April|| Das ich auf meine Eltern nicht hundert Prozentig zählen kann, ist mir bereits bekannt, aber das es genauso bei Noah und sogar Aiden ist, hätte ich niemals gedacht.
Als Dan mich zum Krankenhaus gefahren hat, habe ich unterwegs versucht einen meiner Brüder zu erreichen, weil es mir einfach lieber gewesen wäre, wenn zumindest einer von ihnen in der Nähe ist - aber Pustekuchen. Mein großer Bruder hat mich relativ schnell mit dem Argument, er müsse sich um Mum und Dad kümmern, abgespeist. Er hat mich noch nicht einmal zu Wort kommen lassen. Mein Zwillingsbruder ist noch nicht mal ans Telefon gegangen. Ich mag jetzt nicht mit dir reden. Ruf dich morgen an. Hat er mir als Antwort geschrieben, als ich ihn zum gefühlten tausensten Mal nicht erreicht habe. Er hatte mich sogar weggedrückt.
Ich habe mich so allein wie schon lange nicht mehr Gefühlt und war heil froh, als Daniel am Krankenhaus geparkt hatte. Vor der Tür hat er mich raus gelassen und sollte dann eigentlich nach Hause fahren, allerdings saß er kaum zehn Minuten später neben mir im Wartezimmer und hat mir versichert, erst nach Hause zu fahren, wenn er sicher ist, dass bei uns soweit allein Ordnung ist.
Euch. Bei ihm klang es, als sei es für ihn das Normalste der Welt. Nicht als wären wir schon Monate getrennt und hätten die vergangenen Wochen in absoluter Funkstille verbracht. Er hat sich Sorgen gemacht. Um uns. Das hat man ihn angesehen. Dennoch hat er so eine Ruhe ausgestrahlt, die auf mich übergegangen ist, dass ich wirklich richtig froh war, dass er noch mal vorbei gekommen ist um mir meine Jacke zu bringen und sich dann auch noch bereit erklärt hat, mich zu fahren.
Zur Untersuchung (die Wartezeit hat sich endlos lange angefühlt) musste ich dann allerdings alleine gehen, während mein Exfreund mir versprochen hatte noch etwas zu warten um zu schauen was der Arzt sagt. Er hat es auch wirklich gemacht und kam sogar kurz rein und hat sich davon überzeugt, dass alles halb so wild ist, ehe ich ihn nach Hause geschickt und ihm versprochen habe ihn gleich Morgen früh anzurufen um ihm mitzuteilen wie es uns geht.
Wie meine Hebamme es prophezeit hat, lagen meine Wehen, die wohl doch nur Krämpfe gewesen sein sollten, an dem ganzen Stress der vergangenen Stunden. Ich habe in den letzten drei einhalb Stunden Medikamente über einen Tropfer bekommen, die mich Beruhigen sollen und die Krämpfe vermieden oder vermeiden sollen.
Naja mein Blutdruck und Puls ist wieder im Grünen Bereich und offiziell fühle ich mich auch viel besser, aber auch nur, weil das Krankenhaus überfüllt ist und der Arzt mir bloß ein Bett auf dem Flur anbieten konnte, wenn ich denn der Meinung bin, dass ich hier weiter überwacht werden muss. Ich musste ein Dokument unterzeichnen, dass ich auf eigene Verantwortung gehe und dem Arzt versprechen mich gleich ins Bett zu legen, mich auszuruhen und Stress den nächsten Tagen aus dem Weg zu gehen. Gleich am Montag, soll ich auf jeden Fall bei meiner Hebamme oder Frauenärztin vorbei schauen um mein Blutdruck kontrollieren zu lassen.Als ich das Behandlungszimmer verlasse und mein Handy heraus hole, um mir ein Taxi zu rufen, höre ich Daniels Stimme hinter mir, der meinen Namen ruft. Überrascht und etwas verwirrt zu gleich drehe ich mich um und sehe ihn vor mir stehen. Er sollte doch Heim fahren. „Was machst du denn noch hier?", will ich von ihm wissen. „Als ich im Auto saß, hat es sich irgendwie falsch angefühlt, dich nun alleine zu lassen. Kurz habe ich überlegt ob ich nicht vielleicht sogar Perle anrufe, aber ich glaube sie und Nash genießen heute den Zwergen Freien Abend. Soweit ich mich erinnern kann, meinte Nash nämlich, die kleine bei Leoni abschieben zu wollen, sobald ihr Mädels wieder zu Hause seid.", erzählt er mir und ich bin richtig froh, dass ich mich vorhin dagegen entschieden habe, zu den beiden zu gehen.
„Wie geht's dir denn jetzt? Was sagt der Arzt?", will er von mir wissen und hört sich noch immer ziemlich besorgt an. „Blutdruck und Puls sind wieder im Grünen Bereich. Ich soll mich ausruhen und Stress möglichst aus dem Weg gehen.", antworte ich ihn. Er runzelt die Stirn. „Okay. Wie geht's dir nun? Vorhin warst du ja ziemlich aufgewühlt und das lag nicht nur am hohen Puls und Blutdruck.", hakt er nochmals nach. Er kennt mich einfach viel zu gut. Ich seufze, zucke mit den Schultern und merke wie mir plötzlich die Tränen in den Augen schießen. Ich habe keine Ahnung warum, aber nach all den letzten Stunden, ist mir einfach danach. „Oh April." Sanft zieht er mich in eine warme Umarmung.
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Take our second Chance
Romance«Eine zweite Chance bringt nur dann etwas, wenn du verstanden hast, warum es beim ersten mal nicht funktioniert hat.» ▪April&Dan▪