51

1.7K 86 21
                                    

Ich konnte das Gleichgewicht nicht halten und stürzte mit der fremden Person unter mir zu Boden.
Ein Stöhnen ließ mich hoch schrecken und ich war in sekundenschnelle wieder auf den Beinen.
Augenblicklich wollte ich meine Waffe auf den am Boden Liegenden richten, doch als ich erkannt wer es war, ließ ich sie sofort wieder sinken.
„Jason?"
„Ah Adriana, hast du eine harte Schulter."
Jason, der immer noch am Boden lag,
rieb sich seinen Oberarm, gegen den ich mit voller Wucht gestoßen war.
„Meine Schulter ist ja auch gut gepanzert." demonstrierend klopfte ich auf meine Schutzweste unter meiner Tarnjacke, bevor ich ihm die Hand reichte und hoch half.
Ich glaubte, ich war noch nie so froh Jason zu sehen.

„Wo sind die Anderen? Wieso bist du allein? Weißt du eigentlich, was hier abgeht?" redete ich sofort wie eine Wilde auf ihn ein.
„Lass ihn doch erst einmal zu Atem kommen, Adriana." Daniel hob Jasons Waffe auf, die er beim Sturz fallen gelassen hatte und gab sie ihm.
Dankend nahm Jason diese ab und hang sie sich um die Schulter.
„Scheiße, bin ich froh, dass ich euch sehe. Ich dachte, ihr wärt tot."
„Hab mal ein bisschen mehr Vertrauen in uns! Draußen sind alle tot! Jason, sie wussten, dass wir kommen. Das hier ist alles eine Falle!" schrie ich ihn förmlich an, doch das schien ihn nicht groß zu überraschen.
„Ich weiß. Sie haben fast all unsere Soldaten vernichtet und den Rest gefangen genommen. Einschließlich den Colonel." berichtete er uns.
Geschockt sah ich ihn an.
Sie hatten das ganze Militär vernichtet?
Scheiße. Was sollten wir denn jetzt nur machen?
Wenn sie sogar den Colonel hatten, wollte ich mir gar nicht ausmalen, was der Feind mit ihnen vor hat.
Hilfesuchend sah ich zu Daniel und Lucas, doch auch sie schienen mehr als frustriert über diese Nachricht zu sein.

„Warte? Wieso bist du dann hier, wenn sie alle Überlebenden in Gewahrsam haben?" wollte Lucas skeptisch wissen.
„Ich bin einer der wenigen, die fliehen konnten."
„Und Connor und die restliche Einheit? Was ist mit ihnen?" will ich aufgebracht wissen.
Hoffentlich konnten sie ebenfalls fliehen.
Ich wollte es mir gar nicht ausmalen, was ihnen alles hätte passiert sein können.
Doch Jason erzählte mit nicht wirklich das, was ich hören wollte.
„Sie sind ebenfalls mit den anderen in einen Raum gesperrt worden."

Er kratzte sich am Hinterkopf und man sah ihm seine Nervosität direkt an.
Aber auch ich stand wie unter Strom und Daniel und Lucas schien es nicht anders zu gehen.
„Wie kann das sein? Wir hatten einen verdammten Panzer und tausende Soldaten." Daniel schien langsam die Nerven zu verlieren.
„Die Terroristen haben den Panzer innerhalb kürzester Zeit mit Granaten ausgeschaltet und dann sind sie zu tausend von allen Seiten auf uns gestürmt und haben uns zur Strecke gebracht. Wir waren ihren Waffen und ihrer Taktik schutzlos ausgeliefert." Jason schüttelte immer wieder seinen Kopf, als könnte er nicht glauben, was da draußen passiert war.
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie viele dort ihr Leben verloren hatten.

„Und jetzt? Wir können nicht einmal jemanden um Hilfe rufen, weil diese Arschlöcher jeden möglichen Kontakt verhindern."
„Ich weiß. Hab es ebenfalls schon probiert, jemanden anzufunken."
Jason hielt kurz sein Funkgerät hoch, drückte ein paar Knöpfe und schüttelte wieder den Kopf, als sich nichts tat.
„Weißt du vielleicht, wo sie die Gefangenen hingebracht haben?"
„Willst du sie etwa im Alleingang befreien? Ich will dich ja nicht runterziehen, aber wir sind vier Soldaten gegen tausend Terroristen. Die Chancen stehen gleich null." wollte ich Lucas den Vorschlag gleich wieder herausreden.
Doch Jason widersprach dem.
„Aber was willst du denn sonst machen? Außerdem weiß ich, wo sie unsere Leute verstaut haben. Ich kann es euch zeigen."
Und da lief er auch schon entschlossen los und wartete darauf, dass wir ihm folgten.
„Das ist doch reiner Selbstmord." ich schüttelte nur den Kopf, doch die Jungs waren bereits hinter Jason her und mir bleib nichts anderes übrig, als ihm ebenfalls zu folgen.

Wir liefen verschiedene Gänge entlang und es kam mir so vor, als würden wir das ganze Gebäude kreuz und quer durchlaufen.
Wie groß ist das hier denn?
Als wir um die nächste Ecke liefen, entdeckte ich plötzlich eine Kamera an der Decke, die ich sofort ins Visier nahm, um sie zu erschießen.
Doch als ich gerade den Abzug betätigten wollte, blieb Jason auf einmal stehen.
„Komm Adriana, dafür haben wir keine Zeit." rief er mir zu.
Keine Zeit?
Wenn wir sie nicht beseitigten, wussten die Terroristen doch sofort, wo wir waren.
Ich wollte gerade protestieren, doch Jason nahm mich am Handgelenk und zerrte mich weiter.
Wieder liefen wir endlose Gänge entlang.

Skeptisch betrachtete ich jede Kamera, die mir auf dem Weg ins Auge schoss.
Ich hatte gar kein gutes Gefühl, wenn wir sie nicht ausschalteten.
Doch das war eigentlich meine geringste Sorge.
Was mir am wenigsten passte, war die Tatsache, dass wir wohl direkt in die ausgebreiteten Arme des Feindes liefen.
Was wollte Jason denn tun, wenn wir den Raum mit den Gefangenen gefunden hatten?
Im Alleingang werden wir nicht mal ansatzweise vorankommen.
Wir würden in sekundenschnelle tot sein.
Wir hatten nicht einmal einen Plan, geschweige denn eine geringste Chance gegen das alles.
Das war einfach eine Nummer zu groß für uns. Für mich.

„Wir sind da."

Hey, hier spricht wieder die Autorin. Ich hatte das Bedürfnis mich einmal wieder zu melden😊.
Sorry für das späte Update, aber ich war gerade zwei Wochen im Urlaub und konnte kein neues Kapitel hochladen.
Ich wollte mich auf jeden Fall für 7K Reads bedanken.
Das ist einfach der Wahnsinn für mich.
Ihr seid einfach der Wahnsinn.
Ich hoffe euch macht das Lesen meines Buches weiterhin Spaß.
Es neigt sich jetzt dann auch langsam dem Ende zu.
Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, lasst es mich wissen.
Ansonsten vielen Dank ;)

SurviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt