsste uns meine nette Lehrperson. Ich wollte aufstehen um ihm zu sagen, dass mein Sitznachbar nicht da war und ausgerechnet in diesem Moment schlug jemand die Tür auf. «Lian Ahlert, zu spät!», kam scharf von unserem Lehrer. Lian aber schien das nicht zu interessieren. «Ich weiss», sagte er kalt und setzte sich hin. Unser Lehrer schüttelte seinen Kopf und ich lief an meinen Platz zurück.

Lian würdigte mich keines Blickes. Er nahm seine Schulsachen aus dem Ranzen und schmiss sie auf den Tisch. Sollte ich mich hinsetzten oder auf die Toilette gehen? Würde alles sowieso nichts nützen, früher oder später werde ich mit ihm reden. Heute bei der Probe, mussten wir uns sogar berühren. Er machte sich immer lustig über meine Hormone die verrückt spielten. Aber das lag ja nicht an ihm, sondern an seinem Geschlecht. Heute würde er bestimmt keinen Ton von sich geben.

«Lian?», nuschelte ich leise. Er drehte seinen Kopf jedoch nicht zu mir um. «Was?», sagte er stattdessen gefühllos. Ich atmete tief durch und öffnete die richtige Seite im Buch. Lian sah mich weder an, noch sprach er mit mir. Die Aufgaben löste er alleine obwohl wie sie im Team lösen mussten. Als ich ihm eine Frage zum Thema stellte, antwortete er mit zwei Wort darauf. «Seite fünfzehn.» Seine Hilfe, hatte mir aber nichts gebracht. Ich las den Abschnitt zum tausendsten Mal und verstand immer noch Bahnhof.

Als die Schulglocke mich von dieser Qual befreite, rannte ich aus dem Schulzimmer raus. Wir hatten eine Freistunde und das bedeutete, eine Stunde Langeweile. Zu Lian wollte ich nicht gehen, einfach aus Prinzip und mit den anderen sprach ich sowieso nie. Meine Mitschüler waren einfach komische Menschen. Nie hätte ich mich mich jemandem anfreunden können. Nicht mal mit Lian hatte die Freundschaft geklappt. Er erzählte mir aber auch nicht, was in seinem Herzen vorging. Welches Mädchen hatte ihn denn so verletzt? War es vielleicht die, die Leon ihm angeblich ausgespannt hatte? Er war mysteriös und niemals würde ich hinter seine Fassade gelangen. Es gab aber trotzdem so viele Dinge, die ich mit ihm erleben wollte.

«Hallo Richelle», hörte ich jemanden sagen und drehte mich um. Vor Schreck hätte ich meine Bücher fast fallen gelassen. Leon stand vor mir und sah mich schüchtern an. Seit unserem Kuss, bei ihm zuhause, hatten wir uns nicht gesehen. «Na du», gab ich nur von mir und schämte mich zwei Sekunden nachher schon. Von meinem Augenwinkel aus sah ich, dass Lian uns beobachtete. «Ich wollte mit dir reden Richelle. Unser Kuss...er, weiss-», ich liess ihn nicht ausreden. Ich wollte nicht hören dass er etwas bereute oder zurücknehmen wollte. Alles was er getan hatte war richtig und vor allem wichtig gewesen. «Nein Leon, sag nichts. Ich will dir was sagen», erklärte ich ihm und er nickte daraufhin. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fragte ihm nach einem weiteren Date. «Du willst wirklich nochmal mit mir ausgehen?», fragte er leicht geschockt. «Sehr gerne sogar.» Leon schmunzelte und willigte schnell ein. Wir würden uns am Freitag vor meinem Haus treffen. Er wollte mit mir essen gehen und mir war das total recht. Nach diesem Date musste ich mich entweder für oder gegen ihn entscheiden. Es war nicht fair ihm gegenüber zu warten oder sein Geständnis zu ignorieren. Aus unerklärlichen Gründen musste ich immer an Lian denken, wenn ich mit Leon zusammen war. Er bedeutete mir halt schon mehr, als ich zugeben wollte.

«Hatte Prinz Charming also auch eine Freistunde?», kam dann von ihm. Seine Stimme, die ich so vermisst hatte. Eine Stimme die nicht gefühllos und kalt war, sondern rau und unglaublich attraktiv. Eine Stimme, die mich zum lächeln brachte. «Ich weiss es nicht. Hab garnicht danach gefragt. Ist zwischen uns alles okay?» Lian setzte sich an einen Tisch und sah zu mir hoch. «Wann war denn etwas nicht okay?», stellte er die Gegenfrage. «Seit unserem Besuch, als du mich weggeschickt hast», erklärte ich und setzte mich ihm gegenüber. «Ach das. Ich war wütend auf dich, weil du dich so dumm gestellt hast.» Mein Herz fing an zu rasen. «Bitte?!» schrie ich. «Ich soll mich dumm angestellt haben? Wer ist denn derjenige, der mir alles verheimlicht und dann auf obergeil tut?» Meine Stimme bebte und Lian sah mich mit grossen Augen an. Dieser Junge war unglaublich. Ich konnte ihn nicht hassen, aber auch nie all zu lange mit ihn zusammen sein. Ich war ausser mir vor Wut. Wie konnte er es wagen, mich als dumm darzustellen?

«Reg dich nicht auf», meinte er. «Ich soll mich nicht aufregen? Ist dir eigentlich klar, dass ich mich jetzt noch mehr aufrege?», brüllte ich, durch die ganze Cafeteria. «Wärst du meine Freundin hätte ich dich jetzt geküsst. Deine Lippen beben wenn du wütend wirst und dein linkes Auge zuckt. Sag was du willst, aber es sieht scharf aus», rief er dazwischen und stand auf.

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Hallo Mitmenschen☺️❤
Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch. Jungs können Stimmungsschwankungen haben :)
Sagt mir mal wen ihr lieber mögt:
Leon
Lian

Adios und bis zum nächsten mal❤❤

Be my Girlfriend  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt