April|| Wütend und enttäuscht schmeiße ich mein Handy in die Ecke. Vorwegen Aiden und auch Noah sind immer für mich da. Ich verstehe es das mein Zwillingsbruder grade eine etwas holprige Zeit hat, dass er mich deswegen aber völlig ausschließt kann ich absolut nicht nachvollziehen. So langsam kann er mir mal kreuzweise den Buckel runter rutschen und unser großer Bruder ebenfalls. Ich soll mir keine Sorgen machen - er kümmere sich schon um alles. Ja natürlich. Aiden und ich haben doch sonst auch immer alles gemeinsam durchgestanden. Ich versteh einfach nicht warum er mich nun so ausschließt - absolut nicht mit mir reden will. Weder über die Sache die am Wochenende passiert ist, noch über irgendwas anderes. Lieber würgt er mich direkt ab, wenn er denn mal abnimmt.
Als ich Noah vorhin angerufen habe und ihm erzählte, dass ich vor habe mich in den nächsten Zug nach Denver zu setzen, meinte er ich soll es lassen - er kümmere sich um die Sache. Er hatte seit Samstag zeit. Fünf Tage und getan hat sich noch immer nichts. Wenigstens konnte er mir sagen, dass die Lage Zuhause bei unseren Eltern wesentlich entspannter ist. Mum und Dad waren Anfangs zwar ziemlich überrascht, es aber wohl ohne Fragen akzeptiert. Was auch das mindeste ist, was sie als Eltern machen können. Granny Fox, hat Elli hingegen wohl ziemlich den Kopf gewaschen (was unsere Eltern vielleicht sogar zum Nachdenken gebracht hat), sodass mein großer Bruder wirklich glaubt, dass unsere Schwester nun die Füße still hält. Ich glaube es zumindest erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe.
Grade von meinem Zwillingsbruder fühle ich mich einfach tierisch allein gelassen, der nebenbei bemerkt sein Versprechen die letzten Wochen meiner Schwangerschaft hier in San Diego zu sein nicht wirklich einhält. Auch wenn ich im Grunde noch gute drei Wochen Zeit habe, könnte es dennoch zu jeder Zeit los gehen und dann? Sitz ich alleine im Krankenhaus.
Ich nehme mein Haustürschlüssel und gehe in den Keller, wo meine Waschmaschine steht. Als ich gestern, bei Perle erwähnt habe, dass ich die ganzen Klamotten für meinen Bauchzwerg noch waschen und das Bett beziehen muss, hat mich meine Freundin nur angegrinst und mir glaubhaft versichert, dass es nun nicht mehr lange dauern wird. Laut ihrer Mutter steht die Geburt fast vor der Tür, wenn man anfängt, so wie ich nun, das "Nest zuende zu bauen". Natürlich. Es ist doch ganz Normal, dass man auf die letzte Tage noch mal alles durch wäscht (oder so wie ich alles zum ersten Mal in die Waschmaschine wirft), damit es für den Nachwuchs auch ja alles frisch ist.
Grade als ich die Kellertreppe wieder hoch gehe, öffnet sich die Eingangstür und ich sehe wie Dan das Treppenhaus betritt. „Was machst du denn hier?", will ich wissen. Etwas erschrocken dreht er sich in meine Richtung. „Ich hab dich versucht zu erreichen und halt mich für verrückt, aber ich habe mir etwas Sorgen gemacht, als ich so überhaupt kein Lebenszeichen von dir gehört habe." „Oh.", gebe ich überrascht von mir und überlasse ihn ohne zu murren den Korb, den er mir abnimmt.
„Ich hab versucht mit meinen Brüdern zu telefonieren und als mein Handy danach in die Ecke geflogen ist, habe ich es einfach dort liegen gelassen. Tut mir Leid.", erkläre ich ihm entschuldigend und gehe vor ihn die Treppe nach oben um die Haustür auf zu schließen. „Wolltest du denn etwas bestimmtes?", hake ich nach, als ich ihn rein lasse. Er zuckt mit den Schultern. „Ich wollte hören, wie es dir so geht und ob du dir das wegen morgen überlegt hast.", verrät er mir.„Was haben deine Brüder gemacht, dass wegen ihnen dein armes Handy in die Ecke fliegt?", setzt er Fragend nach und stellt den Korb auf den Boden neben der Couch. „Aiden schließt mich komplett aus und bricht Versprechen und Noah versucht mal wieder alles alleine zu regeln."
„Wahrscheinlich ist es für Aiden..." - „Grade nicht einfach?", unterbreche ich ihn und sehe ihn nicken. „Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mich so auszuschließen. Wir hatten so ein ähnliches Thema vor einige Zeit schon mal.", erkläre ich ihm. „Ich bin mir sicher, dass du ihm nur noch ein paar Tage Zeit geben musst, dann sieht er es selber ein und kommt von ganz alleine zu dir.", versucht er mir das ganze besser zu rede. Ich schüttel den Kopf. „Nein keine Chance, diesmal lass ich mich nicht wieder so schnell von ihm einlullen.", stelle ich klar und sehe wie er lacht. „Lach nicht Daniel. Ich meine das verdammt ernst. Ich habe es satt, dass er ständig einen auf wir packen alles gemeinsam macht und mich dann doch bei so verdammt wichtigen Sachen ausschließt.", lasse ich ihn ernst wissen, setze mich auf die Couch, ziehe den Korb zu mir und fange an die Wäsche zusammen zu legen. „Du bist Schwanger. Vielleicht will er dich auch einfach nur nicht noch mehr aufregen, als es die ganze Sache am Samstag eh schon hat.", höre ich ihn sagen. Ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht."
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Take our second Chance
Romance«Eine zweite Chance bringt nur dann etwas, wenn du verstanden hast, warum es beim ersten mal nicht funktioniert hat.» ▪April&Dan▪