Epilog

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April|| Ziemlich skeptisch und mit einem mulmigen Gefühl beobachte ich Daniel dabei, wie er ein paar Sachen für July zusammen sucht. In die Wickeltasche packt er noch ein paar Body's und ein paar saubere Pullover - wahrscheinlich viel zu viel, dafür das wir July für nur ein paar Stunden an Noah übergeben.

Rund zwei Wochen ist es her, seit Daniel mir die Wohnung gezeigt hat und wir haben uns noch am selben Abend gemeinsam dazu entschlossen den Schritt noch einmal zu wagen - schließlich klappt es bisher in meiner Wohnung auch ganz gut, allerdings ist es mein kleines Reich und ich verstehe meinen Freund da schon, dass er etwas gemeinsames, größeres haben will.

Am Montag haben wir uns dann direkt erneut mit dem Makler in Verbindung gesetzt und nachgefragt, ob es möglich wäre eine dünne Gipswand im unteren Teil der Wohnung zu ziehen, damit wir Küche und Wohnzimmer doch getrennt haben. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Eigentümer, konnte er uns grünes Licht geben, sofern wir uns alle um alles kümmern.

Nachdem ich mit meinem Vermieter gesprochen hatte, dem es im übrigen ziemlich egal ist, ob nun ich oder einer meiner Brüder die Wohnung bewohnt (zumindest solange die Miete pünktlich bezahlt wied), haben wir uns für die Wohnung entschieden und auch relativ schnell den Mietvertrag unterschrieben.

Aiden und Noah haben sich ziemlich schnell entschieden, dass der ältere die Wohnung bezieht. Für ihn wird es Zeit, seine eigenen vier Wände zu haben. Das er sich endlich mal um sich kümmert und nicht immer das ganze Chaos beseitigen will, welches bei seinen Geschwistern herrscht.

Aiden und Chris hingegen, haben ebenfalls schon etwas in Aussicht. Mitten in San Diego City, nur etwa eine Straße breite vom Strand entfernt. Meine Eltern machen ihnen zwar keine Probleme, allerdings verstehe ich nur zu gut, warum sie etwas eigenes haben wollen.

Morgen kommt Dans Grandpa und wird wahrscheinlich den größten Teil der Renovierung zusammen mit meinen Eltern, Noah, Aiden und Chris übernehmen, weil ich absolut keine Ahnung davon habe und zudem July bei Laune halten muss, und Daniel arbeiten ist. Natürlich habe ich nicht vor, faul auf der Couch zu liegen und abzuwarten, zum einen müssen unsere Sachen zusammen gepackt und die fleißige Truppe in unserer Neuen Wohnung will ja auch irgendwie versorgen werden.

Heute allerdings wollen Daniel und ich mal ein paar Stunden ohne unsere Tochter verbringen, die es wirklich drauf hat sich in den ungünstigsten Augenblicken bemerkbar zu machen. Wir sind nun schon einige Wochen wieder zusammen, allerdings vermisse ich noch immer das wirklich intime.

„Bringst du mir gleich mal die Milch", bittet Dan mich. Ich nicke, bleibe jedoch mit verschränkten Armen an dem Türrahmen angelehnt. Etwas belustigt schaut er mich an. „Schatz, wenn es geht heute noch. Noah müsste gleich da sein." Wieder nicke ich und runzle dann die Stirn. „Bist du sicher, dass es okay ist, wenn wir July so lange abgeben?", will ich etwas besorgt wissen. Zwar haben sowohl meine Brüder als auch meine Eltern schon mal July gehabt, dann allerdings maximal für ein, zwei Stündchen - nun will Noah sie erst gegen späten Nachmittag wieder heim bringen. Seufzend kommt er auf mich zu und legt mir seine Hände auf die Schulter. „Du hast den Vorschlag doch gemacht." „Ich weiß und eigentlich war ich auch überzeugt davon, aber was ist wenn die Kleine heute Mal etwas mehr Hunger hat oder nur weint oder...." - „Wir wollen ein wenig Zweisamkeit genießen und nicht das Land verlassen. Wenn etwas ist dann kann uns dein Bruder zu jeder Zeit anrufen.", unterbricht mein Freund mich. Eher wenig überzeugt nicke ich. „Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen dabei, dass wir July abgeben bloß weil wir momentan sexuell ziemlich unbefriedigt sind.", gebe ich zu. Lachend drückt er mir ein Kuss auf die Stirn. „Das ist völliger Blödsinn, das weißt du hoffentlich. Dein Bruder freut sich, wenn er mal ein paar Stunden mit seiner Nichte hat und uns tut es auch gut. Das ist völlig normal." Seufzend bringe ich ein schwaches Lächeln zustande, drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und begebe mich in die Küche.

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