20

2.5K 96 6
                                    

Adrianas Sicht:

Ein klirrendes Geräusch weckte mich. Ich wusste nicht genau wann ich eingeschlafen bin oder wie viel Uhr es war, da der Raum nur von einer nackten Glühbirne beleuchtet wurde, die von der Decke hing. Blinzelnd erhob ich mich von Connors Schoß, der noch tief und fest schlief.
Auch Bill schien noch zu schlafen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Sofort saß ich kerzengerade im Raum und blickte in das Gesicht des Anführers, der im Türrahmen stand. Hinter ihm zwei seiner Leibwächter.

Connor und Bill schreckten hoch und waren sofort hellwach. Der Anführer kam herein getreten und kniete sich vor uns nieder. Abwertend blickte er uns an.
„Ihr seht ja müde aus.“ lachte er auf. Er hatte Recht. Lange geschlafen hatten wir nicht, denn ich merkte wie sich die Müdigkeit wieder über meinen Körper legte. Sein Blick fiel auf mich. Seine Miene war furchteinflößend.

Doch ich lies mir nichts anmerken sondern blickte ihn finster an.
„Nehmt sie mit.“ Was? Nein! Mir entglitten sämtliche Gesichtszüge. Seine zwei Begleiter zerrten mich hoch und hielten mich fest. Sofort war Connor auf den Beinen und hielt mich an der Schulter fest.
„Sie bleibt hier." schrie er den Anführer an, doch dieser holte sofort eine Waffe heraus und richtete sie auf Connor.

„Das glaube ich nicht."
„Ist schon gut. Ich schaff das schon." Ich schob Connors Hand von meiner Schulter. Ich hatte nicht erwartet, dass er mich gehe lässt, jedoch sah er mir ungern zu, wie sie mich aus dem Raum führten. Ich werde das schaffen. Muss ich.
Wieder banden sie mir ein Tuch um die Augen. Soll das jetzt jedes Mal so weiter gehen?

Ich wurde die Treppe hoch geführt und in einen Raum gebracht. Sie setzten mich auf einen Stuhl und fesselten meine Arme an die Lehnen.
Dann wurde mir die Augenbinde wieder abgenommen. Ich saß in einem großen Raum, der technisch ziemlich gut ausgestattet war. Vor mir war ein riesen Bildschirm und darunter zahlreiche Knöpfe.
Schräg neben mir waren mehrere Computer. Bin ich etwa in Silicon Valley?
Woher haben die all die Ausstattung?
Der Anführer trat vor mich. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt sah er mich prüfend an.

„Stopft ihr den Mund."
Was? Ich hatte doch gar nichts gesagt.
Ein Terrorist nahm das gleiche Tuch, mit dem er mir die Augen verbunden hatte und schnallte es um meinen Mund. Er zog so fest zu, dass es in meinen Mund gelang und
sich der Stoff in meine Mundwinkel schnitt. Ich brachte keinen Ton mehr raus.
Zufrieden über meine Anblick lächelte mich dieses Ekel von Mensch vor mir an. Ich schenkte ihm meinen finstersten Blick, den ich hatte.
Sein Lächeln verschwand augenblicklich. Stürmisch trat er auf mich zu und schlug mich mitten ins Gesicht. Es schmerzte unglaublich und ich versuchte die hochkommenden Tränen zu unterdrücken.

„Schon besser.“ nun lächelte er wieder. Ich hatte das Gefühl, gleich heulen zu müssen. Aber nicht, weil es so weh tat, sondern weil ich stinksauer war und Angst hatte.
„Gut. Stellt Kontakt zum Militär her."
Zwei Männer machten sich an dem Computern zu schaffen. Was hatte er vor?
„Verbindung ist aufgebaut." schrie der eine. Der Anführer drehte sich von mir Weg, hin zum Bildschirm vor mir. Wenige Sekunden später erschien dort das Gesicht vom Colonel.
Im Hintergrund standen zwei Soldaten. Leider keine, die ich kannte. Trotzdem war es erleichternd sein Gesicht zu sehen und ich verspürte etwas Hoffnung. Auch wenn das kompletter Schwachsinn war, da sie uns hier nicht so leicht rausholen konnten, aber immerhin wussten sie nun das wir noch lebten und wo wir uns befanden.

