„Wir müssen uns umsehen. Hoffentlich finden wir was, womit wir ihn versorgen können."
Connor stand auf ohne den Blick von Bill abzuwenden. Ich tat es ihm gleich und sah mich um. Links ging der Gang weiter und es gab mehrere Türen an den Seiten. Auf der anderen Seite sah es nach dem Eingangsbereich genauso aus. Wie ein Spiegelbild.
Ich kniete mich neben die Bank, auf der Bill lag.
„Okay, und wo sollen wir suchen?"
fragte ich und sah zu Connor auf, der haareraufend hin und her ging. Er war sichtlich verzweifelt und uns lief die Zeit davon.„Ich werde nach Verbandszeug suchen und du bleibst hier bei Bill und sorgst dafür, dass er wach bleibt."
Ich nickte ihm zu.
„Und was soll ich tun, wenn Bill einschläft." ich schluckte und sah den schwer atmenden Soldaten vor mir an.
„Dann rufst du mich." Mit diesen Worten lief er weiter den Gang entlang und verschwand hinter einer Tür.
Ich wandte mich wieder Bill zu. Sanft strich ich ihm eine Haarsträhne aus seinem Gesicht, das von dem ganzen Schweiß schon ganz nass war.
Seine Augen hatte er fest zusammengekniffen und das Gesicht vor Schmerz verzogen.Plötzlich riss er die Augen auf und packte meine Hand.
„Adriana, du musst die Kugel rausholen." krächzte er.
Erschrocken von seiner plötzlichen Reaktion schreckte ich zurück und wand meine Hand aus seinem festen Griff. Woher hatte er auf einmal die Kraft sich zu bewegen?
„Bitte Adriana, es tut so weh." flehte er mich an. Aber wenn ich ihm die Kugel entferne, dann schmerzt es ja noch mehr. Ich war hin und her gerissen. Natürlich musste sie raus, aber ist es in seinem Zustand zu ertragen. Außerdem könnte ich so viel falsch machen und noch mehr verletzten. Andererseits könnte sie bei der kleinstem Bewegung weiter rein rutschen und vielleicht noch mehr verletzten. Oder es entzündet sich und er bekommt eine Blutvergiftung. Wahrscheinlich machte ich mir viel zu viele Gedanken und ich sollte sie einfach entfernen. Aber scheiße ich bin kein Arzt. Ich kann sowas nicht.„Bill ich... ich weiß nicht, ob ich das kann." meine Stimme zitterte.
Mein ganzer Körper zitterte. Ich hatte, glaub ich, mehr Angst als Bill. Ich will das nicht tun. Wo zur Hölle steckt Connor?
Bill sah mich flehend an, bevor er seine Augen wieder vor Schmerz zusammen kniff.
„Ich bin zu schwach, um sie mir selbst rauszuholen. Ich sag dir genau was du machen musst."
Ich hatte keine andere Wahl.
Ich musste es versuchen, sonst erliegt er noch seinen Schmerzen.Langsam wanderten meine Hände zu der Decke um Bills Bauch. Nicht die Nerven verlieren!
Ich öffnete den Knoten und legte die Wunde frei. Sie sah nicht besser aus, allerdings hatte die Blutung nachgelassen. Ich richtete mich auf und beugte mich über seinen Bauch.
Vorsichtig wischte ich, so gut es ging, mit der Decke das Blut weg. Anschließend betrachtete ich die Wunde genauer. Ich konnte nichts erkennen.
„Taste dich soweit runter bist du die Kugel fühlst." hauchte er mir die Anweisung zu. Wie sollte ich das machen? Ich kann da doch nicht einfach reingreifen.
„Los, mach endlich." drängelte mich Bill unter Schmerzen.
Ich atmete tief ein
„Okay ich zähle bis drei." Bill nickte und ich begann zu zählen. Bei drei griff ich langsam in die Wunde. Doch weit kam ich nicht, als Bill schon aufschrie.Schnell zog ich sie wieder raus. Neues Blut schoss heraus und ich drückte schnell einen Teil der Decke darauf.
„Bill, das geht nicht. Ich kann das nicht." meine Stimme zitterte und ich war den Tränen nahe. Bill hatte die Zähne aufeinander gebissen. Ich konnte ihm nicht helfen. Es ging nicht. Ich hatte soviel Angst. Was soll ich jetzt nur tun? Fest zog ich die Decke wieder um seinen Bauch und hoffte, dass die Blutung schnell wieder stoppte. Meine Hände waren blutverschmiert und ich hatte ein flaues Gefühl im Bauch.„Ich hole Connor." Mit diesen Worten stand ich auf und rannte mit meinen wackeligen Beinen in den Raum in den Connor verschwunden war. Weg von Bill. Weg von dem ganzen Blut. Es war als befreite ich mich von einer großen Last. Als würde ich davor flüchten. Ich hatte zwar kein gutes Gefühl ihn allein zu lassen, aber ich konnte nicht anders.
Als ich durch die Tür stürzte empfing mich ein riesiger Saal. Mehrere Stühle und Bänke standen in dem Raum. War es ein weiteres Wartezimmer? Ich wusste gar nicht, dass ein Polizeirevier so groß sein konnte. Von diesem Raum führten drei Türen weiter. Wie soll ich Connor denn nur finden? Langsam schob ich wieder Panik.
Ich begann nach ihm zu rufen. Doch keine Reaktion. Verdammt, wo ist er nur? Ich kann Bill nicht so lange allein lassen. Ich schrie nochmal lauter und lauschte.Gerade wollte ich zu einer Tür gehen, als ich plötzlich meinen Namen hörte. Zwar ganz leise, aber ich hörte jemanden meinen Namen schreien. Die Stimme, die Connor gehörte, kam von der rechten Seite. Ich stürmte zu der Tür und wollte sie aufreißen, als ich sie schon gegen den Kopf bekam. Ich taumelte zurück. Connor stand im Türrahmen und packte gerade noch mein Handgelenk, bevor ich zu Boden ging.
„Ups, tut mir Leid." grinste er mich dämlich an.
„Schön, dass es dich amüsiert, wenn du mir die Tür gegen meinen Schädel knallst." gespielt beleidigt fasste ich mir an die Stirn, die vor Schmerz pochte. Abrupt verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht und er packte meine Hände.
„Ist das Bills Blut? Wird es schlimmer?"
Ich starrte auf meine blutigen Hände, die anfingen zu zittern.
„Er...Er wollte, dass ich die Kugel raus hole. Aber ich konnte es nicht. Ich habe nicht die Kraft dazu." Ich spürte die aufkommenden Tränen.Was ist wenn er wegen mir stirbt, nur weil ich nicht fähig war ihm zu helfen? Das würde ich nicht aushalten.
„Keine Sorge. Ich hab hier Verbandszeug." Er hielt einen Erste-Hilfe-Kasten hoch, der mir erst jetzt aufgefallen war.
„Und du wirst nicht glauben, was ich noch gefunden habe." seine Augen begannen bei diesen Worten zu glänzten.
„In dem Raum aus dem ich komme, war auch noch ein Funkgerät. Es sah funktionstüchtig aus. Wir können die Basis verständigen!"
Das bedeutet wir können auf Rettung hoffen. Ich schöpfte neue Hoffnung. Bill könnte noch rechtzeitig ärztlich versorgt werden und wir wären endlich sicher.„Gut, aber lass uns erstmal zu Bill." Ich packte seinen Arm und zerrte Connor hinter mir her, zurück zu Bill.
Seine Augen waren wieder geschlossen. War er bewusstlos?
„Hey, Kumpel. Wach bleiben!"
Connor stürzte sofort auf ihn zu und rüttelte leicht an seinen Schultern, bis er uns blinzelnd ansah.
„Dann mal los."
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Survive
ActionEs herrschte Krieg in der USA. Terroristen wollen den Präsidenten stürzen und einen Gottesstaat aus den Vereinigten Staaten Amerikas machen. Die gewöhnliche Bürgerin Adriana steckt mitten drin. Fast wäre sie gestorben, wenn nicht der gutaussehende...