XXXI. Liebesgesten

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Dan|| Zweiundzwanzig Tage. Seit Zweiundzwanzig Tagen, geht mir April aus dem Weg. Beantwortet keine meiner Nachrichten. Ignoriert meine Anrufe. Lässt einfach nichts von sich hören.

Die ersten achtundvierzig Stunden, habe ich mich in Selbstmitleid gesuhlt. Erst als Henry irgendwann am über nächsten Tag vor der Haustür stand, alle Fenster aufgerissen, mein Bier gegen Wasser ausgetauscht und mir einmal gehörig den Kopf gewaschen hat, konnte ich etwas klarer denken.

Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich nun weiter vor gehen sollte. Soll ich April Zeit lassen sich zu beruhigen oder mit voll Gas um die Frau kämpfen die liebe?

Henry war mir im ersten Moment keine große Hilfe und hat bei den beiden Varianten bloß mit den Schultern gezuckt, mir freundschaftlich auf die Schulter geklopft und gemeint, dass ich mich schon für das richtige entscheiden werde. Ein Toller Freund, dachte ich mir im ersten Moment, bis er meinte er würde mir nun eine Frage stellen, die ich ohne lange zu überlegen beantworten sollte.

Ist April eine Frau, für die es sich lohnt zu kämpfen? Mein Ja kam keine Sekunde später, nachdem er die Frage heraus gehauen hatte.

Nun hätte ich meine Antwort und müsse zusehen, was ich daraus mache - er würde zu einhundert Prozent hinter mir stehen und mich zu Not unterstützen, allerdings war er sich sicher ich würde das ganze schon alleine hinbekommen.

Also habe ich versucht sie anzurufen. Anfangs hat sie mich einfach immer und immer wieder weggedrückt. Als es ihr wohl zu doof wurde, schaltete sie ihre Mailbox aus und hat mich einfach schellen lassen.

Also musste eine anderer Plan her und ich habe angefangen bei ihren Eltern angerufen. Pustekuchen dieser Plan brachte mich auch kein Stück weiter. Sie ist nicht da. Schläft grade. Hat zu tun. Hat besucht. Telefoniert mit ihren Bruder. Badet grade oder ist zur Toilette. Ihre Eltern mussten sich immer und immer wieder neue Ausreden ausdenken.

Meine nächste Strategie war auch nicht viel einfallsreiche: Ich hab ihr geschrieben. Habe sie immer und immer wieder wissen lassen, wie leid es mir tut. Das ich sie liebe und mir nichts anderes wünsche, als das sie wieder zurück kommt. Zurück in unsere Wohnung und aus dem ganzen wieder ein Zuhause macht, in dem man sich nur wohl fühlen kann wenn sie ihn mit ihrer liebevollen Ausstrahlung befüllt. Zugegeben ich habe mächtig in die Kitsch Kiste gegriffen, vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas übertrieben, aber ich habe einfach auf nur eine Reaktion von ihr gewartet. Anfangs blieben die berüchtigten zwei Häkchen grau und ich habe wirklich gedacht, sie zieht diese Ignoranz Tour eiskalt durch bis sie plötzlich ihr Farbe änderten. Die Enttäuschung, dass sie nicht gleich darauf reagierte, hielt sie in Grenzen. Ich war mir einfach sicher, dass sie zumindest die letzten liebesbekundungen gelesen hatte.

Vielleicht waren ihr Worte nicht genug und sie wollte Taten sehen, weswegen ich zum nächsten mir einfallenden Schlag ansetzte: Ich schickte ihr Blumen und Pralinen. Nach Hause in die Bibliothek, in der sie zur Zeit für ein paar Stunden am Nachmittag arbeitete und auch in die Schule in der sie zur Zeit ihr Referendariat absolviert.

Aber auch darauf kam bisher nichts zurück und so langsam gehen mir wirklich die Ideen aus. Die letzte Möglichkeit die mir eigentlich noch bleibt, ist persönlich bei ihr auf zu schlagen und ihr vielleicht sogar ein Gespräch auf zu zwingen. Manchmal muss man die Menschen die man liebt, einfach in eine Ecke drängen und hoffen, dass sie nicht fluchtartig reiß aus nehmen.

Ich packe vor ihrem Elternhaus. Freitags ist sie normalerweise immer relativ früh zu Hause, weil die Stunden in der Bibliothek weg fallen. Ich steige aus dem Auto und sehe das ihre Eltern grade das Haus verlassen. Eigentlich hatte ich auf ein bisschen Mithilfe ihrerseits gehofft. „April ist nicht da.“, höre ich ihre Mutter direkt sagen. Ich ziehe die Augenbrauen hoch, gehe in ihrer Richtung und stecke meine Hände in die Hosentasche. „Ist sie wirklich nicht da oder ist sie da und sie gehen einfach Aprils Bitte nach und verneinen ihrer Anwesenheit?“, will ich von ihr wissen. Sie verengt ihre Augen. „Also wirklich Daniel.“ „Ach kommen sie. In neun von zehn Fällen, war Apes doch sicherlich zuhause als ich in den letzten Tagen angerufen habe.“ „Und wenn schon. Du hast April verletzt und sie will im Moment nichts mehr mit dir zu tun haben. Akzeptier es und warte, bis sie sich bei dir meldet.“, weist sie mich zurecht. Na wunderbar.... „Das stimmt aber....“ - „Kein aber, sie will nicht mit dir akzeptieren das. Da spielt es keine Rolle, sie nun da ist oder wirklich nicht zu Hause ist.“, unterbricht sie mich.

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