Connors Sicht
Eines ist sicher. Ich werde dafür sorgen, dass Adriana so schnell wie möglich aus Amerika rauskommt.
Der ganze Krieg machte sie fertig und ich weiß nicht, wie lange sie das noch durchhielt.
Am liebsten hätte ich sie jetzt gleich in einen Flieger gesteckt und nach Europa fliegen lassen, als sie mich total verzweifelt fragte, wie ich das Ganze nur aushielt.
Ihr Anblick schmerzte mich. Sie sah so hilflos und total am Ende aus.
Die Maschine mochte sie vielleicht so trainiert haben, dass sie überleben und sich währen konnte, jedoch fehlte ihr die psychische Ausdauer und Kraft.
Sie musste so schnell wie nur möglich von hier weg.
Weshalb ich gerade auf dem Weg zum Colonel war.
Ich hatte keine Ahnung, wo er sich aufhielt, doch ich wusste, wen ich fragen konnte.Ich durchquerte mehrere Gänge, bis zu dem nächsten Abteil mit Zimmern.
Dort blieb ich vor Daniels Zimmertür stehen.
Ich wusste den Standpunkt seines Raumes, da jeder in der Militärbasis für das Notfalllager eine Zimmernummer zugeordnet bekommen hatte.
Alles war genau geordnet und geplant, sodass in Notfällen eben nichts schief ging.Ohne zu Klopfen stürmte ich in das Zimmer.
Nur war Daniel nicht allein. Lucas war ebenfalls bei ihm und die zwei saßen gemeinsam auf dem Bett und küssten sich innig.
Ich stand wie erstarrt mitten im Raum und hatte Schwierigkeiten im Moment klar zu denken.
Es war einer dieser peinlichen Momente, in denen man am liebsten die Zeit zurückspulen wollte und vielleicht doch über Anklopfen nachdenken sollte.
Sofort fuhren die Zwei auseinander, als sie mich sahen und ich wusste nicht wer den anderen mehr anstarrte.„Mit Klopfen und Privatsphäre hast du es nicht so, was?" unterbrach Daniel etwas mürrisch das peinliche Anstarren.
„Äh... tut mir leid..." stotterte ich.
Doch dann konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
Die Situation war gerade so albern.
„Wartet... seid ihr ein Paar?" brachte ich grinsend heraus.
„Hast du ein Problem damit?" fragte Lucas vorsichtig.
Die beiden waren sichtlich nicht begeistert über mein Erscheinen.
„Nein, nein ich hab kein Problem mit Schwulen. Eigentlich wollte ich nur fragen, ob ihr mir sagen könnt, wo ich den Colonel finde."
„Klar, er ist auf der Hauptstation. Doch ich bin mir nicht sicher, ob du hineinkommst, da sich dort der Präsident aufhält." half mir Lucas weiter.
Hauptstation. Hätte ich mir eigentlich denken können. Ich muss es einfach versuchen.
Ich glaubte auch noch ungefähr im Kopf zu haben, wo sich diese befand, da uns ihr Standpunkt allen schon in der Basis mitgeteilt wurde.
„Okay, danke. Dann gehe ich mal wieder. Äh...schön weitermachen."
Das wars mit meiner Kontrolle. Jetzt musste ich echt lachen.
Aber ich lachte nicht über sie, sondern über mich und unserer Reaktion.
Peinlicher ging es nicht mehr.
Doch ich war nicht der Einzige der lachen musste. Lucas stimmte mit ein und auch Daniel konnte man ansehen, dass er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.Als ich Daniels Zimmer verließ, hatte ich immer noch ein Lächeln auf.
Und ich Trottel war doch tatsächlich auf die Beiden eifersüchtig gewesen.
Mir hatte es nie gepasst, dass Adriana sie immer umarmte und sich für meinen Geschmack zu gut mit ihnen verstand. Ich bin so ein Idiot.
Ich hatte das Gefühl, als würde einer der Beiden auf sie stehen.
Deshalb war ich auch nicht besonders freundlich zu ihnen gewesen.
Doch sie waren schwul, also musste ich mir darum keine Sorgen machen.
Ich hab mich wie ein kleines Kind benommen.Dann suche ich jetzt mal die Hauptstation.
Doch ich hatte keine großen Probleme damit.
Ich wusste tatsächlich noch wo sie sich befand, obwohl das schon ein Weilchen her ist, als sie uns das Notfalllager zeigten.
Vor der großen Tür standen zwei bewaffnete Soldaten. Die starke Bewachung hier war ungewöhnlich, aber das lag ganz einfach daran, dass dort drinnen auch der Sicherheitsraum für den Präsidenten war.
„Ihre Nummer und Anliegen?" fragte der eine Soldat mich.
„Nummer 018. Ich würde gerne mit dem Colonel sprechen." identifizierte
ich mich.
„Ein hoher Soldat. Connor richtig?"
fragte der Andere und ich nickte.
Einer der Beiden ging hinein, während ich draußen wartete.
Es dauerte nicht lange, als er mich herein bat.Die Hauptstation war ein riesiger Raum und der Soldat führte mich zum Colonel.
Dieser saß zusammen mit dem Präsidenten an einem Tisch, auf dem verschiedenste Monitore und Geräte standen. Um sie herum waren bewaffnete Soldaten und ein paar Bodyguards des Präsidenten positioniert. Ich wsr etwas aufgeregt, dem Präsident gegenüber zu treten, obwohl ich ihn früher schon Mal getroffen hatte.
Doch er ist eben der Präsident, eine sehr wichtige und angesehene Person.
Auf den Monitoren konnte man Bilder erkennen, die von den verschiedensten Überwachungskameras im ganzen Lager aufgezeichnet wurden.
Außerdem waren mehrere Funkgeräte und anderes Zeug vertreten, dessen Funktion ich nicht genau erkennen konnte.
Einige Soldaten arbeiteten an den Computern, während andere Papierkram erledigten.
In der Militärbasis gab es dafür einen extra Raum, allerdings war das Notfalllager eben nicht sehr groß und es musste Platz gespart werden.„Ah Connor. Mr. Präsident, das ist mein bester Soldat Connor." stellte mich der Colonel vor.
Der Präsident stand auf und schüttelte mir lächelnd die Hand.
„Schön sie zu sehen, aber ich glaube wir haben uns schon einmal getroffen, richtig?"
Ich nickte: „Ja, das stimmt."
Wir hatten damals den Präsident aus dem weißen Haus evakuieren müssen, da es da nicht mehr sicher war.
Ich durfte die Einheit führen, die ihn da rausholte und zu uns in die Basis brachte. Wahnsinn, dass er sich an mich erinnert.„Was ist der Grund deines Besuches?" fragte mich nun der Colonel.
„Ich würde gerne einiges mit ihnen besprechen, wenn das möglich wäre."
Der Colonel nickte und stand auf.
„Wenn sie mich entschuldigen würden, Mr. Präsident?"
„Aber selbstverständlich."
Zusammen mit dem Colonel ging ich auf die andere Seite des Raumes, um ungestört sprechen zu können.
„Ich würde gerne wissen, was mit Bill passiert?" schilderte ich mein Anliegen.„Wir werden in anständig beerdigen lassen, sobald wir die Einverständnis seiner Familie besitzen und sich der ganze Trubel ein wenig gelegt hat."
Das war schon Mal gut.
„Was seine Familie angeht: Wäre es möglich seine Frau nach Europa zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie ein anständiges Leben führen kann. Sie erwartet ein Kind."
Der Colonel runzelte die Stirn und schien zu überlegen.
„Ich fürchte zurzeit ist das schlecht. Es herrscht Flugverbot. Aber wir können sie in unseren Schutz nehmen und danach nach Europa fliegen."
Mist.
Flugverbot. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht.
Wie sollte dann Adriana hier weg?
Darüber musste ich mir später Gedanken machen.
Jetzt regelte ich erstmal die Sache mit Bill.„Wurde seine Frau denn schon benachrichtigt?"
„Noch nicht. Connor, es herrscht gerade das reinste Chaos und ich kann den ganzen Wirbel jetzt nicht gebrauchen. Das wird warten müssen." sagte er gereizt.
Aber das war wichtig und wer weiß wie lange es dauerte, bis sich alles wieder gelegt hat.
Man konnte seine Frau, doch nicht so lange im Unklaren lassen.
Vor allem, wenn sie ein Kind erwartete.
Sie muss so schnell wie möglich benachrichtigt und in Sicherheit gebracht werden.„Colonel, mir ist der Ernst der Lage durchaus bewusst, doch man kann seine schwanger Frau nicht irgendwo da draußen auf irgend ein Lebenszeichen ihres Mannes warten lassen. Bei allem Respekt, aber sie hat das Recht das alles zu erfahren und wir sollten ihr einen sicheren Platz bei uns anbieten. So etwas kann nicht warten."
Ich war mir meiner Direktheit bewusst, doch jemand musste sich darum kümmern, da es hier ja sonst keiner tat.
Der Colonel sah mich streng an, doch ich hielt seinem Blick stand.
„Na gut Connor. Ich werde dafür sorgen, dass sie ins Lager kommt, da dies der einzig sichere Ort ist, an den sie könnte. Haben sie sonst noch Anliegen?"
Na also. Geht doch.
„Ich würde gerne bei ihrer Ankunft benachrichtigt werden."
Der Colonel nickte.
Gut, das wäre geregelt. Ich und Adriana würden seine Frau dann besuchen und unsere Versprechen gegenüber Bill halten.Jetzt zu Adriana. Die Chancen standen auf null, dass sie nach Europa konnte, aufgrund des Flugverbotes. Außerdem wusste ich nicht, ob mir der Colonel noch zuhören würde, da ich ihn gerade etwas verärgert hatte und seine kaum vorhandene Großzügigkeit aufs Äußerste ausgenutzt hatte.
Aber ich musste es versuchen.
„Da wäre noch was, um dass ich sie bitten wollte."
„Oh Gott, Connor, was denn noch. Wir sind hier nicht bei 'Wünsch dir was'."
er rieb sich mit seinen Fingern die Stirn und sah mich etwas genervt an.
Ich wartete etwas, bevor ich weiter redete.
„Adriana muss unter allen Bedingungen nach Europa."
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Survive
ActionEs herrschte Krieg in der USA. Terroristen wollen den Präsidenten stürzen und einen Gottesstaat aus den Vereinigten Staaten Amerikas machen. Die gewöhnliche Bürgerin Adriana steckt mitten drin. Fast wäre sie gestorben, wenn nicht der gutaussehende...