Dan|| Etwas abwesend stehe ich neben meine Arbeitskollegen und versuche ihnen zu folgen. Irgendwie scheitere ich aber immer wieder daran - stattdessen wandern meine Gedanken immer wieder zu April.
Zwischen ihr und mir läuft es täglich besser und irgendwie wäre ich jetzt furchtbar gerne bei ihr.
Auch wenn es sich ziemlich blöd anhört, ich bin Alexis irgendwie dankbar, dass sie so ein riesen Missverständnis verursacht hat - nach unserer Aussprache sind Apes und ich uns irgendwie näher gekommen. Es vergeht kaum ein Tag an dem wir uns nicht sehen. Meist fahre ich nach der Arbeit zu ihr, wir essen zusammen und verbringen ein wenig Zeit miteinander, bevor ich spät nach Hause fahre und viel zu wenig Schlaf bekomme. Das alles läuft ganz ungezwungen.
Eigentlich ein sehr gutes Zeichen, aber irgendwie reicht es mir auch nicht wirklich. Natürlich lässt sie mich wieder an sich ran, aber ich will ihr endlich wieder nah sein. Sie berühren, ohne Angst zu haben einen Schritt zu weit gegangen zu sein.
Es ist irgendwie nichts halbes und nichts ganzes. Einerseits nimmt sie mich mit zu ihren Arzt Terminen, stellt mich ihrer Hebamme vor und lässt es zu, dass ich sie von ihren Gymnastikterminen abhole und wir gemeinsam etwas essen gehen, andererseits habe ich das Gefühl, dass sie dennoch ziemlich Abstand nimmt und unser ganzes annähern dennoch mit Vorsicht genießt. Vielleicht sehe ich die ganze Sache auch einfach viel zu eng. Ich wünsche mir so sehr, dass es endlich voran geht, nehme allerdings trotzdem das was mir gegeben wird.
Als Nash mit seinen Fingern vor meinen Gesicht herum schippt bekommt er meine Aufmerksamkeit. „Wo bist du mit deinen Gedanken?“ Ich zucke mit den Schultern. „Wo sind Vince und Rob?“ „Du scheinst ja echt woanders zu sein. Lass mich raten. Sie ist ungefähr so groß, hat einen Kopf voller locken und befindet sich grade in den letzten Wochen Schwangerschaft.“, rät er. Ich nicke und zucke dann wieder mit den Schultern.
„Läuft es denn gut zwischen euch? Aus Perle war ja gestern absolut nichts raus zu bekommen.“, will er von mir wissen. Seufzend drehe ich mich um und lehne mich an den Tisch. „Keine Ahnung, wir sehen uns quasi täglich, hängen stundenlang ab, schauen gemeinsam Filme, kochen zusammen und kommen doch nicht von der Stelle.“, antworte ich ihm. Nachdenklich betrachtet er mich und verschränkt die Arme vor der Brust.„Die letzten Wochen der Schwangerschaft zerren sehr an die Nerven. Denk nur mal dran, wie schwer ich es nach dem Luca Missverständnis mit Perle hatte.“, versucht er mich zu beruhigen. Ich zucke mit den Schultern, dass kann man doch überhaupt nicht miteinander vergleichen. „Das sind doch zwei verschiedene paar Schuhe un....“ - „Nicht ganz. Perle war ebenfalls Schwanger. Ich glaube auf die letzten paar Meter bis zur Geburt, wollen sie sich einfach nur noch um sich kümmern und sich keine Gedanken darüber machen, ob sie dem Kerl in ihrem Leben verzeihen und wieder an sich ran lassen oder eher nicht. Da geht es darum, wie sehr das kleine auf die Blase drückt, ob die derzeitige Wehe bedenklich war oder bloß vorbereitend ist oder ob das Kleine vielleicht Schluckauf hat. Sie zählen die Tage, bis sie wieder richtigen Kaffee trinken dürfen und hoffen einfach das die Geburt nicht alt zu lange dauert und gut aus geht.“, unterbricht er mich und hört sich so an, als wäre er grade selber in diese Position.
„Und was genau schlägst du mir nun vor?“, hake ich nach. Sinn macht das ganze Gerede ja schon... „Mach so weiter wie bisher: Sei für sie da, tu ihr etwas Gutes, verbringe Zeit mit ihr und hoffe, dass du damit richtig fährst. Alles andere klärt sich nach der Geburt.", schlägt er vor. Ziemlich unzufrieden schaue ich ihn an, woraufhin er bloß mit den Schultern zucke.
„Nimm das was du bekommst oder setzt alles auf ein Karte u....“ - „Oh nein.“, unterbreche ich ihn. Genau das selbe hat mir Henry auch schon geraten. Einfach aufs ganze zu gehen, April zu sagen, dass ich mehr will und damit riskieren, dass ich sie wieder von mir stoße. „Was hast du zu verlieren?“
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Take our second Chance
Romance«Eine zweite Chance bringt nur dann etwas, wenn du verstanden hast, warum es beim ersten mal nicht funktioniert hat.» ▪April&Dan▪