Was sollten wir jetzt tun? Ich wollte nicht wieder gefasst werden. Ich will nicht zurück zu diesen Männern und nicht wieder in diese Zelle.
Ich will sofort hier weg. Hinter dem Zaun war eine lange Straße und weiter hinten konnte ich mehrere Häuser erkennen. Auch das Tor, das sicher verschlossen war, ist mir nicht entgangen, doch Connor zerrte mich in eine andere Richtung hinter Bill her. Weg vom Zaun. Weg von der Freiheit, die so nahe schien.Wir rannten in Richtung eines weiteren kleineren Gebäude, das allerdings für sich mitten auf dem Platz stand. Es war von dem Terroristenlager abgeschieden, gehörte aber trotzdem dazu. Von ihm führte ein betonierter Weg zum Tor im Zaun.
Plötzkich flogen Kugeln an mir vorbei.
Ich konnte ihr Zischen ganz nah an meinen Ohren hören, sodass ich mich wieder konzentrierte mit Connor und Bill Schritt zu halten.
Immer wieder drehten sich die Beiden um und schossen in die Terroristenmenge, die uns wie ein Rudel Wölfe verfolgte. Ich wusste nicht wie viele zu Boden gingen, den ich wagte keinen Blick nach hinten aus Angst zu stolpern oder eine Kugel in mich hineinrauschen zu sehen. Ich rannte hinter den Zweien her, ohne zu wissen wo hin genau und in der Hoffnung nicht zu Boden zu gehen. Das kleinere Gebäude, das eine Art Lagerhalle zu sein schien, kam immer Näher und ich konnte eine kleine Metalltür als Seiteneingang entdecken.Wir steuerten auf sie zu. Hoffentlich war sie nicht verschlossen. Die Halle war unser einziger Zufluchtsort. Hinter uns brüllten einige Terroristen immer wieder etwas, das ich nicht verstehen konnte und im nächsten Moment waren wir an der Tür angelangt. Bill zog an der Klinke und sie sprang auf.
„Los rein hier." schrie er, als er uns die Tür aufhielt. Immer wieder feuerte er Kugeln nach hinten. Zusammen stürzten ich und Connor in einen dunklen Raum. Durch das Tageslicht, das durch die offene Tür glitt, konnte ich eine große Halle erkennen, die voll gesteckt mit Fahrzeugen war. Doch bevor ich mehr sehen konnte, fiel hinter Bill die Tür zu. Es war stockdunkel.
“Wo ist der ... ah hier." Ein elektrisches Rauschen war zu hören. Dann blinkten die Neonlampen an der Decke auf und erstrahlten die Fahrzeughalle in helles Licht.
„Schnell, wir brauchen etwas um die Tür zu blockieren!" schrie Bill.
„Versuchs hiermit." Connor griff nach einer Holzpalette, die neben der Tür an der Wand lehnte, und drückte sie gegen die Tür unter die Türklinke, sodass man sie nicht mehr herunter drücken konnte.Von draußen krachte jemand gegen die Tür und versuchte sie auf zu bekommen, doch es ging nicht.
„Das wird sie nicht lange aufhalten." Kaum hatte Connor zu Ende gesprochen, hörte man schon die ersten Kugeln gegen die Tür fliegen.
Ich sprang entsetzt zur Seite.
„Keine Sorge, die Tür ist aus Stahl und ziemlich dick. Da kommen so schnell keine Kugeln durch." wies mich Bill darauf hin.
„Na dann, lass uns mal schauen, wie wir hier wegkommen." Connor drehte sich zu mir um und blickte dann durch die Halle. Auch ich wandte mich von der Tür ab, obwohl ich mir immer noch nicht ganz sicher war, ob sie stand hielt.Die Halle war größer als gedacht. Mindestens zehn schwarze Humvees standen in einer Reihe im Raum. Jedes Gefährt hatte seine eigene Ausfahrt mit Garagentor.
„Die Humvees! Das ist unser Ausweg." „Und wie willst du die ohne Schlüssel zum Fahren bekommen." fragte ich Connor hysterisch. Ich war schon wieder in Panik und das ständige Hämmern an der Tür machte es nicht gerade besser.„Wir schließen sie kurz." sagte Connor ohne Weiteres, als wäre es das Einfachste auf der Welt.
„Dann los." Bill rannte zusammen mit Connor zu einem Auto hin und öffneten die Motorhaube. Connor hantierte etwas an der Zündspule und machte sich dann an der Batterie zu schaffen.
Er löste ein Kabel und zog es zu einem zweiten roten Kabel.„Schau mal, ob du einen Schraubenzieher findest." trug Bill mir auf. Ich wusste zwar nicht wozu sie ihn brauchten, aber die Beiden wussten, was sie taten. Außerdem stand ich sowieso nur blöd in der Gegend rum und fühle mich total nutzlos. Da war ich froh auch was tun zu können. Ich sah mich in der Garage um und entdeckte einen großen Schrank, der an der Wand hing. Das sieht doch vielversprechend aus. Ich öffnete ihn und fand mich vor einem riesiges Waffenarsenal wieder. Mindestens zehn verschiedene Waffentypen hingen an der Schrankwand, mit der jeweiligen Munition dazu. Und darunter verschiedenste Werkzeuge. Einschließlich einem Schraubenzieher. Bingo.
„Ich hab einen gefunden." schrie ich durch die Halle.
„Super, dann steig in den Wagen und sieh nach, ob der Gang draußen und die Handbremse gezogen ist."
Ich ries die Autotür auf und zog die Handbremse nochmal neu, nur um sicher zu gehen.
„Alles in Ordnung."
„Gut, dann lass mich mal hin." Connor kam zu mir und wartete bis ich ausgestiegen bin.
„Schraubenzieher bitte." er hielt mir erwartend die Hand hin und ich legte ihm das Teil auf seine Handfläche.
Dann hielt er jedoch inne und lächelte mich liebevoll an.„Danke." hauchte er. Sein warmer Blick ruhte immer noch auf mir, sodass ich mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr strich und ihn ebenfalls anlächelte. Zufrieden, mir ein Lächeln entlockt zu haben, wendete Connor sich dem Lenkrad zu, das er mithilfe des Schraubenziehers löste. Oben auf dem Relais war ein kleines Kabel angebracht und darunter ein Batteriekabel. Connor drückte das Werkzeug gegen die beiden Pole und der Motor begann zu stottern, sprang jedoch nicht an.
„Bill, es geht nicht." rief Connor.
„Wartet, ich krieg das hin." Bill verschwand hinter der Motorhaube und hantierte dort rum. Plötzlich schreckte uns ein lautes Krachen hoch.
Es kam von der Tür kam.
Gebrüll war zu hören und weitere Schüsse, die gegen das Metall donnerten. Sie wird nicht mehr lange halten.
„Steig ein, Adriana." befahl mir Connor. Ich starrte noch immer zur Tür. Sie konnte jeden Moment aufspringen. Ich sah die Terroristen förmlich schon auf mich zustürzen.„Adriana." ermahnte mich Connor mit festerem Ton und holte mich somit aus meiner Schockstarre. Widerwillig löste ich meinen Blick von der Tür. Ich wanderte um den Wagen herum und setzte mich auf den Beifahrersitz. Und schon erblickte ich das nächste Problem. Das Garagentor war verschlossen. Wie sollen wir da durch kommen? Ich konnte einen Schalter daneben erkennen, allerdings war es so einer, der sich nur mit einer Fernsteuerung bedienen lies. Doch die hatten wir nicht.
Wieder ein Poltern an der Tür. Die Holzpalette wackelte und löste sich langsam von der Türklinke.
„Bill, wir haben keine Zeit mehr."
brüllte Connor ungeduldig.
„Okay. Versuchs jetzt nochmal." Connor drückte erneut den Schraubenzieher gegen die Pole. Wieder ein wiederholtes Stottern, doch dann heulte der Motor auf.
„Geschafft." Connor befestigte das Lenkrad wieder, während Bill die Motorhaube schloss. Seine Hände waren rabenschwarz.
Plötzlich fiel die Holzpalette um, und die Tür sprang auf.
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Survive
ActionEs herrschte Krieg in der USA. Terroristen wollen den Präsidenten stürzen und einen Gottesstaat aus den Vereinigten Staaten Amerikas machen. Die gewöhnliche Bürgerin Adriana steckt mitten drin. Fast wäre sie gestorben, wenn nicht der gutaussehende...