„Der Colonel vom Militär, nehme ich an." sagte der Terroristenchef.
„Der Anführer der Terroristenschweine, nehme ich an." Der Blick vom Colonel blieb hart.
„Bitte mein Name ist Black. Aber für sie, der dunkle Lord, wenn ich bitten darf." er lachte. Dieser Typ war einfach nur abartig.
„Was wollen sie?"
„Die Frage ist nicht was ich will, sondern was sie wollen."
Er trat zur Seite und deutet auf mich.
Die Miene vom Colonel veränderte sich jedoch kein bisschen.
„Ich hab auch deinen Piloten und achja, fast vergessen, Connor Wayne. Soviel ich weiß, einer deiner besten Soldaten. Na, interessiert?“
Hinterhältig blickte er zum Monitor.
Schweigend blickte mich der Colonel an.

„Wie ist euer Angebot? "
„Ich würde sagen, ihr liefert uns den Präsidenten aus und gebt euren Stützpunkt auf und wir geben dir deine Leute zurück." ratterte der Anführer runter.
„Das können wir nicht tun."
Nein. Sie mussten. Der Colonel konnte uns doch nicht bei diesen Monstern zurücklassen.
Er schien zu überlegen und sah mich dann entschuldigend an. Sein Blick war entschlossen.
„Dann siehst du deinen Sternsoldat und Co nicht wieder."
„Mein Entschluss steht fest und ich werde nicht lange überlegen. Ich habe Befehle und die muss ich befolgen. Adriana sag Connor es tut mir Leid." damit wurde die Verbindung unterbrochen und der Bildschirm wurde schwarz. Er lässt uns tatsächlich im Stich. Wieso hintergeht uns jeder? Meine letzte Hoffnung hatte sich nun in Luft aufgelöst. Ich sackte in mich zusammen und lies den Kopf hängen. Was würde jetzt mit uns geschehen?

„Verdammt." Wütend schlug der Anführer auf den Tisch mit den Computern. Erschrocken riss ich meinen Kopf wieder hoch.
„Wieso hat das nicht geklappt?" schrie er und packte einen der Terroristen, die an den Computern saßen.
„I... Ich weiß nicht Sir. Ich war mir sicher, dass wir sie damit kriegen." stammelte dieser.
Der Anführer lies in los und rannte  zu mir.
Er packte meinen Kiefer mit einer Hand und drehte mich so, dass ich ihn ansehen musste. Sein Gesicht war ganz nah an meinem.
„Wieso wollte er euch nicht retten.“ hauchte er gefährlich. Sein widerlicher Mundgeruch stieg in meine Nase und bescherrte mir einen Würgereiz, den ich mit Mühe unterdrücken musste. Ich sah in seine leeren Augen und versuchte gleich wieder wegzuschauen, doch sein Griff machte es mir unmöglich den Kopf zu drehen. Also schloss ich meine Augen.

„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede.“ brüllte er mich an. Ich zuckte zusammen und versuchte mich aus seinem Griff zu winden. Plötzlich schlug er meinen Kopf zur Seite und lies mich los. Murrend stand er auf und kehrte mir den Rücken zu. Er war sehr wütend und atmete schnell ein uns aus, um sich zu beruhigen. Ich versuchte nicht zu wimmern, doch ich hatte furchtbare Angst vor ihm. Was würde er, kontrolliert durch die Wut, machen?
„Bringt sie weg." sagte er erst ganz leise. Dann erhöhte sich seine Lautstärke wieder und er schrie durch den ganzen Raum.
„Entfernt sie aus meinen Augen. Bringt sie in irgendeinen Raum. Ihr könnte mit ihr anstellen, was ihr wollt."

Bei diesen Worte bekam ich eine Gänsehaut und als ich die belustigten Blicke von den Terroristen im Raum sah, bekam ich ein noch schlechteres Gefühl. Einer kam plötzlich auf mich zu und holte aus. Er schlug mir brutal gegen den Kopf. Verschwommen sah ich die verdächtig lächelnden Gesichter der Terroristen.
Dann wurde alles schwarz.

SurviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt