April||July ist mittlerweile sieben Tage alt und mittlerweile gewöhne ich mich an ihren Rhythmus, allerdings schlaucht sie mich dennoch noch immer extrem, auch wenn Tagsüber immer wieder jemand da ist, der mich unterstützt.
Daniels Grandpa war zwei Tage hier in San Diego und hat sich alle Mühe gegeben, mich hier, zusammen mit seinem Enkel zu unterstützen. Als er wieder gefahren ist, haben wir ihm versprochen ihn ganz Bald für ein paar Tage zu besuchen. Während Eddie also wieder seine eigenen Wege gegangen ist, war Daniel bis einschließlich vorgestern, Tagsüber hier und ist am Abend wieder heim gefahren. Es ist schön seine Unterstützung mit der kleinen zu haben und auch hier im Haushalt, allerdings kommt es mir nicht ansatzweise so vor als wären er und ich wieder ein Paar. Natürlich gibt es ein Begrüßungs- und Abschiedskuss, zwischendurch gibt es mal eine Umarmung und vereinzelte kurze Küsse, aber trotzdem habe ich das Gefühl, als sei alles ziemlich Oberfläche und distanziert.
Im Moment kommt es mir einfach so vor, als wären wir bloß wegen unserer Tochter wieder zusammen und nicht unseretwegen, weswegen ich ehrlich gesagt ziemlich froh bin, dass er seit vorgestern nur noch am Nachmittag hier ist, denn vorher muss er Arbeiten.
Grade sind meine Eltern wieder verschwunden, die es sich nehmen lassen zum einen Täglich hier ihre Stippvisite zu erledigen und zum anderen ständig an mir herum zu nörgeln. Allen voran meine Mutter, die es gar nicht so prickelnd findet, dass Dan und ich wieder zusammen sind, was sie mir gerade wieder vorgehalten hat. Um so erleichterter war ich als Noah anrief und sie für irgendwas (wahrscheinlich ziemlich unwichtiges) nach Hause beordert hat. Während mein großer Bruder mir grade bei unseren Eltern voll und ganz den Rücken stärkt und für alles was sie an mir kritisieren etwas Gutes findet, sind Aiden und Chris schon wieder nach Denver um tatsächlich ihren Umzug hierher zu organisieren. Beide sind nun mit ihrem Studium fertig und auch wenn der Freund meines Zwillingsbruders eine feste Stelle dort drüben hätte, haben sich beide für den Schritt entschieden. Ich bin froh, wenn sie endlich dauerhaft hier sind, auch wenn es eher aus egoistischen Gründen ist.
Genau im selben Moment in dem meine Eltern die Fliege gemacht haben, hat Maggie meine Wohnung betreten. Sie und auch Perle mit Ruby und Leo, besuchen uns fast Täglich, wobei es immer noch so ist, dass Mags und ich einfach den besten Draht zueinander haben.
Während sie kurz auf die kleine aufgepasst hat, war ich schnell duschen und habe uns so eben ein Tee. Beide Tassen stelle ich auf dem Tisch und nehme ihr July ab, damit ich die kleine Knötertante stillen kann.
„Und du hast dir Sorgen gemacht, dass du mit der Kleinen nicht klar kommst. Es klappt doch super.", bemerkt meine Freundin. Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen. „Ich weiß, aber man hat so schnell raus, was sie grade will und braucht und was nicht. Ausserdem behaupte ich mal July ist echt pflegeleicht - auch wenn sie mir manchmal den letzten Nerv raubt.", erwidere ich. „So eine ähnliche Antwort hatte Perle damals auch.", lässt sie mich wissen, woraufhin ich bloß mit den Schultern zucke.
„Und wie läuft es mit dem Papa?", will sie von mir wissen und nimmt sich ihre Tasse um einen Schluck zu trinken. „Der hat die kleine auch ganz gut im Griff." Sie zieht die Augenbrauen hoch. „Okay, und wie läuft es zwischen Mama und Papa?" Seufzend zucke ich mit den Schultern und sehe wie sie die Augenbrauen hoch zieht. „Ich habe es befürchtet. Nicht so gut oder?" Diesmal runzel ich die Stirn. „Ist es etwa so offensichtlich oder deiner Meinung nach von Anfang an zum scheitern verurteilt." „Offensichtlich. Du weichst dieser Frage immer wieder aus. Perle ist das auch schon aufgefallen. Sie meinte es lege daran, dass ihr erst seit sieben Tagen wieder ein Paar seid und dir das einfach unangenehm ist, aber ich glaube da steckt noch viel mehr hinter.", erklärt sie nun.
„So langsam glaube ich, dass wir nur wieder zusammen gekommen sind, weil es July gibt." Überrascht schaut sie mich an und schüttelt kurz darauf mit den Kopf. „So ein Quatsch. Du liebst ihn. Er liebt dich. Auch ohne July hättet ihr wieder zueinander gefunden, wenn ihr euch über den Weg gelaufen werd.", entgegnet sie nun. Ich streiche meiner Tochter durch das kurze dennoch ziemlich dichte Haar, worauf Perle so neidisch ist. Als ich nach einer Weile noch immer nichts erwidert habe höre ich Maggie seufzen. „Was lässt dich zweifeln?" „Ehrlich?" Sie nickt. „Ich finde Dan und ich sind ziemlich distanziert zueinander. Er schwirrt zwar ständig hier rum, kümmert sich dann aber zu achtzig Prozent um July, was völlig on Ordnung ist, fünfzehn Prozent um den Haushalt und wenn dann noch Zeit ist auch mal eine Umarmung oder ein kurzer Kuss drin.", gebe ich von mir. Sie zieht eine Augenbraue hoch. „Versteh mich nicht Falsch, ich finde es gut, dass er mich so sehr unterstützt, aber das wir kommt einfach viel zu kurz. Grade dann wenn er immer direkt verschwindet, sobald die kleine Maus im Bett ist.", setze ich erklärend nach.
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Take our second Chance
Romance«Eine zweite Chance bringt nur dann etwas, wenn du verstanden hast, warum es beim ersten mal nicht funktioniert hat.» ▪April&Dan▪