XV. Wie der Hase läuft

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April|| Glücklich schlüpfe ich in meine Ballerinas und freue mich tierisch endlich meinen großen Bruder wieder, gesund und munter, in die Arme zu schließen. Ich weiß gar nicht wie er auf diese.bescheuerte Idee gekommen ist, sich freiwillig zu verpflichten.

Jaja es ist ehrenhaft und all sowas, Granny Fox würde mir wahrscheinlich wieder den Kopf waschen, wenn sie meine Gedanken und die Meinung zu diesem Thema hören würde, aber meine Meinung ist einfach so. Natürlich ist auch irgendwo in mir ein winzig kleines bisschen Stolz, aber die meiste Zeit überragt die Angst und Unsicherheit ihn auch wirklich wieder unversehrt in die Arme schließen zu können.

Ich nehme mir noch meinen Cardigan, damit ich ihn später nicht von oben holen brauche und öffne die Tür, bloß um festzustellen, dass Aiden zur gleichen Zeit sein Zimmer verlässt. Ich schaue ihn mit einen vernichtenden Blick an, schließe meine Tür und gehe Wortlos an ihm vorbei zur Treppe. "Äpfelchen ehrlich? Du bist noch immer sauer auf mich?", höre ich meinen Zwilling fragen, gehe allerdings ohne zu antworten die Treppe runter.

Aiden hat mir gestern Morgen zwischen Tür und Angel erzählt, dass er nach diesem Semester, dass Studium abschließen wird um dann in Denver mit Sportwissenschaften weiter zu machen. Ich verstehe einfach nicht, was er sich einbindet. Wir wollen beide gemeinsam die Uni abschließen, auch wenn wir ganz verschiedene Studiengänge besuchen und nun hat er sich plötzlich dazu entschieden jetzt schon abzuschließen? Ich bin mir noch nicht mal sicher ob er überhaupt ein Abschluss bekommt oder ob es als abgebrochen gilt.

Unten angekommen sehe ich aus dem kleinen Fester an der Tür und beobachte wie mein Dad grade die Einfahrt hochfährt. Eigentlich habe ich meiner Mum versprochen, mich bloß fertig zu machen, dann runter zu kommen und den Rest unserer Familie zu begrüßen, aber ich breche nur alt zu gerne dieses Versprechen und reiße stattdessen viel lieber die Haustür auf und laufe in Lichtgeschwindigkeit zum Auto. Dabei ignoriere ich, dass Dan grade an mir vorbei gelaufen ist und springe viel lieber Noah ihn die Arme, kaum ist er aus dem Auto gestiegen. Nun macht es sich extrem bemerkbar, dass mein großer Bruder im Gegensatz zu mir ein Riese ist. Er schwankt ein wenig, allerdings kann er sich noch so grade an der Autotür festhalten, als ich meine Beine um seine Hüfte und meine Arme um seinen Hals schlinge. "Du hättest wenigstens warten können, bis ich aus dem Auto gestiegen bin oder mich zumindest ein wenig verwahrnen können." Ich schüttle den Kopf und nuschle ein leises Nö und genieße es einfach meinen Bruder wieder zu haben, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass wir ihn schon bald wieder gehen lassen müssen.

"Vielleicht lässt du deinem Bruder mal ein wenig Freiraum, damit wir rein gehen können und die anderen ihn auch begrüßen können.", schlägt mein Vater vor. Wieder schüttle ich den Kopf. "Oh man es ist jedes Mal das gleiche mit dir. Wäre schön wenn du mich auch mal so begrüßen würdest.", beschwert sich unser Dad. "Du bist doch immer da.", gebe ich von mir. Ich sehe wie er die Augenbrauen hochzieht, allerdings schweigend Noahs Sachen aus dem Kofferraum holt. "Lass drin Bruder noch ganz ja? Sonst beschweren sie die anderen Fox Frauen noch.", bittet er mich und geht an uns vorbei.

"Bist du denn in einem Stück wieder gekommen?", will ich von meinen Bruder wissen und schaue ihn prüfend an. Er nickt. "Natürlich, sonst hättet ihr schon längst Bescheid bekommen.", antwortet er mir ehrlich und setzt sich in Bewegung. "Stimmt. Wenn ich zu schwer lässt du mich runter ja?" "April du bist absolut nicht schwer. Außerdem genieße auch ich deinen kleinen Überfall, obwohl es mich ein wenig wundert. Aiden meinte du hättest einen Freund. Befriedigt er deine Schmuse Bedürfnisse nicht genügend?" Ich merke wie sich meine Wangen rot färben, ich allerdings trotzdem schneller spreche als ich denke. "Oh doch, dass tut er sehr sogar und nicht nur das." Kurz bleibt er ruckartig stehen. "Ich war definitiv viel zu lange weg und Aiden scheint seinen Job als großen Bruder nicht gut genug zu machen.", murmelt er.

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